kleine christliche Dörfer, die der Leitung eines Paters unterstellt sind, dem ein christlicher Häuptling zur Seite steht. Zur Anlage solcher Dörfer schenkte der reiche Indier Sewa eine ganze Higelkette, die zwei Meilen von Bagamoyo entsernt liegt. Hier wurde zuletzt das Dorf St. Michael gegründet. Die Station Mhonda hat ihre Thätigkeit auf 20 Ortschaften ausgedehnt, in denen sich 110 christliche Familien efinden. Die Kapelle von 37 m Länge, 10 m Breite und 5½¼ m Höhe aus Bruch= und Backsteinen ist bis auf den Thurm vollendet. Die Station Mrogoro hatte 1895 im Ganzen 200 Taufen von Kindern und Erwachsenen. In den Gegenden, wo der Mo- dammedanismms Einfluß gewonnen hat, zeigt die Missionsthötigkeit wenig Erfolg; dagegen findet das Vort Gottes bei den Bergbewohnern, die in einer Fewissen Abgeschlossenheit leben, gute Aufnahme. Krogoro ist das Absteigequartier für fast alle Euro- päer, die ins Innere gehen: Missionare, Forschungs- reisende, Offiziere. Dr. Stuhlmann weilte fast drei Monate in der Station, um eine neue Karte der Begend aufzunehmen. Die Missionsbauten in La KSoönga in Usagara haben eine vollständige Umge- lialtung erfahren. Zum Schutz gegen die räuberischen Wahehes und die wilden Thiere hat man um die ganze neu errichtete Station eine Umfassungsmauer gebaut, so daß die Mission einer kleinen Festung gleicht. In der Erziehungsanstalt befinden sich über 100 Kinder. Die Thätigkeit der Missionare umfaßt ungefähr 20 Dörfer, von denen einige vollständig christlich sind. Seitdem infolge der Anlage der Militärstation Kisaki die Mafitis sich ins Innere zu- rückgezogen haben, hat die Missionsstation Tununguo einen großen Aufschwung genommen. Die Watamis haben sich in zahlreichen Dörfern in der Missions= station niedergelassen, wodurch die Arbeit der Missio- nare wesentlich erleichtert worden ist. Dieselbe wurde gestört durch einen Einfall von einer großen Anzahl Töwen, welche die Gegend weit und breit unsicher machten. Ueber 20 Menschen fielen den Raubthieren zum Opfer. Mehr als 15 Löwen wurden getödtet, avon fünf in unmittelbarer Nähe der Mission. Da die Leute nicht mehr wagten, ihre Dörfer zu ver- lassen, war die Zahl derer, die den Unterricht be- suchten, eine Zeit lang sehr gering. Außer den ge- nannten zählt das apostolische Vikariat noch die Stationen Mandera und die beiden am Kilimandjaro gelegenen Kilema und Kiboscho, über welche im Juniberichte Ausführliches mitgetheilt ist. II. Apostolische Präfektur Süd-Sansibar. (St. Benediktus-Missions-Genossenschaft, deutsches Missions- haus zu St. Ottilien in Ober-Bayern.) Am 12. Oktober 1895 schiffte sich eine neue Missionskarawane (die dritte im Jahre 1895) der enediktiner von St. Ottilien ein. Dieselbe bestand aus dem apostolischen Präsekten P. Maurus Hart- mann, zwei Brüdern und vier Schwestern (drei aus Süddeutschland, eine aus Westfalen). Dieselbe brachte 49 den fünf Stationen eine willkommene Verstärkung. Das St. Josephs-Spital in Dar-es-Saläm, das von Krankenschwestern geleitet wird, erweist sich für die Eingeborenen als eine große Wohlthat. In Kolasini ist das neue Missionshaus für die Brüder und Knaben im Baue vollendet worden. Von den Stationen am Rovuma kommen erfreuliche Nachrichten über die gute Aufnahme, welche der dortige Obere der Mission, F. Basilius, bei den Häuptlingen ge- funden hat. Leider hat die Mission den Tod des Bruders Vincenz aus Conz an der Mosel zu be- klagen, der sich auf einer äußerst anstrengenden Reise im Gebiete des Rovumaflusses das perniziöse Fieber zugczogen hatte. III. Die apostolischen Vikariate Unyanyembe, Victoria, Nyansa und Tanganyika. (Weiße Väter; deutsches Missionshaus in Trier und in Marienthal bei Mersch.) Am 12. August 1895 schiffte sich eine größere Missionskarawane unter Leitung des apostolischen Vikars Bischofs Hirth in Marseille ein. Els Missio- nare begleiteten ihn; fünf waren für Uganda bestimmt, drei, die P’’’. Müller, van der Biesen, van der Wee, gingen nach Unyanyembe; die drei letzten, DP. Schneider, Loonus und Hauttecoeur, be- gleiteten den Bischof in sein Vikariat Süd-Nyansa. Schon am 12. Juni war die für den Tanganyika- Sce bestimmte Missionsexpedition, welche aus acht Missionaren und vier Schwestern bestand, abgereist. Während diese lettere den Weg über den Sambesi, Schirc, Nyassa-Sce einschlug, nahm die erstere Kara- wane unter Hirths Leitung die Route von Baga- moyo ins Innere. Am 6. September fuhren sie mit einem vom Gouverneur v. Wissmann freundlichst zur Verfügung gestellten Dampfer von Sansibar nach Bagamoyo. Am 7. September überschritten sie den Kingani; am 21 besuchten sie Mrogoro, die wunder- schön gelegene Mission der Väter vom hl. Geist; am 25. September gingen sie über den Mkatafluß; am 27. lagerten sic an der großen Karawanenstraße in der Nähe der Mission La Longa, am 28. waren sie in Kilossa. Von dort sind die letzten Nachrichten der großen Expedition unter dem 30. September datirt. Hoffentlich sind jetzt beide Karawanen wohl- behalten an den großen Seen angekommen. Dort, wie in Unyanyembe, werden die neuen Hülfstruppen mit Freuden begrüßt werden. Aus Uschirombo berichtet P. Capus über eine interessante Reise, die er nach Tabora unternommen hatte. Dort übergab ihm Stationschef Leue 28 Kinder, welche den Sklavenhändlern entrissen worden waren. Die Mission Mariahilf hat augen- blicklich mehr als 200 Kinder in ihren Erziehungs- häusern. Am 15. August wurden 31 Erwachsene getauft, darunter ein Sohn des Königs Ndega. Von großem Einflusse erweisen sich die Schwestern, die ersten, welche sich in diesen entfernten Gegenden am Missionswerk betheiligten. Auch die Station St.