medanismus hat sie verdorben und es kann lange dauern, bis wir die ersten Erwachsenen tausen. Nur 463 aus den Kindern kann man vorläufig Christen machen. Von den weißen Missionsschwestern zu Karema bringt „Krenz und Schwert“ einen Brief, in dem es heißt: Golt sei Dank! Wir sind endlich zu Hause. Seit 24. November befinden wir uns in unserer Mission. Ich besorge die Küche, drei schwarze Kinder helfen mir in der Küche und zwei habe ich für die Arbeiten des Hofes, diese holen mir das Wasser aus dem 20 Minuten entfernten Sec, suchen Holz und leisten andere kleine Dienste. Kochen thue ich auf drei Steinen, an Rauch hat es anfangs nicht gesehlt. In die Gefahr, Fensterscheiben zu berbrechen, kommen wir nicht, denn wir haben keine. Jetßzt beginnen wir, unseren kleinen Garten zu bearbeiten und allerlei Gemüse zu säen. Schwester Immakulata und ich sind zu Sakri- stanen an der Kathedrale von Karema ernannt worden. Aber wie viel fehlt da nicht an allen Ecken! Hätten wir nur etwas von den heiligen Gewändern, die in manchen Kirchen Europas gar nicht mehr benußt werden! Jeden Morgen wohnen die Neger der Mehrzahl nach um 6 Uhr der heiligen Messe bei. Nach der Kommunion des Priesters beten sic alle gemein- schaftlich mit lauter Stimme. Eine gewisse Anzahl eifriger Neuchristen kommen jeden Sonntag zur hei- ligen Kommunion. Zum heiligen Weihnachtsfeste werden etwa 50 Neger getauft werden und dann zum ersten Male zum Tische des Herrn gehen. Die Schwarzen sind gutmülhige Leutchen. Wenn wir nach dem gemeinschaftlichen Abendgebete um 6 Uhr abends von der Kirche nach Hause gehen, tönt uns von allen Seiten ein „Guten Abend“ ent- gegen. Man kann kaum Jedem antworten, und die Leute sind so glücklich, wenn wir ihnen „Guten Abend“ erwidern. Viele Frauen kommen, uns die Hände zu drücken. Wir haben in unserem Waisenhause 40 Kinder. Die Norddeutsche Mission in Togo hat nach ihrem am 12. Juni erstalteten Jahresberichte 1894 keinen Todesfall zu verzeichnen gehabt. Verschiedene Missionare mußten allerdings die Erholungsstationen aussuchen, doch Sind alle von ihren Erkrankungen bald genesen. Die Mission bereitet jetzt den Druck des Neuen Testaments in der Ewesprache in dritter da der König von Kumase das verhindert. Auflage vor. Die zweite ist von der britischen Bibel- gesellschaft gedruckt worden, für den Druck der dritten erbittet die Mission Beihülfe von deutschen Gesell- schaften. Die Mission hat augenblicklich 16 Missio- nare, 16 Missionarsfrauen und sechs einzelstehende Frauen auf ihren Niederlassungen in Togo und an der Goldküste. An eingeborenen Gehülfen sind 43 vorhanden. Sechs Zöglinge für diese Mission werden Theil in Ho. siationen. in der Anstalt der Baseler Mission zu Basel, sechs weitere in der Eweschule zu Westheim ausgebildet. Dem Seminar in Amedschovhe steht Missionar Bürgi vor. Die Mittelschule ist zum Theil in Kitta, zum Sie soll später mit dem Seminar verbunden werden. Die Mission besitzt jetzt 22 Außen- Drei davon sind 1894 eröffnet, eine da- von in Lome, die andere bei Ho am Aguberge. In den Schulen waren am 31. Dezember 1894 616 Schüler, 50 mehr als im Vorjahre. Es haben 277 Taufen slattgefunden, 100 mehr als 1893. Die Zahl der Gemeindeglieder beträgt 8500. Die Mehrzahl darunter sind Frauen. Die Einnahmen der Mission haben 1892: 105 784 Mk., 1893: 122 394 Mk., 1894: 143.053 Mk. betragen und haben die Ausgaben goedeckt. Ueber die allgemeine Lage der Mission urtheilt der Bericht: Durch das Eintreten Deutschlands ist die Aufgabe des Missionars, sich den politischen Be- strebungen gegenüber neutral zu verhalten, für unsere Brüder erschwert. In Neuseeland haben die Maori den Missionaren den Vorwurf gemacht: Ihr lehrtet uns gen Himmel sehen, aber während wir dahin schanten, kamen Eure Brüder und nahmen uns die Erde, die uns gehörte. Unter diesen Verhältnissen haben unsere Missionare bei den Eingeborenen einen großen Einfluß gehabt; sie konnten leichter neutral bleiben als die englischen Missionare; sic fanden Vertrauen bei den Maori, weil diese wußten, sie gehören einem anderen Volke an als dem, das ihnen ihr Land nahm. Noch lange, als schon der Krieg ausgebrochen, konnten sie zum Nutzen der englischen Regierung wie den Maori als Friedensstifter dienen. Diese Vertrauensstellung kann leicht verloren gehen, wenn das Volk des Missionars das herrschende ist, und unsere Missionare im deutschen Togolande wer- den Fleiß amwenden müssen, neutral zu bleiben, da- mit sie Vertrauensmänner des Volkes bleiben, dem sie das Evangelium bringen wollen. Die Basler Mission, wolche seit einiger Zeit bekanntlich von ihrem Wirkungsfelde an der Gold- küste aus Stationen nach Togo vorgeschoben hat, berichtet darüber in ihrem neuesten Jahresberichte Folgendes: Schon lange warten die in Abetifi stationirten Missionare darauf, daß sich ihnen die Thüren nach Kumase und ins Hinterland von Asante, nach Ateobn und Rkoransa aufthun möchten, aber leider vergeblich, Wie ganz anders in den Ländern jenseits des Volta, dem Statiousgebiet von Anum! Das entschlossene Vor- gehen der Deutschen hat bis über Kratschi hinaus geordnete politische Zustände geschaffen, nachdem Dr. Gruner den Tyrannen jener Länder, den Priester des Fetischs Odente in Kratschi, hat erschießen lassen. Die von dieser Geißel besreiten Stämme von Vakpo bis Kratschi haben nun die deutsche Flagge