zember 1893 eine Stärke von 5 europäischen Offi- zieren, 4 eingeborenen Zollaufsehern und 344 Mann aufwies. b) Eine für Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung in den Ortschaften, welche zu dem gleichen Zeitpunkt einen eingeborenen Inspektor und 200 Mann zählte. Als besonderes Ereigniß ist zu erwähnen, daß am 25. November 1893 ein mächtiger Schwarm Heuschrecken, von Osten kommend, über die Stadt Freetown dahinzog. Die Masse war so groß, daß der Himmel sich bei ihrer Bewegung verdunkelte. Seit 1843 hatte man eine derartige Erscheinung nicht beobachtet. Die Reisernte hat unter den Heu- schrecken zu leiden gehabt. Der Handel der Kolonie leidet öfters unter Schwierigkeiten, die britischen Händlern in Liberia gemacht werden. Die liberianische Regierung hat nämlich nur wenige Häsen für die Einfuhr von Waaren geöffnet. Der Gouverneur hat vergeblich durch persönliches Erscheinen in Monrovia Abhülfe zu schaffen versucht. Behandlung der Indier in der südafrikanischen NRepublik. Eine vor Kurzem veröffentlichte britische Parla- mentsvorlage enthält den Schriftwechsel, betreffend die Beschwerden der in der südafrikanischen Republik lebenden britisch-indischen Unterthanen über die ihnen dort zu Theil werdende Behandlung. Den Anlaß zu jener Beschwerde hatten zwei in den Jahren 1885 und 1886 erlassene Gesetze der Republik gegeben, in welchen aus sanitätspolizeilichen Rücksichten be- stimmt war, daß Asiaten nur in bestimmten von der Regierung anzuweisenden Orten und Straßen wohnen und Grundeigenthum erwerben können. Auf Grund dieser gesetzlichen Bestimmung hatten die Polizei- behörden der Republik versucht, den zahlreichen in Pretoria und anderen Städten ansässigen indischen Händlern das Handeltreiben außerhalb der für sie bestimmten Stadtviertel zu verbielen und die daselbst bereits bestehenden Läden und Verkaufsstellen zu schließen. Hiergegen hatte namens der britischen Indier der Oberkommissar für Südasrika Einspruch erhoben und zugleich die erwähnten beiden Gesetze als mit den geschlossenen Staatsverkrägen und späteren Abmachungen im Widerspruch stehend bezeichnet. Die beiden Regierungen einigten sich schließlich dahin, die Entscheidung der Streitfrage einem Schiedsrichter zu übertragen, als welcher der Oberrichter des Oranje-Freistaates Melius de Villiers bestellt wurde. Der unter dem 2. April 1895 gefällte, nunmehr bekannt gegebene Schiedsspruch lautet im Wesentlichen dahin, daß die südafrikanische Republik au sich berechtigt war, die Verhältnisse der indischen und anderen asiatischen Händler in der durch die Gesetze von 1885 und 1886 vorgesehenen Weise zu regeln, daß jedoch die Frage, ob auf Grund jener 662 — Gesetze den indischen Händlern das Handeltreiben außerhalb der ihnen zu Wohnzwecken zugewiesenen Straßen untersagt werden könne, gegebenenfalls durch die ordentlichen Gerichte der Republik zu ent- scheiden sei. Theehandel und Theekultur Britisch-Ostindiens und Ceylons.") Das Produkt der Theegärten Britisch-Ostindiens und Ceylons hat im Jahre 1894/95 einen noch größeren Erfolg auf dem Weltmarkte erzielt, als in den früheren Jahren. Um volle 21 pCt. ist die Einfuhr des chinesischen Thees nach Großbritannien gegen 1893/94 zurückgegangen, wie folgende Zahlen zeigen, die die Theeeinfuhr Großbritanniens in der Zeit von 1890 bis 1894 veranschaulichen. Nach Großbritannien wurden eingeführt: Indischer Ceylon= Chinesischer Thee. Thee. Thee. Tausend engl. Pfd. 1890 103 050 42 075 73 050 1891 110 000 62 000 62 025 1892 112 000 66 000 7000 1893 000 000 56 000 . 115 72 118 417 76 000 Britisch-Indien lieserte im letzten Jahre nicht weniger als 48½ péEt., Ceylon 31 pCt. und China nur 18 pCt. des nach Großbritannien eingeführten Thees, 31½ pCt. ist aus anderen Ländern bezogen worden. Indiens Theeausfuhr nach London hat demnach seit dem Jahre 1890 um 14½ péEt., die Ceylons um 80 pCt. zugenommen, während die Ausfuhr Chinas um volle 90 pCt. zurückgegangen ist. Der Theehandel Indiens. Die Thee-Industrie Britisch-Indiens ist noch in beständigem Wachsen begriffen; die Zahl der Gärten vermehrt sich, und das in ihnen angelegte Kapital wird von Jahr zu Jahr beträchtlicher. Die Ernte des laufenden Jahres wird, einigermaßen günstige Witterung vorausgesetzt, von der „Calcutta Indian Tea Association“ auf etwa 140 Mill. engl. Pfd. veranschlagt. Im Jahre 1894/95 schätzte man den Ertrag der Gärten auf 130 Mill. Pfd., der wirk- liche Ertrag ergab 127 127 245 engl. Pf. Von dieser Menge wurden 5127245 engl. Pfd. im Lande verbraucht und 122000000 Pfd. aus- geführt. Gegen die früheren Jahre mit einer Ernte- Ausfuhr von: Tausend Tausend engl. Pfd. engl. Pfo. 1890/91. . . 104000 1892,93. . . 111000 1891/92 115000 1893/94. 120000 zeigt sich in der Ausfuhr eine Zunahme von 14,7 pCt., 6 pCt., 9 pCt. und 1½ pCt. Bemerkenswerth ist, daß auch die Preise für indischen Thee im letzten Jahre gestiegen sind, * Aus dem Deutschen Handels-Archiv 1895, S. 504 ff.