hügel und -Blöcke, welche häufig kahl und unver- mitlelt emporragen. Baobabs, die in Ugogo sehr häufig, verschwinden fast. Lichter Pori tritt nur hier und da auf, dann aber theilweise mit schönem, hochstämmigem Holze, vielfach Teak= (mininga) und Mbefubäume, deren eisenharter Kern troß seiner Sprödigkeit mit das beste Bauholz der meisten Ge- biele des Innern repräsentirt, da es gegen Bohr- käser und weiße Ameise fast immun ist. Einige Mabuga (mehr oder weniger baumlose Steppen, mit schwarzem, undurchlässigem Lehmboden) finden sich, theilweise von schirmartigen Mimosen umrändert, vor. Im Großen und Ganzen liegt jedoch das ganze Land unter einer dichten Decke des in Ugogo üblichen niedrigen Dorubusches verborgen, in welche die Waniaturn ihre sehr ausgedehnten Lichtungen gehauen haben. Auf die Qualität des Bodens habe ich aus dem Schambenbestande keinen Schluß ziehen können. Der Ertrag der weiten Felder ist jedenfalls vorzüglich, das fast ausschließlich angebaute Mtama und Ulesi trug ganz auffallend dicke große Tranben und Kolben, doch war die durchschnittliche Höhe der Standen nicht mehr als 2½ bis 3 m. Ueber eine Expedition nach Kitengule berichtet der Kompagnieführer Langheld aus Bu- koba unter dem 1. April d. Js.: Ich beabsichtigte, den bisher von keiner Negie- rungsexpedition besuchten Sultan Kassassura von Ussui zu besuchen, besonders da auch durch sein Ge- biet der Weg nach dem mir vorgesteckten Ziele, Kitengule, kürzer ist, als auf der östlichen Noute. Am 9. März traf ich in der Nähe seiner Residenz ein, nachdem ich ihm am Tage vorher Boten mit der Mittheilung meiner Ankunft übersandt hatte. Er sandte mir schon, während ich noch auf dem Marsche war, Lebensmittel und kurz nach meiner Ankunst im Lager zwei Stück Rindvieh, 16 Ziegen und unglaubliche Mengen von Bataten, Maniok, Bananen, etwas Honig und Mehl. Trotz strömenden Regens ging ich dann nach- mittags zu ihm. Er empfing mich mit einer Krieger- schaar von etwa 1000 Mann, von denen wenige mil großen Vorderladern, sonst alle mit Speeren, Bogen und Pfeilen bewaffnet waren. Er erklärte mir, sich sehr zu freuen, einen Vertreter des Gouvernements bei sich zu sehen, da es schon lange sein Wille ge- wesen sei, sich unter den Schuß der deutschen Flagge zu siellen. Er zeigte mir auch Empfehlungsbriefe des Dr. Baumann, Grasen Götzen und Mr. Stokes, der ersten Reisenden, die Ussui seit Speke, Grant und Stanley besucht hatten. Ich erwiderte darauf, daß wir in das Land gekommen seien, um Frieden, Handel und Wandel zu schützen, und daß wir Leute, die unseren Befehlen gehorchten, unter- stützten u. s. w. Dagegen verlangten wir wiederum, daß er nichts Unrechtes thäte, besonders Handels- 514 karawanen in Frieden ließe. Er versprach, Alles zu thun, was von ihm verlangt würde. Diese Reden wurden vor der ganzen versammelten Menge ge- halten. Ich hißte darauf die deutsche Flagge unter den üblichen Formalitäten. Als Tribut brachte er einen großen Elfenbeinzahn, den ich nicht mitnahm, um meine Lasten nicht unnöthig zu vermehren. Ich trug ihm auf, denselben zu verwahren, bis ich von Muanza aus zu ihm senden würde. Er versprach, noch vier weitere Elfenbeinzähne binnen Kurzem als Tribut zu stellen. Zum Weitermarsch nach Karagwe stellte er mir Führer und Aushülfsträger. Ueber eine von der Station Rilossa eingesandte Raßeeprobe hat die Firma A. Zunt sel. Wwe. folgendes Gut- achten abgegeben: „Der Kafsee gleicht dem immer seltener werden- den werthvollen Ceylonkaffee. Die Bohne ist noch nicht voll entwickelt, dic gebrannten Bohnen zeigen ein noch etwas verkrüppeltes Aussehen, doch dürfte das Produkt sich bei regelrechter Kultur und ratio- neller Bearbeitung zu einer guten Entwickelung bringen lassen. Der Geschmack der gerösteten Bohne ist ein guter und ceylonähnlicher, den Preis des Rohkaffees würde ich auf 85 bis 90 Pf. unverzollt per ½ Kilo taxiren. Der Preis für guten Ceylonkaffee bezw. für dessen Ersaßz, das ist Westindische Bereitungsarte, variurt zwischen 90 und 105 Pf. per ½ Kilo unverzollt. Wenn ich den Preis für bemusterte Waare niedriger annehme, so liegt der Grund darin, daß letztere noch etwas leicht und nicht so voll von Geschmack ist, wie die im Handel befindlichen entsprechenden Marken. Aus Vorgesagtem ergiebt sich aber, daß eine regelrechte Kultur des fraglichen Kafsees sich mit der Zeit lohnend gestalten dürfte und daher wohl an- zuempfehlen ist." Ramernn. Ueber seine Reise von Vaünde nach Rribi berichtet Rittmeister Freiherr v. Stetten: Ich bin mit dem Rest der Expedition am 26. August in Kribi angekommen. Mit mir kamen ungefähr 250 Mande zur Küste, welche ich aus der bedenutend größeren Zahl derer, welche mit mir gehen wollten, ausgesucht hatte. Ein Theil wird einige Zeit in Kamerun arbeiten, ein anderer als Träger für den Ablösungstrausport nach Yaunde dienen, ungefähr ein Drittel hatte sich lediglich dem Schutze der Expe- dition anvertraut, um Gummi zur Küste zu bringen. Fast zur Hälfte sind es Jetudis, welche mich bereits auf meinen beiden Zügen zum Sannaga als Träger