Nyassasee im Interesse des Friedens und der Be- sreundung der Eingeborenen mit den eingewanderten Deutschen hervor. Die Station Runguc befindet sich, sowohl was ihre Kirchen-, Wirthschaftsbauten und Gartenanlagen betrifft, als auch in ihrem segensreichen Wirken den Eingeborenen gegenüber in erfreulicher Entwickelung. An befreiten Sklaven befinden sich dort 6 Frauen, 8 Knaben und 9 Mädchen unter der Hut der Missionare. Nach einer in der Zeitschrift „Die katholischen Missionen“ abgedruckten Statistik zählten Ende 1894 die beiden in dem deulschen, südlich vom Viktoria- Nyanza belegenen Gebiet errichteten Stationen der Weißen Väter „Marienberg“ und „Unserc liebe Frau vom Kamoga“ 408 Neophyten, 1005 Katechumenen, 70 Schulkinder, 4 Kapellen. Es wurden im Jahre 1893/94 320 Eingeborene getauft und 69 450 Kranke gepflegt. Ueber die Thätigkeit des deutschen Frauen- vereins für Krankenpflege in den Kolonien in dem Zeitraum vom Mai 1894 bis April 1895 berichtet „Unter dem rothen Kreuz“ Folgendes: Der Vorstand, wie er aus den Wahlen vom Moi 1894 hervorgegangen isl, hatte im Inni den Tod eines seiner ältesten Mitglieder zu bellagen, des Grafen Behr-Bandelin. Der Gesandte a. D. Herr v. Kusserow hat die erneute Wiederwahl nicht annehmen zu können erklärt. Es wurden im Ganzen zehn Vorslandssitzungen abgehalten. Die Gesammtzahl der Mitglieder ist unverändert 1420 geblieben, da die Abgänge durch eben so viele Zugänge ausgeglichen wurden. Die Zahl der Abtheilungen ist mit Windhoek, das sich unter Frau Dr. Nichters Vorsictz uns er- schlossen hai, auf 16 gestiegen. Durch den Nücktrilt des Freiherrn v. Schele vom Amte als Gonverneur von Ostafrika hat Frau v. Schele den Vorsitz der Abtheilung „Sansibar und Dar-es, Saläm (Deutsch- Oslofrika)“ aufgegeben, was den Vorstand mit leb- hastem Bedauern erfüllt, da diese Abtheilung im letzten Jahre eine sehr erfolgreiche und dankenswerthe Thätig- leit entwickelt hat. Den Vorsic in der Abtheilung Düsseldorf hat für Fräulein Möhlau, die aus Ge- sundheitsrücksichten zurückgetreten ist, Frau Rechts- anwalt Lohe übernommen. In der Verwendung der Schwestern hat auch in diesem Jahre ein mannigsacher Wechsel statt- hesunden. In Oslafrila ist Schwester Lilly jetzt in Lindi thälig. In Westafrika — Kamerun — ist die für die verstorbene Schwester Uredat hinausgesandte Schwester Wilhelmine Hagist durch ein schweres Magenleiden gezwungen worden, heimzukehren. An die freigewor- dene Stelle ist die Schwester Karoline Graupner 275 — aus dem Vereinshospital vom rothen Kreuz in Ham- burg nach Kamerun entsandt worden. Auch die für die Schwester Margarethe Leue im vorigen Jahre eingetretene Marie Bauschlicher hat krankheitshalber vor Ablauf ihres Vertrages zu- rückgerufen werden müssen. An ihre Stelle ist die Schwester Leonore Zander, die in dem Marienheim in Teltow, später in der Klinik des Dr. Magnussen mit sehr gulem Erfolge gepflegt hat, vom Vorstande hinausgesendet worden. In Südwestafrika — Windhoek — ist die erst kurze Zeit dort anwesend gewesene Schwester Marianne Bohler auf Wunsch des Landeshaupt- manns aus dem Vereinsverbande entlassen worden; dieselbe ist in den Dienst der dortigen Regierung als Gemeindeschwester und Lehrerin für Eingeborene getreten und in Windhoek verblieben. Statt ihrer ist die Wirthschaftsschwester Ernestine Gerspach aus Karlsruhe eingetreten. Nach Westafrika — Togo — sind nach Fertig- siellung des Nachtigal-Lazareths die Schwestern Bertha Biendora und Helene Kliever entsendet. In Neu-Guinea ist aus Wunsch der Neu- Guinea-Kompagnie die zurückgelehrte Schwester Emma Kubanke durch eine andere nicht ersetzt worden. Der Gesundheitszustand in dieser Kolonie hat sich so verbessert, daß wochenlang im Krankenhause keine Kranken waren, so daß die bewährte Schwester Auguste Hertzer allein die Pflichten der Pflege zu erfüllen im Stande ist. Für den Verein sind somit neun Schwestern in den Kolonien thätig. Aus dem über die Schwestern Gesagten geht also hervor, daß der lange erstrebte Zustand nunmehr endlich erreicht ist, daß nämlich in allen unseren Kolonien die Krankenpflege unter der Leitung von Aerzlen durch die von unserem Verein ausgesendeten Schwestern ausgeübt wird. Der Vorstand hat auf Auregung der Schwestern in Windhoek den Versuch gemacht, deutsches Feder- vieh in dieser Kolonie einzubürgern. Mit Unter- stützung der Direktion des Zoologischen Gartens und des Vereins „Cypria“ konnte eine sehr stattliche Zahl Hühner, Enten und Tauben zur Zucht hinausgesendet werden. Die glückliche Ankunft ist dem Vorstande bereits gemeldet. Rus fremden RKolonien. Beförderung von Passagleren auf Dampfern aus niederländischen Däfen. Allgemeine Vorschriften. Art. 1. Jedes Dampsschiff, bestimmt, in Häfen Niederländisch-Indiens Personen zur Beförderung nach anderen Häsen in Niederländisch-Indien oder nach dem Auslande an Bord zu nehmen, muß den folgen- den Anforderungen entsprechen: