— 3 Uebersicht über die gesammten im Schutzgebiete von Südwestafrika ansässigen Deutschen und Fremden. Januar 1895.7) Erwachsene ———— 35 Z2 Männer heirathete Frauen 57 R h 50 r% .E . pJ - 2. *r 2 2 2 - — 2* — — S — 2 2 83 S5.oo 2153 . — u. Bezirkshauptmannschaft Keetmanshoop: 174 120|1 101 459| 882 r. Veirsganbtmanuschait Windhoen 385 34 27 I I515 (-,. Bezcklåhauptmannschaft Nynnbcnque l 131 32 24 „ 6 57|] 254 4d. Kaokofeld und Ovamboland: 16 251 25 — — 57|] 123 ——————— einschließlich der eingeborenen Frauen. Ueber den Stand der biehseuchen hat der Bezirkshauptmann für Windhoel und Otyim- bingne, Regierungsassessor v. Lindequist, unter dem 18. April d. Is. der Kaiserlichen Landeshauptmann- schaft Folgendes berichtet: Der Stand der Lungenseuche in den mir un- terstellten Bezirken Windhoek und Otyimbinguc ist nach den aus den verschiedenen Theilen der Bezirke eingegangenen Berichten ein bedentend günstigerer als zu Ende vorigen Jahres. Die meisten, wenn auch nur vereinzelten Fälle von Lungenseuche kommen zur Zeit noch im Schafsflußgebiet vor, welches nach Rehoboth und Otyimbingne wohl der größte Fracht- fahrersitz und fast mit Vieh überfüllt ist. Aus Rehoboth, wo, wie zuletzt berichtet, die Seuche noch stärker auftrat, sind seitdem immer günstigere Berichte eingelausen. Auf Rehoboth selbst sind während des verflossenen Monats keine, auf den Aussenposten nur noch sehr wenige Fälle vorgekommen. Auf dem Posten des Ansiedlers Meiburg in Ongeama ist die Lungenseuche erloschen. Meiburg hat 52 Stück Rindvieh verloren, davon nur drei an den Folgen der Impfung. Das übriggebliebene Vieh ist als mit Erfolg geimpft anzusehen. In der Umgebung von Windhoek befinden sich zur Zeit noch drei Isolirposten, und zwar diejenigen der Ansiedler Ludwig, Stump in den Bergen, zwei Reitstunden rechts von dem Wege Ongeama— Haris, des Ansiedlers Bremen auf der Fläche nord- östlich Avis gegen Otyituesn und des Ansiedlers Tünschel in der Nähe von Eros. Es handelt sich bei den Ersteren um eingehandeltes Vieh, bei Leß= *) Vergl. Deutsches Kolonialblalt 1894, S. 192 ff. 6 — terem um Kälber, und ist dasselbe nur zum Zwecke der Impfung isolirt worden. In den übrigen Theilen der Bezirke, als in Aais, Okahandya, Barmen und Otyimbingue, sind in letzter Zeit, außer einigen hin und wieder auf dem Baiwege vorgekommenen Verendungen, keine Fälle von Lungenseuche vorgekommen. Nur in Omarurn ist unter einer etwa 200 Köpse starken Herde des Kapitäns Manasse Lungenseuche ausgebrochen. Die Herde ist unverzüglich am Bockberge isolirt worden. Die gegen Ende vorigen Jahres besonders in Otyimbingne und auf dem Wege von dort zur Küste aufgetretene Blutsenche scheint ebenfalls gänzlich erloschen zu sein. Was endlich die Pferdesterbe anbetrifft, so ist dieselbe nur im Gebiete von Windhoek heftiger auf- getreten, während andere Plätze, wie Rehoboth, Schafsfluß, Okahandya, Otyimbingne u. s. w., von derselben bis jetzt annähernd verschont geblieben sind. Nach oberflächlicher Zählung sind hier in Windhoek seit dem Dezember v. Is. etwa 25 bis 30 Pferde — theils von der Truppe, theils von Privaten — der Sterbe zum Opfer gefallen. Rus dem Bereiche der Missionen und der Ankisklaverei-Bewegung. Der apostolische Vikar des Victoria-Nyanza, Migr. Hirth, Bischof von Tebessa, ist nach lang- jährigem Aufenthalte in Afrika zur Erholung nach Curopa gereist und am 19. Juni zu Trier im Missionshause der weißen Bäter eingetroffen. Er hat am 25. Juni dem Leiter der Kolonial-Abtheilung des Auswärtigen Amtes seinen Besuch gemacht und ist darauf vom Reichskanzler Fürsten v. Hohenlohe empfangen worden. Die weißen Väter haben am 12. Juni eine Missionskarawane, bestehend aus sechs Patres, einigen Brüdern und vier Schwestern, nach dem Tanganyika abgesandt. Eine zweite wird im Juli nach dem Victoria-Nyanza abgehen. Nach Mittheilungen evangelischer Missionszeit- schristen haben sich im Hererolande die Dinge seit dem Friedeusschlusse mit Hendrik Witbooi sehr günstig entwickelt. Der Oberhäuptling Samuel Maharero hat sehr viel dazu beigetragen, daß die Oberhoheit der deutschen Regierung schneller, als man hätte er- warten können, zur Anerkennung und Geltung ge- kommen ist. Die beiden anderen Häuptlinge Manasse von Omaruru und Kambazembi stehen ziemlich selb- ständig neben ihm, und die Grenzen zwischen den einzelnen Stämmen sowie gegenüber dem deutschen Kronlande sind bestimmt. Es ist zu hoffen, daß diese Neuordnung der Dinge der Mission in mehr als einer Beziehung sehr förderlich sein wird. Das