küste aus nach den 1888 durch Graf Teleki und Schiffslieutenant v. Höhnel entdeckten Nudolph= und Stephanieseen angetreten hat, nach Erreichung seines Ziels über Mombas in Aden wieder eingetroffen. Der Reisende, welcher während eines Theils der Reise von zwei, später, nach Rückkehr des einen, von nur einem Weißen begleitet war, hat zum Theil ganz unbekannte Gegenden besucht. Besondere Schwierigkeiten hat ihm der Negus Menelik von Abessynien in den Weg gelegt. Cilterarisches Geschenk. Die Firma F. A. Brockhaus in Leipzig hat dem Kaiserlichen Gouvernement in Ostafrika 19 Werke ihres Verlags in 264 Exemplaren zur Vertheilung 585 an die einzelnen Stationen in dankenswerther Weise zur Verfügung gestellt. VV?TYTVYDYTYNYYTNVTVYV] N0NYNNVNYT y YT TNNT?N0V Titterarische Besprechungen. Dr. Siegfried Passarge: Adamana. Bericht über die Expedition des deutschen Kamerun-Komitees in den Jahren 1893/94. Verlin 1895. Dietrich Reimer. In diesem soeben erschienenen 36 Bogen starken Bande, der als Titelbild in schöner Kupferähung das Bildniß des Führers der Expedition, Edgar v. Uechtritz, bringt, liegt nunmehr eine für alle künftigen Forschungen und kolonialen Unternehmungen in jenen Gebieten äußerst werthvolle, ebenso an- schauliche als reichhaltige Schilderung Adamanas vor, jenes Hügel= und Gebirgslandes am oberen Benuc, das nun nicht zum wenigsten durch die Erfolge der Expedition Uechtriß-Passarge noch im letzten Augenblick zum größeren Theile für uns geretter worden ist. Deun es war dies die einzige Expedition, welche sich zur kritischen Zeit des deutsch-frangösischen Abkommens im März 1894 in dem Vasallenstaale des Sullanats Yola zu halten vermocht hatte, nach- dem die französische Expedition Mizon hauptsächlich insolge der Rivalität der englischen Niger-Kompagnie und die deutsche Expedition Stetten insolge der Zerrültung durch den beschwerlichen und gefahrvollen Landweg von Kamerun aus unverrichteter Sache hatten zurückkehren müssen. Die Schilderung der Reise nimmt den ersten Theil des Werkes ein. Auf Grundlage gewissenhaft geführter Tagebücher und an der Hand von 294 Textillustrationen und 21 Tafeln nach den pholo- hraphischen Aufnahmen und Skizzen der Reisenden, sowie ihrer ethnographischen Sammlungen und der Schätze der Muscums für Bölkerkunde in Berlin (gezeichnet vom Orientmaler Wilhelm Kuhnert und 1 Wilhelm von der Steinen) wird hier ein mit frischester lebendigster Auffassung gesehenes und in unmittelbar wirkender Darstellung wiedergegebenes Bild von Land und Leuten und von den verwickelten Staatsformen der Lehnsherrschaft jener mohamme- dauischen, in letzter Linie vom Kaiser von Sokoto abhängigen Staaten gegeben. Die in Garna organisirte Expedition hat es, trotzdem sie nur aus etwa 80 Mamn bestand, dennoch vermocht, in Laddo einen Schutzvertrag abzuschliesen und die deutsche Flagge zu hissen; ferner bis Dyirum am oberen Benus nahe bei Rei Buba zu marschiren und hier den gefürchteten ursprünglichen Vasallen- staat Yolas, der sich aber unter energischen Fulbes fast unabhängig gemacht hat, Bubandjidda in einem siegreichen Gesecht zu schlagen, so daß deren Sultan noch lange nach dem Abmarsch der Expedition durch eine spätere Gesandtschaft um Frieden bitten ließ. Von hier gelangte die Expedition über Adumre nach Maruna und wurde nur durch die sichersten Nachrichten von der Araberinvasion in Bagirmi und Bornu vom Weitermarsch nach ersterem großen Reiche abgehalten und gezwungen, umzukehren. Nachdem in Garna die Expedition reorganisirt war, gelang es sodann den beiden Neisenden, nach Nagaundere vorzudringen und mit diesem reichsten und größten Sultanat Adamauas einen Schutzvertrag abzuschließen. Von hier aus erreichten sie in kühnen und beschwerlichen Märschen auf einem wissen- schaftlich hoch interessanten Wege durch die Heiden- länder und das Tschebtschigebirge direkt den unleren Benuc bei Joi. Der Umstand, daß die verschiedenen Reiserouten der Expedition nach mehreren Richtungen Adamana durchkreuzen und wiederholt einander, sowie die Flegelschen Routen schneiden, ist besonders den lartographischen Aufnahmen Dr. Passarges sehr zu statten gekommen. Sie haben hierdurch, sowie durch sehr zahlreiche astronomische Ortlsbestimmungen (jeden dritten oder vierten Tag) eine verhältnißmäßig große absolute Genauigkeit erhalten. Noch mehr fällt jedoch die Reichhaltigkeit der Karken an Einzelheiten und Feinheiten der Geländedarstellung trotz des gewählten großen Maßstabes 1:350 000 auf. Sie beruht auf einem großen Material guter Meßtisch- blätter und zugehöriger Bergprofile, von welch letzteren fünszehn auf zwei Blättern beigegeben werden. Ein zweiter Theil des Werkes bietet die all- gemeinen wissenschaftlichen Resultate der bisherigen Erforschung des „Central-Sudan“. Hier tritt be- sonders die eingehende geologische Schilderung des Gebietes hervor, zu welcher die sehr dürftigen Forschungen früherer Neisenuen fast erschöpfend zu- sammengetragen sind, die aber erst durch die sorg- fältigen geologischen Aufnahmen Dr. Passarges und unter Kontrole genauer petrographischer Besttnnnen Prosessor Dr. Kalkowskys zu Dresden an den von der Expedition mitgebrachten Gesteinen ermöglicht