sehen; es wurde selbst nicht der Versuch gemacht, die fast ganz ohne Aufsicht in der Nähe der Stadt herumweidenden zahlreichen Rinderherden wegzu- treiben. Da ein großer Theil der Verwundeten vor- läufig nicht transportfähig war, da ferner das Fort- schaffen der Leute, eventnell das Tragen der Ver- wundeten eine so große Trägermenge erforderte, daß die gesammte Expedition gar nicht marschfähig zu 43 machen war, so wurde beschlossen, eine Theilung vorzunehmen. Mit der 3., 4., dem gesammten erbeuteten Elsenbein und einem Theil der gefangenen Weiber und Kinder und des erbeu- teten Viehs wurde der Rückmarsch nach Kilossa angetreten. Ablösung der dortigen 8. Kompagnie verbleiben, die 3. und 4. Kompagnie mit den dann freigewordenen Trägern wieder nach Kuirenga zurückkehren. Die 5. und 6G. Kompagnie sowie das Dcetachement der 7. Kompagnie sollten vorläufig ein festes Lager in der Nähe von Kuirenga beziehen. Nachdem die 3. und 4. Kompagnie nach Kuirenga zurückgekehrt wäre, sollten die 5., GC. Kompagnie und das Detachement der 7. mit den Verwundeten, dem Rest der Bente und der Gesangenen gleichfalls den Marsch nach Kilossa antreten, die 3. und 4. Kompagnic in nörd- licher Richtung nach Muhalala marschiren, woselbst die 4. Kompagnie eine neue Station aulegen und von wo dic 3. Kompagnie den Marsch nach Mpapna antreten soll, um die dortselbst garnisonirende 9. Kom- pagnie abzulösen. Nach erfolgter Ablösung sollen die 9. und 9. Kompagnie sowie die 7. Kompagnie aus Ulanga, welche von Kilossa aus von der 5. ab- gelöst werden soll, zur Küste zurückkehren. Die 6. Kompagnie hat den Befehl erhalten, von Kilossa nach Abgabe der Gefangenen und des erbeuteten Viehs gleichfalls nach Ulanga zu marschiren und von dort unter nochmaliger Durchstreisung des Schabruma. gebietes sich nach Langenburg zu wenden und in dieser Station als Besatzung zu verbleiben. Die 3., 4. und 12. Kompagnie traten demnach am 3. November unter meiner Führung den Marsch nach Kilossa an. Es wurde nicht auf dem Ein- marschwege zurückgekehrt, sondern der Weg über ilossa genommen, einmal, weil ersterer außer- ordentlich beschwerlich war, serner, weil von Kilossa der Transport der Sachen nach der Küste nur die halbe Entsernung hatte wie von der Ulangaslation, und weil es wichtig erschien, auch diesen Theil von Uhehe zu durchkrenzen. Die 5. und 6. Kompagnie sowie das Detachement der 7. Kompagnie, verstärkt durch einen Offizier und zwei Unteroffiziere vom Stabe, mit dem schweren Geschütz und zwei Maxim- beschützen, unter Befehldes Kompagnieführers Fromm, verblieben in der Nähe von Kuirenga. Dieselben be- zogen ein Lager in einer Tembe ungefähr zwei Stunden davon entfernt, welche zur Vertheidigung vollständig eingerichtet wurde. Ein ferneres Ver- bleiben in Kuirenga selbst erschien unthunlich, erstens 12. Kompagnie und weil die Ausdehnung desselben zur Vertheidigung durch 2½ Kompagnien zu groß war, und außerdem, weil mit Sicherheit anzunehmen war, daß der Auf- enthalt dortselbst sehr bald ein ungesunder und un- erträglicher werden würde, da die Verscharrung der verschiedenen Kadaver auch der gefallenen Thiere doch nur eine oberflächliche hatte sein können. Der Marsch der 3., 4. und 12. Kompagnie am 3., 4. und 5. November ging ungestört von stalten. Am 5. November wurde das Schlachlfeld passirt, auf welchem seinerzeit die Vernichtung der Zelewski-Expedition stattfand. Noch zahlreich herum- Die 12. Kompagnie sollte dortselbst zur liegende Schädel und menschliche Gerippe gaben Zeugniß von dem erbitterten und blutigen Kampf, der dortselbst stattgefunden hatte. In der Nacht vom 5. zum 6. lag das De- tachement in und um eine Tembe bei Mage, kurz vor dem Aufstieg zu dem großen Bergrücken, welcher am anderen Tage überwunden werden sollte. Gegen 6 Uhr trat die Spiße der Kolonne den Marsch aus dem Lager an. Nach Durchschreitung eines kleinen Wasserlaufs, nach welchem ein leichter Aufstieg erfolgte, war die Tôte ungefähr 1800 m vom alten Lager entsernt. Ein Theil der Träger und die Kompagnie der Queue war noch im Lager versammelt. In dieser Sitnation fielen an der Tote zuerst einzelne Schüsse; der Tetenzug marschirte auf, der zweite Zug desgleichen und drang in das hier beginnende niedere Gebüsch ein. Bis dahin war der Weg auf einem lichten Höhenrücken frei und über- sichtlich gewesen; unten linls, ungefähr 500 m ent- fernt, sand sich ein kleines Thal, welches nicht ein- gesehen werden konnte und wohin die Seitenpatrouillen bei der Nähe des Lagers noch nicht gekommen waren. Sehr bald wurde das Feuer der Teétenkompagnie heftiger, so daß ich den 3. Zug, welcher mittlerweile bei mir aufmarschirt war, zur Verlängerung der Kompagnie in die rechte Flanke gleichfalls in das Gebüsch entsandte. Der Zug war kaum in dasselbe eingetreten, auch befanden sich die anderen beiden Züge der Kompagnie höchstens 100 Schrilt von mir im Gebüsch ab, als von linls aus dem vorher erwähnten kleinen Thal ein dichter Schwarm von ungefähr 400 bis 500 Wahehekriegern hervorbrach und sich im langsamen Trabe auf die Trägerkolonnc, welche unmittelbar hinter der Tetenkompagnie folgte, warf. Die Träger warsen sofort ihre Lasten fort und stürzten auf dem gekommenen Wege in regel- loser Flucht zurück, den an ihrer Quene marschirenden Feldwebel Witte mit sich reißend. Dieser Strom traf die Tôte der 4. Kompagnie, welche gleichfalls von links, wenn auch nur schwach, angegrissen wurde und mit Feuer diesem Angriff gegenübertrat, so daß der Gegner hier sehr bald seinen Angriff ausgab. Die gegen die linke Flanke der Trägerkolonne vorbrechenden Feinde durchbrachen dieselbe, ohne nur den Versuch zu machen, die fortgeworfenen Lasten (sast nur Elfenbein) aufzunehmen; geringes Feuer, welches sie von der Tete her erhielten, beachteten sie