Michael in Msalala macht gute Fortschritte. Am Victoriasee haben die Missionare ein kleines Seminar für die begabtesten Zöglinge gegründet. Dieselben, etwa 60 an der Zahl, meistens aus dem intelligenten Stamme der Waganda, berechtigen zu den schönsten Hoffnungen. Kamernn. Missionshaus in Limburg a. d. Lahn und Ehrenbreitstein.) Von der Station Marienberg am Sannaga wurden in der näheren Umgebung an fünf Orten, Pungo Sungo, Togotown, Yanyetown, Tokobwanu, Schulen eröffnet, die von erwachsenen Zöglingen der Mission unter der Leitung eines Paters besorgt werden. In Kribi fand am Pfingstsonnabend die feierliche Taufe einer größeren Anzahl von Erwach senen statt. Leider reicht die Zahl der Missionare nicht aus, um den dringenden Aufragen seitens der Eingeborenen zu entsprechen. So kommt der Häupt. ling von Groß-Batanga jeden Monat, um seine Bitte um eine Missionsstation zu erneuern. Die Leute von Malimba, wic die von Zaunde wünschen inständig, daß die Missionare sich bei ihnen niederlassen; auch in Kamerun (Stadt) selbst wäre schon für die dort wohnenden Katholiken eine Missionsstation nothwendig. Das tückische Fieber lichtet leider die Rcihen der Missionare. Mehrere mußten nach Europa zurück- kehren, weil ein längeres Verweilen ihr sicherer Tod gewesen wäre. Am 18. Juni fand in Kamernn die feierliche Beisetzung des bei Buca gefallenen Haupt: manns Karl v. Gravenreuth statt. Der Gouverneur hatte die bei Busa bestatteten Gebeine erheben und nach Kamerun bringen lassen. In der großen offenen Halle des Gouvernementsgebäudes fanden die feier- (Pallotiner; lichen Exequien statt, die von P. Walter unter Assistenz des P. König gehalten wurden. Dann solgte unter Theilnahme fast sämmtlicher Europäer die kirchliche Beerdigung vor dem Gravenreuthdenkmal. Togo. (Steyler Missionare vom göttlichen Wort; Missionshäuser n Steyl und Neuland beie Neiße .) Der crtewruge Stand der Togomission, über welche im Inniberichte Ausführliches mitgetheilt wurde, ist folgender: Missionare: 6 Priester und 9 Laienbrüder: Ka- pellen 5; Hauptstationen (Residenzen von Missio- naren) 5; Schulen 9: Seminare zur Heranbildung von schwarzen Priestern, Katecheten und Lehrern 1; erwachsene Christen 317; Schüler 377; Heidenkinder, in Todesgefahr gelauft, 1200. Apostolisches Vikariat Neu-Pommern (Südsee). (Missionare vom Herzen Jesu; Mitonshaus in Salzburg d Antwerpe Die Herz Jeiununstn zählt senblicich 29 Mit- glieder: 1 apostolischen Vikar, 7 Priester, 13 Laien= brüder und 8 Schwestern. Ein schvrter Schlag war der Tod des P. Helfer, der am 19. Dezember 1894 50 in der Weißen Bucht ertrank. Stationen giebt es füuf: Kinigunam, Vlavolo, Malagunan, Villa Maria und Takubar. Kinigunam ist der Hauptsitz der Mission und Residenz des Bischofs. Dort befindet sich das Wohnhaus der Schwestern mit Waisenanstalt für (61) Mädchen und das der Patres für (84) Knaben. Auch Vlavolo besitzt eine Waisenanstalt für (20) Mädchen. Die Station Villa Maria im Distrikt Tikenavudu wurde erst vor einigen Monaten gegründet. Von dieser Station wurde türzlich berichtet: „Die Bevölkerung dieser Gegend hat sich vor zwei Jahren bekanntlich gegen die Verwaltung der Neu-Guinea- Kompagnie mit der größten Hartnäckigkeit gewehrt. Die Anlage einer Missionsanstalt wird viel zur end- lichen Beruhigung beitragen. Die Missionsanstalt liegt 10 km vom Strandc, sie ist gleichwohl bis jetzt die von Weißen am weitesten landeinwärts be- wohnte Station im Schutzgebiete.“ Im September 1895 wurde die Station Takubar eröffnet. Einige verheirathete Waisen bilden den Kern dieser Station, die etwa 20 Minuten von Kinigung entlegen ist. In den Waisenanstalten wurden 216 Kinder aufgenommen. Im Laufe dieses Jahres hat die Bekehrung unter den Erwachsenen große Fortschritte gemacht. So wurden bis Ende September in Kinigunam 75, in Malagunam 277, in Vlavolo 490, im Ganzen 842 zum Christenthum bekehrt. Der Centralvorstand beschloß, die Summe von 20 000 Mark an die vorerwähnten Missionsgesell- schaften zu vertheilen. Da im Juni 1895 bereits 87 000 Mark den Missionen in den deutschen Schutz- gebieten bewilligt worden waren, beträgt die ganze Summe, welche der Afrikaverein für das Jahr 1895 den Missionsgesellschaften überwiesen hat: 107 000 Mark. Aus Limburg meldet „Kreuz und Schwert“ das am 4. Dezember in Kamerun erfolgte Ableben des erst im August v.Is. dorthin abgereisten Paters Mayer, aus der bayerischen Diözese Speyer gebürtig und im August 1894 zum Priester geweiht. Der junge Ordens- priester war von seiner Priesterweihe an bis zum Weggang nach Kamerun Studienpräfekt im Missions- hause der Pallotiner zu Ehrenbreitstein. Auch ein erst im Mai 1895 nach Kamerun entsandter Laien bruder, Martin, seines Gewerbes Schreiner und aus Westfalen gebürtig, ist Ende September dort an der Schwindsucht gestorben. Von allen seit Herbst 1890 nach dem fernen Missionsgebiete gesandten Glaubensboten hat bis jetzt nur der apostolische Prä- fekt, P. Vieter, Westfale von Geburt, die Strapazen des Berufes und der ganzen Lebensweise so weit überdauert, daß er ohne eine Erholung in Europa auf seinem schwierigen, entsagungsvollen Posten aus- harren konnte. Am 20. Dezember sollten auch wieder Schwestern aus dem Kloster der Pallotinerinnen zu Limburg, vier an der Zahl, nach Kamerun abreisen und sich am 24. zu Liverpool einschiffen.