durchaus ergebener Araber als Alida, so zu sagen als Agent der Station, eingesetzt. Im Standesamte der Station Langenburg wur- den vier Paare (Mitglieder von Missionen) getraut. Die Postverbindung zwischen Dar-es-Saläm und Langenburg ist die denkbar regelmäßigste geworden, seitdem von Dar-zes-Saläm aus nach Langenburg über die Sambesi—Schiriwasserstraße und zurück die ge- schlossenen Postsäcke gesandt werden. Obgleich mit den Vertretern der Administration von Britisch-Centralafrika naturgemäß kleinere Miß- verständnisse vorgekommen sind, so ist dennoch dadurch das gute Einvernehmen nicht wesentlich beeinträshtigt worden. Großen Zeitverlust verlangt die offizielle Korrespondenz mit den englischen Organen, da es am See keinen Agenten der Engländer giebt, welcher der deutschen oder auch nur der französischen Sprache mächtig wäre. Errichtung von Postämtern. Im Einverständniß mit dem Kaiserlichen Gou- vernement hat das Kaiserliche Postamt zu Dar-es- Saläm die Einrichtung zweier Postanstalten in Kili- malinde und Ulanga in die Wege geleitet. Ramernn. Lammlung nalurwissenschaftlicher Gegenstände. Von dem Regierungsarzt Dr. A. Plehn in Kamerun ist dem Königlichen Museum für Natur- kunde eine Insektensammlung, bestehend aus 104 Schmetterlingen, 5 Hymenopteren und 1 Käser, zugesertigt worden. Die eingesandten Schmetterlinge sind zum größten Theile recht gut erhalten. Die meisten der 45 Arten sind in zwei Exemplaren, einige in drei, wenige in nur je einem Stück vertreten. Togv. Rubestörung in Towe. Der Polizeimeister Gerlach meldet aus Misa- höhe, den 4. April 1895, in Fortsetzung seines Be- richtes vom 21. März,) wie folgt: Da bis zum 24. März von den Toweleuten keine Anstalten zur Unterwersung erfolgt waren, marschirte ich am 25. morgens, nach Einziehung von Nachrichten über den Verbleib der Gegner, in derselben Stärte wie am 19. über Kussuntu, Podsji, Jokle nach dem Westfuße des Agu und von hier in zwei getreunten *) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1895, S. 248 ff. 272 Abtheilungen gegen Abesia. Die Toweleute hielten nirgends Stand. Das etwa 200 bis 300 Hütten zählende Abesia war vorher schon vom größten Theil seiner Bewohner verlassen und wurde leicht genommen. Da ich einsehen gelernt, daß mit der Schwer- fälligkeit einer größeren Marschkolonne gegen den nirgends standhaltenden Gegner nichts auszurichten war, wurde in Abesia Lager bezogen und nach allen Seiten starke selbständige Patrouillen unter Führung zuverlässiger Unteroffiziere ausgesandt. Diesen Pa- trouillen waren eingeborene Krieger und Weyjungen zugetheilt. Der Zweck dieser Maßregel, Verfolgung und Beunruhigung der Gegner, wurde in den nächsten Tagen vollständig erreicht. Die in den Schlupf- winkeln schnell erbauten Hütten der Flüchtigen wurden zerstört und viele Vorräthe an Lebensmitteln und Hausgeräthen erbeutet. Infolge dieses Vorgehens kamen am 28. Abord- nungen von drei Dörfern und baten um Frieden. Ich gab ihnen Frist bis zum 31. mit der Weisung, bis dahin Bevollmächtigte nach der Station zu sen- den. Am 31. erschienen auch Vertreter sämmtlicher Towedörfer. Da es aber nur junge Leute waren, wurde zur Sicherheit auf den 3. April in Agome- Palimc ein großes Palaver angesetzt, an welchem die Aeltesten aller Towedörfer theilzunehmen hätten. Gestern Nachmittag konnte dieses Palaver, wie angesetzt, in Palime abgehalten werden. Außer den vorgeladenen Towe= und Klonuleuten waren die Häuptlinge sämmtlicher Agomestämme sowie Abgesandte vieler anderer Stämme zugegen. Das gleichfalls vorgeladene Assaun war nicht erschienen. Nachdem Herr Baumann den Leuten ihr Vergehen vor- gehalten und sie das begangene Unrecht eingesehen und um Verzeihung gebeten hatten, wurde über Towe eine Strase von 1100 Mark verhängt, wovon 300 Marl in baar aufzubringen; das verbündete Klonn wurde mit einer Strafe von 500 Mark be- legt, wovon 200 Mark in baar zu zahlen sind. Zahlungsfrist wurde bis zum 6. April abends gegeben. Im Laufe des heutigen Vormittags kamen Ab- gesandte des Dorses Assaun. Da die dortigen Ein- wohner in der ersten Jeit im Einverständniß mit Towe gehandelt haben, aber nicht zu offenen Feind- seligkeiten geschritten sind, wurde ihnen eine Strase von nur 200 Mark zudiktirt. Der Friedc ist jett vollständig wieder hergestellt. Die Bestrafung der Toweleute und ihrer Verbündeten giebt nicht allein die Bürgschaft unbedingter Sicher- heit für die Straße Misahöhe—Kewe—Lome, son- dern auch Vertrauen in diejenige aller übrigen Karawanenwege in weiterem Umkreise des deutschen Gebietes. Es unterliegt keinem Zweisel, daß der glückliche Verlauf des Strafzuges das Ansehen der Regierung allenthalben gekräftigt hat. Dic täglich eintreffenden Abgesandten auch sehr entfernt liegender Dörfer, welche sich früher wenig um die deutsche Regierung