— 16 — waschen), in flachen und lugeligen Stücken. Die daraus hergestellten Lacke (darunter Kutschenlack, Lokomotivlack, Blechlack, Eichenholzlack, Fußbodenlack) sind geliefert durch die Lack-, Firniß= und Farben- fabrik von C. Krauthammer, Berlin. Herr Konsul Ebenau in Hamburg hatte die Güte, eine hervorragend schöne Kollektion von Kopalstücken mit Einschlüssen von Thieren zur Ausstellung zu bringen. Gummi. Das Gummi arabicum, eine Ausschwitzung von Akaziaarten, ist bisher nur ein sehr unbedentender Exportartikel der deutschen Kolonien. Obgleich diejenige Art, die das beste Gummi liefert, Acacia senegal, in Deutsch-Ostafrika häufig ist, und auch andere Gummi liefernde Akazien daselbst vorkommen, so sind doch bisher meist nur kleinere Proben nach Europa gelangt; als Gesammt- export Deutsch-Ostafrikas wird angegeben: 1890/91. . ..1086cngLPfundiIIthrthcv011320D0ll0r8, 1893 . ..1136- - - - 186 - 1894 nur . .. .. 77 - 5 - Bei der leichten Gewinnungsweise verdient dieser Artikel übrigens weit mehr Beachtung, als ihm bisher geschenkt wurde. Dic weniger guten Sorten Deutsch-Südwestafrikas hingegen, die von der Acacia gira;ue und Acacid horrida, dem Kamel dorn und dem sog. Dornbaum stammen, werden schon in größeren Mengen exportirt, so gingen z. B. im Jahre 1891 für 5500 Mark Gummi von Walfischbai nach dem Kap, und 1894 exportirte allein Lüderitzbucht etwa 10 000 kg Gummi im Werthe von 6200 Mark nach dem Kap. Ausgestellt wurden Gummiproben von Deutsch-Ostafrika und -Südwestafrika, erstere von der Deutschen Kolonialgesellschaft, letztere von der südwestafrikanischen Exportfirma H. W. Burmester in Hamburg geliefert. Vegetabilisches Ekfenbein. Polynesische Steinnüsse. Dieser namentlich im letzten Jahre ziemlich bedeutende Handelsartikel stammt im Wesentlichen aus den Salomons-Inseln, kleine Quantitäten kommen auch von den westlichen Inseln der Karolinengruppe. Es sind die steinharten Samen von Palmen, welche mit den Sagopalmen nahe verwandt sind, Coelococe# cklomionenses (die Salomonsnuß) und Cookococcu cqyolimen (die Karolinennuß). Im Handel heißen sie gewöhnlich „australische Nüsse“, auch „Tahitinüsse“, letztere ein ganz irrthümlicher Name, da auf Tahiti die Palme durchaus nicht vorkommt; der Namc australische Rüsse kommt wohl daher, weil sie großentheils über Sydney gehen; auch „Wassernüsse“ werden sie zuwcilen von den Knopffabrikanten genannt, da sic wässeriger sind als die südamerikanischen Phytelephas-Steinnüsse. Außer in der Knopffabrikation finden sie bisher kaum einc Verwerthung, obgleich sie auch zu kleineren Gegenständen der Drechslerei, z. B. Wirrfel, Domino= und Dambrettsteinen, kleinen Schachfiguren 2c. gut verarbeitet werden können. Hamburg ist fast der einzige Markt in Europa für diese polynesischen Steinnüsse, nur sehr wenig gehen nach London; die Haupt-Importfirmen sind die Jaluit-Gesellschaft sowie die Firma Ferd. Kugelmann in Hamburg; auch die Neu-Guinea-Gesellschaft hat gelegentlich Steinnüsse nach Australien exportirt. Die Gesammtankünfte in Hamburg waren 1893 6100 Centner, 1894 5500 Centner, 1895 13 000 Centner, doch stammt gewiß ein großer Theil davon aus dem englischen Theil der Salomons-Inseln, die Karolinen exportirten dagegen nur 100 bis 200 Centner, gleichfalls durch die Jaluit-Gesellschaft. Auf den Marshall-Inseln kommt die Palme nicht vor, wohl aber eine ähnliche auf den Fidji-Inseln, die aber viel kleinere Nüsse besitzt, welche kaum exportirt werden dürften. Nur wenn große Knöpfe in Mode sind, wozu die südamerikanischen Steinnüsse nicht ausreichen, ist die Nachfrage nach polynesischen Steinnüssen größer; darauf ist die Steigerung des Importes im letzten Jahr zurückzuführen. Im Zusammenhang hiermit steht auch das Schwanken des Preises, im Jahre 1895 z. B. von 9 bis 17 Mark pro Centner, in früheren Jahren kostete der Artikel sogar nur 7 bis 3 Mark pro Centner, ja sogar zeitweilig nur 6 Mark, andererseits kamen auch Preise von 20 Mark pro Centner vor; hierdurch sind die Kalkulationen natürlich sehr unsicher und der Verlust der Händler zeitweilig recht bedeutend. Bei einem Preise von 10 Mark pro Centner würde etwa eine mittelgroße Nuß auf 2 Pfennig zu stehen kommen. Sehr entwerthet wird der Artikel dadurch, daß die Eingeborenen schon im Keimen begriffene Nüsse sammeln, wo der Keimdeckel schon abgesprengt und die Keimhöhlung durch Aufzehrung des Nährgewebes von Seiten der Keimlinge schon erweitert ist. Ausgestellt wurden Salomons= und Karolinennüsse sowie die Verarbeitung derselben zu Knöpfen im Großbetriebe durch die Knopffabrik von Duisberg & Co. in Berlin, ferner einige Kunst- drechslerarbeiten, Schach= und Halmafiguren, Würfel, Dose, Streichholzständer aus der Nuß durch die Kunstdrechslerei von F. Klesse, Berlin.