Zugeführt wurden von: Deutsch-Ostafrika. 3 430 287 Rup. 3 649 266 Nup. Britisch-Ostafrikao 604 889 833 660 = den Besitzungen des Sultans 2 698 8900 = 2951 801 dem Süden 139 447 858 212 Die deutsch-ostafrikanische Küste nimmt somit bezüglich der Ein= und Ausfuhr die erste Stelle ein. Sie absorbirte 1892 etwa 32 pCt., 1893 mehr als 252 43 pCt. der reinen Einfuhr Sansibars und lieferte 1892 51 bis 52 pCt. und 1893 etwa 54 pCt. seiner Ausfuhr, während Britisch-Ostafrika 1893 noch nicht 7 PCt. der Einfuhr aufnahm und nur etwas über 12 pCt. zur Aussuhr stellte. Bei diesen Ziffern sind nicht berücksichtigt die Waarenmengen, welche direkt nach den Häfen der deutschen Küste bestimmt und im Hafen von Sansibar von Dampfer zu Dampfer überladen werden. Ferner ist hervorzuheben, daß die Kontrole der bedeutenden Dhauschifffahrt eine sehr ungenügende ist. Perschiedene MWittheilungen. Der neue Dampfer für das Raiserliche Gouvernement von Ramerun „Lachtigal“. Der Mangel eines gceigneten Fahrzeuges, die verschiedenen Küstenstationen des Kaiserlichen Gon- vernements von Kamerun zu besuchen, hatte sich schon längere Zeit fühlbar gemacht. S. M. Fahrze#ng „Nachtigal“, welches zu diesem Zwecke jeweilig von schnurrechten Tiefe von 3,50 m. Der Tiefgang be- trägt bei einer Belastung von 130 Tonnen und einem Kohlenvorrath von 65 Tonnen 2,60 m. Nach den Vorschriften des Germanischen Lloyd für Stahl= schisje mit Flachkiel hergestellt, erhielt der Dampfer die Klasse 100 A/4 R. Der Boden des Schiffes ist unterhalb des Kesselraumes ein doppelter, dadurch wird ein Vorrathsraum für das Kesselspeisewasser geschaffen, während sechs bis zum Oberdeck reichende wasserdichte Schotte genügende Sicherheit im Falle eines Unglücks bieten. Für die schwarze Besatzung ist unter der Bad Sorge gelragen. Sie ist hinten offen und erhält an jeder Seite zwei kleine aus Platten und Winkeln hergestellte Häuser, welche als Mannschaftsabort und Waschkammer dienen. Das mittlere Deckhaus aus Platten und Winkeln in genügender Stärke hergestellt, enthält die Kammer für den Schiffsführer und die Küche, deren Decke gleichsalls aus Stahl besteht und oberhalb der Seiten- wände auf kleinen Stützen angebracht ist, um der Luft einen freien Durchzug zu gestatten. Zu beiden Seiten des Deckhauses sind Seitenhäuser angebracht, welche Aborte für den Gonverneur und die weiße Besatzung sowie Lampen-, Oel= und Farberaum cnthalten. der Kaiserlichen Marine zur Verfügung gestellt wurde, lonnte den Dienst nicht mehr wahrnehmen, da im Lause der Zeit größere Reparaturen nothwendig ge worden waren. Es wurde darum Mitte vorigen Jahres ein Wettbewerb mehrerer Schisssbaufirmen behufs Erbauung eines den Anforderungen entsprechen- | für die Maschinisten, den Sleuermann und Zimmer den Dampfers in die Wege geleitet. Von den infolge- dessen eingegangenen Plänen erhielt derjenige der Schisfs und Maschinenbau-Aktiengesellschaft „Ger- mania“ in Kiel den Vorzug. Der Bau des Schiffes wurde dann mit allen Kräften auf der Werft der Firma in Angriff genommen und so gefördert, daß troß des sehr ungünstigen Winters die Probefahrt des schmucken Fahrzeuges am 25. v. Mis. vorgenommen werden lonnte, nachdem der Stapellauf schon im März statt. gefunden hatte. „Nachtigal“" sollte ein seetüchtiges, für Ladung und Truppentransport geeignetes Fahrzeug sein, welches dem Gouverneur und seinen Beamten bei den vielfachen dienstlichen Reisen einen würdigen Aufenthaltsort an Bord bieten sowic auch mit Vor- richtungen versehen sein sollte, um die im Schuß- gebiete ausliegenden Fahrwasser= und Ansegelungs- tonnen legen und aufnehmen zu können. Das Schiff ist aus Stahl erbaut und erhielt die solgenden Dimensionen: Länge über Deck 41 m, größte Breite auf den Spanten 7,20 m bei einer Das hintere Deckhaus enthält einen Wohnraum und eine Schlafkammer nebst Badestube für den Gouverneur, eine Messe für fünf Personen und eine Pantry. Der Wohnraum ist mit Tisch, Schlassopha, zwei Schränken, Stühlen, Gläserbord, Spiegel und Hängelampe in bester Weise ausgestattet. Die Wände sind in Eichenholz mit Füllungen aus hellem ameri- lanischen Abornmaser ausgeführt. Die Einrichtungen der Schlafkammer, der Badestube, der Messe sowie der Pantry entsprechen allen Anforderungen. Von der Messe aus führt eine Treppe nach den unter Deck befindlichen Kammern. Sie sind mann bestimmt und werden durch Oberlichter und Seitenfenster erhellt und gelüftet. Der Laderaum ist in dem Vordertheil des Schiffes angebracht und erhält, wenn Mannschaften der Schuß- truppe befördert werden sollen, einen Holzboden, welcher für gewöhnlich ausgenommen und an den Seitenwänden verstaut ist. Ganz vorn im Schiff ist der Munktionsraum angebracht, der unter Wasser gesetzt werden lann. Auf dem hinteren Deckhause wie auf dem Kartenhause auf der Brücke sind Sonnen- segelstützen für ein doppeltes Sonnensegel und Ge länder angebracht und dadurch sehr kühle und an- genehme Aufenthaltsorte für den Gonverneur sowie auch für den Führer des Dampfers geschaffen. Ein doppeltes Sonnensegel wird ebenfalls über das ganze Deck gespannt, wodurch geschützte Räume für die weiße und schwarze Besatzung erzielt werden. Die Takelage besteht aus zwei Pfahlmasten mit Gaffeln. Am Fockmast ist der Ladebaum, stark genug, um eine Last von 5 Tons heben zu können, an-