Kaufmann Sixdorf mit 5 Privatsoldaten freiwillig, 4 Missionaren und 30 Kriegern Mazukas. Lukonge selbst entfloh angeblich nach Kawirondo bezw. Uschaschi oder Ukara. Sein Volk griff bei der Landung an, wurde aber durch einen fünftägigen Kriegszug voll- ständig unterworfen, durch welchen es 40 Krieger, eiwa 1000 Ziegen und 50 Rinder verlor. Es bat nun um einen anderen Sultan. Lieutenant v. Kalben sebte darauf Sultan Mukaka ein, der auf seinen 187 Befehl nach Neuwied zum Schauri gekommen war. Die Großen des Lukongevolkes sandten ihm ihren Salam; einer besuchte auch Lieutenant v. Kalben im Lager; der Sultan der Insel Buenn erschien ebenfalls. Am 30. November kehrte das Kriegsdetachement von Ukerewe zurück, nachdem dort Ruhe und Sicher- heit wieder hergestellt war. Die ganze Viehbente wurde der Mission als Schadenersatz gegeben, auch Herr Sixdorf schenkte das Vieh, das er als Ver- gütung für die Expedition erhalten hatte, an die Mission. Die Missionare mit ihren Leuten blieben auf der Insel, um mit dem Wiederaufbau der Mission zu beginnen, es ist jetzt keine Gefahr mehr für sie zu befürchten. Lieutenant v. Kalben blieb wegen der herrschen- den Unrnuhe vorläufig noch einige Zeit in Muanza, derselbe stellte dort 33 Rekruten ein, so daß der Kompagnieetat an Farbigen jetzt 150 Mann beträgt; Anfang Dezember wollte er gegen Roma und Mtuka- moto aufbrechen, um dieselben botmäßig zu machen; er beabsichtigt sodann weiter über Land nach Bukoba zu marschiren. In der Zwischenzeit wird Kompagniefährer Herrmann zur Uebernahme der Geschäfte des Chefs der Seenstationen bereits in Muanza ein- getroffen sein; derselbe ist ersucht worden, über die von ihm vorgefundene Lage nochmaligen eingehenden Bericht zu erstatten. Für den Fall, daß wider Er- warten abermalige kriegerische Unternehmungen noth- wendig würden, ist dem Kompagnieführer Herrmann anempsohlen worden, die Ankunft des Oberstlieutenants v. Trotha abzuwarten, welcher von den Vorkomm- nissen am Viktoriasee in Kenntniß gesetzt wurde. Ueber die verhältnisse in der wissenschaftlichen Station am Pilimandiaro berichtet unter dem 27. Jannar d. Is. der Stations- leiter Gilcher Folgendes: In den Monaten Dezember 1895 und Januar 1896 fand eine reiche Ernte statt. Auf ungefähr 20 bis 35 Ar wurden 1150 lbs. Gerste, auf 3 Ar 100 lhs. Weizen geerntet. Letterer ist schon theil- weise ausgesäet und ganz zur Aussaat bestimmt, erstere wurde auch theils als Saatgut verwendet, theils verkauft, zu Mehl gestampft und an Eingeborene und Soldaten als Saatgut vertheilt. Das aus Gersten- mehl bereitete Brot ist sehr wohlschmeckend und fand — überall Beifall; nur ist die Zubereitung des Mehles eine äußerst mangelhafte und theuere. Mais sind bereits 20 Centner Körner geerntet, während das Doppelte fast reif auf dem Felde steht. Er wird größtentheils an die Soldaten verkauft, der übrige an Eingeborene als Samen vertheilt. çl Diese liefern dafür Bananensetzlinge an die Station, von denen ungefähr 800 an den Feldwegen t wurden. giii Versuche wurden mit Liberiakaffee und Cigarettentabal gemacht. Lebterer geht bereits auf. Mit Liberiakaffee gedenke ich gleichzeitig einen Versuch in den prächtigen Uferwäldern der Steppenflüsse zu machen. Eine Probe Eingeborenentabak, den ich auf richtige Weise (durch Trocknen im Schatten und Gären) zubereitete, kam jedensalls in nächster Zeit Küste gesandt werden. Kste,geonnn steige habe ich ungefähr 200 gepflanzt, fast alle haben Wurzeln gebildet und rünen. Eucalyptus globulus, der verpflanzt Vurde, ist bereits 60 cm hoch; Eucalyptus rostrate ist klein geblieben und scheint nicht so gut zu ge- deihn Garten sind jetzt schon sehr viele aus hier geernteten Samen gezogene Pflanzen: Kruppbohnen, Stockbohnen, Kohlrabi, Wirsing, Zwiebeln, Salat. Wurzelschößlinge von Artischocken, die # verpflanzt wurden, sind zu großen Pflanzen“ geworden. 100 Stöcke bilden berets eine kleine Pflanzung. Die meteorologischen Beobachtungen sind regel- mäßig fortgesetzt worden. Usambara-Eisenbabn. Für die Usambaralinic hat der Kaiserliche Gon- verncur unter dem 12. November v. Is. eine ein- gehende Bahnordnung erlassen. Die Bestimmungen, welche das Publikum betreffen, sind gleichzeitig in einer Suaheliübersetzung veröffentlicht worden. Kamernn. von der Faündestation. Der stellvertretende Kommandeur der Kaiserlichen Schutztruppe v. Kamp ist mit seiner Expedition, einer Drahtnachricht zufolge, glücklich in der Station Yaunde eingetrofsen. Der Weg von Yande nach Kribi ist dem Handel wieder eröffnet. Togo. Schiffsverkehr in Togo im Jahre 1895. Das Schutzgebiet von Togo wurde im JIhhre 1895 von 143 Schiffen angelaufen, nämlich 3 deutschen Krenzern und 140 Handelsschiffen.