nahme, und selbst bei der größeren Ausfuhr im Be- richtsjahre mußte der Vorrath in London noch mit etwa 8000 Kisten eintreten, um den Bedarf zu decken. Die Produktion von Schellack, die nicht auf künst- lichem Wege slattifindet, sondern das Werk von In- sekten ist, wurde allem Anscheine nach vom Bedarf überholt. Bei einer jährlichen Verschiffung von 84 000 Kisten, welche Ziffer den Durchschnitt der letzten 10 Jahre darstellt, hat sich der Vorrath in London um 38 400 Kisten innerhalb 9 Jahren ver- kleinert. Darin dürfte die jährliche Steigerung der Preislage des Artikels liegen. Die Eigenthümlichkeit der Produktion von Lack schließt deren willkürliche Erweiterung gewissermaßen aus, und diese Annahme hat weite Verbreitung bei den interessirten europäischen Kreisen gesunden und vielfach Anlaß zu großen spelulativen Operationen gegeben, wobei noch der Umstand in Rechnung zu ziehen ist, daß die Verwendung des Artikels ohne spezielle Nachtheile für den Verbrauch noch eine be- dentende Preiserhöhung zuläßt. Nach Deutschland wurden von Calcutta ausgeführt: Orange= und Garnetlack Knopflack Werth "erth: erlh: Kisten Nupien Kisten Rupien 1894 5640 687 470 1328 248 384 1893 4646 528 496 593 72 443 1892 2324 207 065 218 25 425 woraus ceriihich daß sich Deutschland an dem wach- senden Interesse für den Artikel betheiligt. äute. Das Häutegeschäft hat in Calcutta im Berichtsjahre wiederum einen Ausschwung erfahren. Die Gesammtausfuhr belrägt: 1894 1893 1892 Stück Stück Stück Kuhhäutfe 6 903 037 6 323 301 5 454 4907 Büffelhäute 385 654 333 852 433212 Ziegenselle 6 907 192 6 339 620 8 459 120 Davon kommen auf Hamburg und Bremen im Berichtsjahre 2 725 695 Stück Luhhäute gegen 2716 788 Stück Kuhhäute im Jahre 1893, gegen 2751 444 Stück Kuhhäute im Jahre 1892. Ziegenfelle und Büffelhäute wurden wie gewöhn- lich zum größten Theile nach Amerika verschisst. Das Geschäft kann im Allgemeinen für Käufer und Verläufer als befriedigend bezeichnet werden, da der billige Kurs den Käufern sehr zu stalten kam und ihnen erlaubte, in Rupien hohe Preise anzulegen. Deutschland hat, wie alljährlich, auch im ver- flossenen Jahre große Posten Arsenic Dhurbungah- Sorten bezogen, neben einer großen Stückzahl ge- ringerer Qualitäten in den Mittelgewichten von 6 bis 9 Pfund und schwerer. Für Daccahäute bleibt Deutschland immer noch ein großes Absatzgebiet und bezicht davon Tausende von Ballen im Jahre, haupt- sächlich in den Gewichten von 9½⅛ bis 15 Pfund pro Haut. Sdddeutschland (Württemberg) verarbeitet lieber 7 Pfundwaare. Die ganz feinen leichten Sorten 359 — gehen mehr nach Oesterreich und Frankreich. Es ist zweisellos, daß das Geschäft mit Deutschland sich stark heben wird, da die direkten Verbindungen mit Hamburg und Bremen es erleichtern, überdies liegt das Häutegeschäft in Calcutta meistentheils in deut- schen Händen. Bengal-Baumwolle. Das Produkt der lezten Saison, die am 1. November 1893 begann und mit Ende Oktober 1894 schloß, bezifferte sich auf etwa 500 000 Ballen zu 400 engl. Pfund gegen 250 000 Ballen im Jahre 1892/93. Von dieser Ernte, die im Allgemeinen gut war, aber infolge von etwas schmubiigem und saatigem Qualitätsausfalle zu Klagen Aulaß gab, fand wie gewöhnlich der größere Theil seinen Weg nach Bombay. Nach Calcutta kamen ungefähr 160 000 Ballen an den Markt, von denen der lokale Bedarf etwa 60 000 in Anspruch nahm. Verschifft wurden von Calcutta in den letzten Jahren: . Darunter nach: 1. Nov. bis Ueber- r Ham- 31. Oll. haupt London brit. burg Vremen Venedig Vallen zu etwa 400 engl. Pfund 1893/94 105 169 12 086 7127 34 916 1894 5 64 1802/23 54239 6264 1380 26 523 3096 1891.92 55 093 10 682 921 26 126 1517 V. 8 1890/091 60020 9332 1664 27454 2574 2011 Das Geschäft wurde im Allgemeinen durch die billige Preislage des Artikels in Europa sehr er- schwert. Hamburg hat im Jahre 1894 elwa 8500 Ballen mehr als im Vorjahre bezogen und bildet eigentlich das „Hauptabsabgebiet für indische Baunwvolle. Die neue Ernte dürste nach den neuesten Schähun- gen voraussichtlich 300 000 Ballen gegen 500 000 Ballen im Jahre 1893/94, gegen 250 000 Ballen im Jahre 189 2/93 nicht überschreiten. Die Aussichten waren bis gegen Oktober 1894 sehr gut, haben sich aber insolge schwerer Regen gegen Ende Oktober und Anfang November bedeutend ver- schlechtert, und zwar hat sowohl die Quantität als die Onalität der Ernte gelitten. Die Saison, welche im November hätte beginnen sollen, hat sich beträchtlich verspätet, und die Ankünfte der neuen Ernte in Calcutta waren bis jetzt zu un- bedeutend, um ein allgemeines Bild über ihre Qua- lität zu geben. Die Verläufe aus der neuen Ernte werden bis jetzt 12 000 Ballen nicht übersteigen, und davon wurde nur ein geringer Theil verschifft. So- weit bis jetzt ersichtlich, ist die neue Baumwolle fleckig und laubig, dagegen nicht sehr saatig. Der Geschäfts- gang ist schleppend, und die Preise tragen wenig dazu bei, Leben hineinzubringen. Die große amerikanische Ernte, die, von vorzüg- licher Qualität, 10 Millionen Ballen betragen soll, schadet natürlicherweise dem indischen Produkte und drückt dessen Preise so herunter, daß es kaum mit Erfolg konkurriren kann. Reis. Ueber die Aussuhr von Reis aus Calcutta giebt die folgende Tabelle Auskunft: