richten von dem mit Untersuchung und Begut- achtung der dortigen Verhältnisse beanftragten Herrn v. Stetten vorbehalten. 6. Das Gleiche gilt von Lolodorf. Gewinnen wir nach Unterwerfung der Bakoko den offenen, sehr guten und näheren Weg Edea—Maünde, so wird der Verkehr nach und von Yaunde künstig über Edea gehen und Lolodorf seine Bedeutung einbüßen, wenn nicht ganz überflüssig werden. 7. In Campo sind die Verhältnisse unverändert. 8. Mundame ist seit einiger Zeit unbesetzt. Indessen ist die Lage von Mundame als Beobach- tungsposten nach Norden hin und auch neuerdngs gegen das Gebirge zu so wichtig, daß ich die Station demnächst mit einem geeigneten Beamten aus Kamerun wieder besetzen werde. 9. Der Militärposten Malende ist in Ueberein- stimmung mit dem Kommandeur der Schußtruppe eingezogen worden. Eine Wiederbesetzung mit Mann- schaften der neugebildeten Polizeitruppe ist beabsichtigt und auch wünschenswerth. Sämmtliche Stationen sind mit Tauschwaaren und. Lebensmitteln hinreichend versehen. Mit Militär (Schutztruppe) sind zur Zeit besetzt Busa und provisorisch Edea. Die übrigen Stationen sowie die Bezirksämter Kribi und Victoria werden je nach Bedarf größere oder kleinere Abtheilungen der Polizeitruppe erhalten, sobald Letztere hierzu in der Lage sein wird. Togv. Aus dem Innern Togos. Berichten aus Togo entnehmen wir folgende Schilderungen einiger Landschaften des Innern des Schutzgebietes: Buem gehört zu den wechtigsten Plätzen des deutschen Togogebietes. Der Oberhäuptling Awpanga, welcher in Boradda residirt, hat sich durch mehrere siegreiche Kriegszüge einen gefürchteten Namen gemacht. Er dürfte im Stande sein, 2000 bis 3000 mit Gewehren bewaffnete Krieger aufzustellen. Aber der Macht des Landes entspricht auch seine Intelli- genz und sein Wohlstand. Es ist in den reichen Woldungen Kautschuk in Menge vorhanden, und dieser mag wohl ursprünglich das Lockmittel gewesen sein, das die Händler in solchen Mengen in das Land gezogen hat. Gegenwärtig erscheint Bucm besonders wichtig als Absatzgebiet für die in unglaublich großen Mengen eingeführten europäischen Waaren. Die Bevölkerung Buems ist reich, und die Händler finden daher bedeutenden Absatz für ihre Waaren. Wie die Tracht der Eingeborenen, die fast alle über europäische Kleidung versügen, ganz an die doch immerhin acht Tagemärsche entfernte Küste erinnert, so tragen auch die schönen, eckigen Lehmhäuser mit Fenstern und Fensterladen ganz den Charakter der 297 Wohnhäuser der Küstenneger. Die Straßen sind breit und schattig und die Verbindungswege zwischen den Dörfern oft breit und — wie z. B. zwischen den beiden Yasekangs — sogar mit Abzugsgräben versehen. Jeder Reisende muß erstaunt sein, in ein äußerlich so civilisirtes Land zu kommen. Alles, was in so großer Menge hier eingeführt wird, kommt von der englischen Goldküstenkolonie über Kpandu. Dem deutschen Handel ist leider diese reiche Land- schaft bisher verloren gewesen. Erst mit der Er- richtung einer Faktorei in Kpandu durch ein Lomer Haus wird wirklich das Togogebiet Vortheil aus der reichen Bucmlandschaft ziehen können. Buem ist zum größten Theil mit Hochwald der prächtigsten Art bedeckt. Es ist dies derselbe große im Mittelpunkt des heutigen Togo gelegene Wald, welcher viele Tagereisen weit Tribu bedeckt, von den westlichsten Gebirgsketten bis nach Kebu hinein und dann über Bucz bis in die schöne Landschaft Kunga. Ist aber der riesige Gebirgswald in Tribu der Schrecken des Reisenden, da er hier nur ganz lang- sam vorwärts kommt, so ist der Buemwald von schönen schattigen und breiten Wegen durchschnitten. In Kratji herrschte zu Anfang des Jahres einige Verwirrung infolge der Umtriebe der dort seit Jahren thätigen englischen Händler, welche der Errichtung einer deutschen Station daselbst nach Kräften widerstrebten. Sie fanden Unterstützung bei einer Anzahl flüchtiger englischer Schmuggler, die auf dem rechten Voltaufer hausten. Infolge der Umtriebe dieser Leute begaben sich in einer Nacht Hunderte von Eingeborenen auf das englische Ufer. Es be- durfte langer Palaver in Kete und Kratji, um die Gemüther zu beruhigen. Schließlich mußte sogar der Fluß durch Posten abgesperrt werden. Aus Mangel an Lebensmitteln kehrten dann die Flüchtigen nach Kratji zurück. Eine Anhöhe dicht östlich des lebhaften Verbin- dungsweges Kete — Kratji ist zum Plaßz für die deutsche Niederlassung ausgesucht worden. Selbst bei höchstem Wasserstande erreicht der Volta den Stationshügel nicht. Man hat von hier einen freien Blick nach Kete, nach dem Volta und nach den ncuen Ansiedelungen der Salagaleute. Die zukünftige Station bildet ein fast quadratisches Rechteck, welches genau nach den vier Himmelsrichtungen liegt. Die Breitseiten weisen nach Norden und Süden, also nach Kete, das etwa einen Kilometer entfernt ist, und nach Kratji, das etwa doppelt so weit ist. An allen vier Ecken sind die Fundamente zu Kapon- nierethürmchen ausgehoben worden, welche die Mauern mittelst je vier Schießscharten bestreichen können. Nach Osten und Westen sind je ein Eingangsthor vorgesehen. Die Umsassungsmauern sollen 1,3 m (Anschlagshöhe) hoch werden, die Thurmmauern 2 m. Um die Stationsumwallung herum ist ein 100 m breites, schußfreies Glacis hergestellt und mit Stachel- drahtzaun umgeben worden. Im Norden schließen sich an dasselbe die Niederlassungen der Soldaten