— auf falschem Wege nach Gokorro zu marschirt waren, komen wir wieder durch Niam, um den richtigen Weg zu erreichen. Wir kamen gerade noch zur rechten Zeit, um den letzten Mann unserer Karawane, den Stationsküchenjungen, den die Atyutis unbemerkt abgefangen hatten. In fast genau westlicher RNichtung setzten wir dann unseren Marsch durch die eintönige Savanne fort, über- 76 D! zu befreien, schritten gegen 1 Uhr den 15 m breiten Bunatye und hatten bald darauf zur Rechten ein fast stehendes, 25 m breites, schmutziges Gewässer, welches wir aber nicht überschrikten. Dies Gewässer nannte unser Führer den Tsheo und sagte, daß er in den Bassa flösse. Der Tsheo muß also nördlich des Punktes, an dem wir 25 Minnten darauf den Bassa (oder Palla) erreichten, in diesen einmünden. Ich glaube daher, daß ich auf der Frangoisronte mar- schirt bin, während Dr. Wols vermuthlich etwas “ ⅝ 7 Mianibo Omis: weiter nördlich gegangen ist und jo beide Wasser- läufe überschritten hat. Ich habe allerdings ver- geblich nach einem Weg über den Tsheo gesucht, doch mag zu Wolfs Zeiten hier wohl einer vor- handen gewesen sein: sind doch seit der Zerstörung Salagas und der meisten Ortschaften der Landschaft Banyane hier die Wege so verlassen und so selten Schuldpalawer aufgehalten. wiederholt den Weg verloren hatten. Zur Schonung von Uhr, Kompaß und Buch hatte ich die Wege- richtung nur hin und wieder feststellen können, r der Regen am Nachmittage immer heftiger geworden war. In Odumasi machte ich noch einen vergeb- lichen Versuch, Adelileute als Träger für meinen Marsch zur Küste zu gewinnen, und brach am fol- genden Tage nach Dadiasi auf. Unterwegs wurde ich in Korontai durch ein In Dadiasi war großes Fetischfest, das mit der Fütterung Abgeschiedener auf einer Art Altar endete. Da Alles im Dorf vom Häuptling an bis zu kleinen Kindern stark ange- trunken war, war ich froh, daß es zu keinen Streitigkeiten kam. Am nächsten Morgen trat ich schon sehr früh den ziemlich beschleunigten Heimmarsch an, der mich wider Erwarten zu früher Stunde nach der Station brachte. Misahöbe. Ueber die Lage der Station Misahöhe berichtet der Stabsarzt Dr. Doering unterm 10. November v. Is.: Während meines jetzt drei Wochen dauernden Aufenthalts in Misahöhe als Mitglied der Deutschen Togo-Expedition habe ich Gelegenheit gehabt, die sanitären Verhältnisse der Station und ihrer Um- gebung genauer zu studiren, und bin zu der Ueber- zeugung gelangt, daß in Misahöhe genau dieselben, wenn nicht noch bessere klimatische Bedingungen vor- handen sind wie für Bucha in Kamerun. zuges theils als begangen, daß wohl schon manch einer verwachsen, sein mag. Den Nachmittag benutzte ich dazu, auf unserem tleinen Faltboot zu versuchen, den Bassa stromanf bis zur Mündung des Tsheo und dann diesen hin- auf zu fahren. Leider mißglückte dieser Versuch vollkommen, da durch die vielen Regengüsse schon die Strömung so reißend geworden war, daß wir nicht mehr dagegen ankommen konnten. Ob dieser Tsheo also wirklich ein linker Nebenfluß des Bassa oder nur ein Arm desselben ist, mußte dahingestellt bleiben, da unser Führer zu thöricht war, um irgend etwas Näheres darüber angeben zu können. Am 21. Juni ging morgens früh das Boot ab. Es ist unbeschadet durch Bassa, Oti und Volta nach Kpandu gelangt. Wir verließen den Bassa an der Einmündung des Bimatye und marschirten dann bei wolkenbruchartigem Regen nach Odumasi. Hungrig und bis auf die Haut durchnäßt erreichten wir dieses Adelidorf erst gegen Abend, da auf den wenig ausgetretenen Graspfaden, die häufig von Wildwechseln gekreuzt werden, wir trotz des Führers fallendem Terrain Der Untergrund tritt auf dem Kamm des Höhen= nackter Fels zu Tage, theils zeigt sich durch den niedrigen Graswuchs an, daß die Humusschicht daselbst eine äußerst niedrige ist. Zu beiden Seiten des Plateaus findet sich auf sonst ab- tiefe Humusschicht mit hohem Gras, sehr geeignet zur Anlage eines Gemüsegartens. Aus dem Abhang nach Westen zu steht eine große Anzahl Bäume, die zur Anlage eines Parles ausgezeichnete Verwendung finden könnten. Oben auf der Kammhöhe angelegte breite Wege, deren starke Vermehrung eine fortwährende Sorge der Station ist, laden schon jetzt zu weiten erfrischen- den und stärkenden Spaziergängen ein. Die Aussicht von der Höhe ist eine herrliche. Der Höhenzug ist nach Süd und Nord durch steil abfallende Thäler begrenzt. Nach Süden zu hat man den Blick in die weite Ebene, nach Norden zu sieht man die bewaldeten Parallelzüge des Agome- gebirges sich hin erstrecken. Dicht unter dem Plateau, 300 m tiefer, liegt die Forschungsstation Misahöhe. Etwa 100 m von der Höhe entfernt sprudelt eine klare Quelle hervor. Die Verpflegung mit frischem Fleisch und frischem Gemise ist leicht zu besorgen. Durch die verständige Leitung der Station Misahöhe sind die Eingeborenen