478 Nichtamtlicher Theil. Personal · Nachrichten. Deutsch · Ostafrita. Die Offiziere der Kaiserlichen Schutztruppe Lieu- tenants Kielmeyer, Eberhardt und Jany; die Sergeanten Lustig, Pannewitz, Einögg, Langen- Der zum Oberführer der Kaiserlichen Schutztruppe kemper und der Oberlazarethgehülfe Sieler haben ernannte Hauptmann v. Natzmer hat sich in Neapel] das Schutzgebiet mit nach Ostafrika eingeschifft. Der in die Kaiserliche Schutztruppe übernommene Assistenzarzt 2. Klasse der Reserve Dr. Stierling vom Königlich Sächsischen Bezirkskommando Leipzig und der Lazarethgehülfe Bullerdleck haben am 25. September die Reise nach Dar-es-Saläm an- getreten. Der Finanzdirektor v. Bennigsen, Bezirksrichter Frhr. v. Rechenberg und Bürcaugehülfe Zschörnig haben einen Heimathsurlaub angetreten. Heimathsurlaub verlassen. Ramerun. Der Leiter der Yaundestation Zenker ist mit Urlaub in Deutschland angekommen. Vogo. Der zum Dienst beim Auswärtigen Amt komman-= dirte Premierlieutenant Braunbeck vom 1. Königlich Württembergischen Feldartillerie-Regiment Nr. 13 ist am 21. Juli in Klein-Popo eingetroffen und hat die Führung der Polizeitruppe übernommen. GG——————-——————————————————sl Machrichten aus den deulschen Schuhgebieken. Deutsch-Dlftafrika. Reise des Gouverneurs v. Wissmann nach dem Norden des Schutzgebieles. Der Kaiserliche Gonverneur v. Wissmann be- richtet über eine kurz nach seinem Eintressen in Dar-es-Saläm nach dem Norden des Schuzgebietes unternommene Reise, wie folgt: Eine bei Mnuoa, dem nördlichsien größeren Ort an unserer Küste, angelegte Kokosnußpflanzung der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft bot zur Zeit noch wenig Interesse, da die Pflanzen noch jung waren. Daß derartige Unternehmen eine wenn auch nicht annähernd so lohnende, doch gesichertere Zu- kunft haben als Pflanzungen von Tabak, Baumwolle, Kaffee u. s. w., beweisen die längs unserer ganzen Küste in großer Anzahl, selbst auf dem schlechtesten Boden gedeihenden Kokospalmen, deren Ertrags- fähigkeit nur durch einen einzigen Feind, die Heu- schrecken, beeinträchtigt werden kann. In Tanga hatte ich schon bei meiner Ankunft die bis 38 km in das Innere reichende Eisenbahn besichtigt. Dieselbe erscheint mir fast zu solide, d. h. für die an sie tretenden Ansprüche zu gut gebaut, was ja natürlich für das Gonvernement nur ein Vortheil ist, wenn nicht durch die großen Koslen die Weiterführung des Unternehmens als Verbindungs- linie von Ost= und Westusambara und dem Pare- Tanga selbst hat sich seit der Zeit meiner Ab- wesenheit durch das Entstehen neuer Häuser und die weitere Durchführung eines regelmäßigen Stadtplanes verändert. An einem der ersten Tage besuchte ich die früher Perrot, jebzt der Westdeutschen Handels- und Plantagen= Gesellschaft gehörige Schamba, die, nachdem sie sich mehrere Jahre durch die verschie- densten Versuche Erfahrung gekauft hat, ebenfalls in ihrer Hauptsache sich der Kokospalmenpflanzung zugewendet hat. Angenehm war es mir, zu hören, daß die Pflanzer hier sich außerordentlich günstig über die Arbeiter- verhältnisse äußerten. Sie arbeiteten fast ausschließ- lich mit Eingeborenen des Landes und hatten keinen Mangel daran. Wenn dieser günstige Umstand auch zur Zeit ctwas der durch die Hauschrecken ent- standenen Hungersnoth der letzten Jahre, die viele Eingeborene aus dem Innern zur Küste getrieben hat, zuzuschreiben ist, so berührt das Vertrauen doch einigermaßen erfahrener Leute in dieser Beziehung äußerst angenehm. In der Nähe der imposanten Höhlen, die sich in einer von Süden nach Norden streichenden Kalkbarre finden und offenbar von den Wassern des dicht am Fuße der Kalkfelsen dahin- strömenden Mkulumuzi ausgewaschen sind, besuchte ich die Vanillepflanzung des Herrn von St. Paul. Da die Pflanzen erst vor kurzer Zeit aus einem sonnigen Gebiet in den Schatten des kleinen Galerle- gebirge — also unserem nächsten und aussichtsvollsten urwaldes des Mkulumnzi versetzt waren, so hatten Plantagengebiet — beeinträchtigt wird. Es ist frag- loa sehr sachgemäß und fleißig gearbeitet worden. sie sich noch nicht so weit erholt, um Erträge liesern zu können, Erträge, wie sie z. B. wenn auch