— 387 — Diese Veröffentlichungen geben ein Bild der fort- gesetzt regen Bemühungen der Kaiserlichen Behörden, die bei dem Beitritt zu dem Brüsseler Abkommen übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen. RAus fremden KRKolonien. Landkonzessionen in der Nolonie Eritrea. In einer Verordnung vom 25. April d. Is. hat der Gouverneur General Baratieri die Bedingungen festgesetzt, unter denen Staatsländereien an Ansiedler vergeben werden. Es wird danach derartiges Land verthcilt an italienische Einwanderer, an Gesellschaften und Unter- nehmer, welche dort italienische Kolonisten ansiedeln wollen; endlich an Gesellschaften und Unternehmer, welche den Bau von Nu-gewächsen und Viehzucht mit hinreichenden Mitteln treiben und nur italienische weiße Angestellte verwenden wollen. Einzelne Familien erhalten 8 bis 25 ha je nach den Umständen in einer Höhenlage von 1000 bis 2500 m. Das Land wird auf 20 Jahre vergeben und geht in volles Eigenthum über, wenn die In- haber es fünf Jahre lang ununterbrochen bebaut haben und es nach einem jährlich festzusezenden Tax- preise bezahlen. Für 1895.96 ist der Preis des Hektar auf 10 bis 50 Lire festgesetzt. Der Preis kann ratenweise abgetragen werden. Das Konzessionsland ist während der ersten zehn Jahre von direkten Steuern frei. Das Gonvernement verpflichtet sich: das Kon- zessionsland allmählich mit dem Straßennetz der Kolonie zu verbinden; dort Brunnen zu graben und für Trinkwasser zu sorgen; den Ansiedlern eingeborene Hülfskräfte bei der Ernte zu verschaffen; für Aerzte, Seelsorge und Schulen zu sorgen; den Anbau von tropischen und sonstigen Gewächsen zu fördern. Das Gouvernement sorgt für freie Beherbergung der Einwanderer in Massaua und im Siedelungs- gebiete, bis sie sich eigene Behausungen errichtet haben. Die erwachsenen Männer müssen im Nothfall an der Landesvertheidigung theilnehmen. Sie werden von der Regierung bewaffnet und ausgebildet. Die Kosten der Ueber= und Ansiedelung einer Familie betragen 2500 bis 3500 Lire. Der beste Zeitpunkt für die Ankunft der Ansiedler ist von Oktober bis Ende Dezember. Dandel Sombas (Britisch-Centralafrika) im Jahre 1894.") Der Werth des Gesammthandels Britisch-Central- afrikas im Jahre 1894 betrug etwa 85 000 Pfd. Sterl. gegen 72781 7“,) im Vorjahre. Hiervon *) Deutsches andels-Archio“ 1895, S. 341. **) Darunter Werthe, die in den solgenden Tabellen nicht mitaufgenommen ered. entfielen im Jahre 1894 auf die Einfuhr 76220 Pfd. Sterl., 75.720 Pfd. Sterl. Einfuhr bei dem Zollamt zu Tschiromo, 500 Pfd. Sterl. Einfuhr in Kokakota am Nyassa-See. Im Jahre 1893 stellte sich die Einfuhr auf 49 142 Pfd. Sterl. Haupteinfuhrartikel sind „solt goods“, deren Werth im Jahre 1894 sich auf 36 550 Pfd. Sterl. stellte. Hierzu gehören hauptsächlich gewöhnlicher weißer Kaliko, blaugefärbter Kaliko, türkischrothes Baumwollenzeng, bunte Taschenticher u. s. w. Die Zunahme der Einfuhr bei diesen Waaren betrug gegen die des Jahres 1893 nahezu 14 000 Pffd. Sterl. Die eingeführten Lebensmittel bestehen haupt- sächlich in Konserven, ihre Einfuhr stieg auf 15 000 Pfd. Sterl. von 7800 im Vorjahre. Die Einfuhr von Alkohol hat um nahezu 100 pCt. zugenommen. Von Kaliko kam vor zwei bis drei Jahren ein großer Theil von Indien und den Vereinigten Staaten von Amerika, während er jetzt in der Hauptsache von Großbritannien bezogen wird. Die folgende Tabelle vergleicht im Einzelnen die Einfuhr in Somba in den Jahren 1893 und 1894: Einfuhr. 1893 189. Menge: Werth: Menge: Ver th: Waaren Stück Pfo. Sterl. uch Pfd. Sterl. Wassen 188 %% 1 097 (1½ * 1925 Munitio 238 276 lkohol 1698 1938 3380 3650 Lebensmittel 8334 7796 16520 15 198 Packete Packete Metallwaaren. 4380 7515 9513 8 746 „Solt goods“ 4156 22785 8971 36050 ollfreie Waaren, Maschinen u. s. w. 6382 1124 1600 3 678 Zusammen einschl. der nicht besonders auf- geführten Waaren — 44502 — 76222 Die Ausfuhr in den beiden letzten Jahren von Sombo stellte sich, wie folgt: Ausfnuhr. 1893 Menge: Werth Menge: 9 er engl. Pfd. Pfo. Sterl. engl. Pfd. Pfd. u* Elsenbein. 42945 18252 1½ 16 5270 Flußpferdzähne . 2252 146 164 Wachs 5228 174 33 132 Oelsämereien .. 87 055 182 33 406 96 Kau wut . . .. 539 33 144 6 Kaffeee 93 118 2996 165 320 3402 -! he . 2311 279 7939 557 Tabak 40 260 13 Baumwolll 400 1 — — Zusammen einschl. der nicht beson- ders aufgeführ- ten Waaren — 22139 — 9703 Die Ausfuhr von Elfenbein ist im Jahre 1894 erheblich geringer gewesen als im Vorjahre, in wel- chem große Posten vom Tanganyika-See durch Britisch= Centralafrika gekommen waren. Beträchtliche Mengen sind jedenfalls über die nördlichen Distrikte aus-