fort, die Nordwesispitze der Ysabel-Insel, an, um in dem elwa 15 Seemeilen von dem genannten Kap entfernt liegenden Praslinhafen zu ankern und dort einen Beobachtungspfeiler zu errichten. Der Praslinhafen auf der Mabel-Jusel ist ein gegen alle Winde geschützter vortrefflicher Hafen, der im Jahre 1769 durch Surville entdeckt und ver- messen worden und der seitdem wohl nur selten von Schiffen angelaufen worden ist. Am 23. früh wurde die Weiterreise nach der Südspitze der Msabel-Insel angetreten. Ich ankerte an demselben Abend in einer Bucht eiwa 5 See- meilen südlich der Estrellabucht, der Bucht, welche im Jahre 1567 zuerst von den Spaniern unter Mendana bei Entdeckung der Salomons-Inseln angelaufen wurde. Am 23. wurde in südöstlicher Nichtung bei schönem klaren Wetter an der Ysabel- Insel entlang gesteuert und gegen 2 Uhr nachmittags die Südspitze der Mabel-Insel, das Kap Prieto, passirt; durch eine genaue Mittagsbeobachtung sowie die später auf der Kockatoo-Insel erhaltene genaue Ortsbestimmung wurde konstatirt, daß der südöstliche Theil der Mabel-Insel um 8 Seemeilen weiter östlich gelegen ist, als nach der Karte angegeben ist. Nachmittags gegen 3 Uhr lief ich in die Tausend- schiffs-Bai ein und ankerte zwecks Errichtung eines zweiten Beobachtungspfeilers bei der Kockatoo-Jnsel auf etwa 16 m Wasser. Der Hafen wird durch das Festland der Mabel= und die Kocktatoo-Insel ge- bildet und gewährt einen gegen alle Winde geschützten ebenfalls vortrefflichen Ankerplatz. Kurz nach dem Ankern kamen aus allen Theilen der Tausendschiffs- bai Kanus mit Eingeborenen längsseits, um Tausch- artikel gegen Früchte einzutanschen. Die Eingeborenen machten sämmtlich einen friedfertigen und freundlichen Eindruck, welcher anscheinend auf die Einwirkungen der hier ansässigen englischen Missionsstation in Bugola zurückzuführen ist. Leider war der Vorsteher der Mission nicht anwesend, so daß ich Näheres über diesen entlegenen Theil des Salomon-Archipels nicht erfahren konnte. Die Mabel-Insel scheint von dem gesammten deutschen Salomon-Archipel die geringst bevölkerte Insel zu sein, da auf der ganzen Fahrt an der Westküste der Mabel-Insel entlang weder Strand- noch Gebirgsdörfer angetroffen wurden. Nach Beendigung der Arbeiten auf der Kockatoo- Insel trat ich am 26. Jannar morgens die Rückreise nach Matupi an. Ich steuerte in nordwestlicher Richtung an der Südküste der Maabel-Insel entlang. Am Morgen des 27. Januar steuerte ich die Choiseul-Insel an, nachdem ich während der Nacht gut frei südlich der Manningstraße passirt war. Die nach der Karte an dieser Küste weit vorgelagerten Risse habe ich auf meiner Fahrt angetroffen, nur sind die Risse nicht in einer zusammenhängenden Masse vorhanden, sondern gewähren freie Durchfahrt von dem tiefen Wasser unter der Küste nach der See zu. Um 12 Uhr mittags hielt ich westlich nach der 412 — Shortland-Insel ab und traf gegen 6 Uhr abends vor der Handelsstation Faisi des Eugländers Fin dal ein, wo ich bereits am 2. Januar d. Is. zur Er- richtung eines Beobachtungspfeilers kurzen Aufenthalt genommen hatte und Strafexpeditionen gegen die umwohnenden Eingeborenen durch die Polizeitruppe wegen versuchter Ueberfälle unternommen waren. Da wegen der vorgekommenen Bestrafungen, und nach der ganzen Haltung der sehr zahlreichen Eingeborenen zu urtheilen, größere Feindseligkeiten mir nicht aus- geschlossen erschienen, lief ich nochmals diese Station an. Ich fand aber Alles im besten Einvernehmen vor. Hier nahm ich gleichzcitig den Führer, einen Steuermann und 18 Eingeborene vom deutschen Schoner „Zoe“ der Firma Hernsheim & Co. auf, der einige Tage vorher in der Bougainvillestraße an der Resuge-Insel gestrandet und total verloren ge- gangen war. Gleich nach dem Eintreffen auf der Station Faisi ließ ich in dem dicht bevölkerten Gebiet den Kaisersalut von 21 Schuß feuern. Sel- bigen Abend setzte ich meine Reise südlich um die Shortland-Insel fort und nahm darauf Kurs nach dem St. Georgskanal. Am Morgen des 29. wurde der St. Georgskanal angesteuert und gegen 12 Uhr mittags im Matupihafen geankert. Während des Aufenthalts im Hafen von Matupi wurden die Beobachtungen daselbst abgeschlossen, da mit den Salomons-Inseln die Festlegung der im Bismarck-Archipel vorgesehenen astronomischen Punkte ihre Erledigung gefunden hatte und nunmehr die gleiche Arbeit für die Neu-Guineaküste mit dem Stützpunkt Friedrich Wilhelmshafen in Angriff ge- nommen werden sollte. Ich verließ zu diesem Zwecke am 6. Februar früh Matupi mit der Absicht, während der Ueber- fahrt die nördliche noch ganz unbekannte Neu- Pommernküste durch eine flüchtige Aufnahme fest- zulegen und in der Nähe der Willeaumcz-Halbinsel einen Beobachtungspunkt zu errichten. Ich steuerte nördlich um die Gazelle-Halbinsel herum an der Küste entlang und passirte gegen Mitlag das Kap Lambert mit den Soilly-Inseln und den vielen ge- rade vor der Nordwestecke der Gazelle-Halbinsel vorgelagerten Rissen. Gegen Abend hielt ich beim Absteuern von der Küste auf ein von der See aus auf die Küste zu haltendes Segelboot ab. Dasselbe lam längsseits und enthielt zwei schwer fieberkranke deutsche Matrosen mit vier Eingeborenen, die von den French-Inseln seit mehreren Tagen unterwegs waren, um nach Matupi zurückzukehren. Nach ihrer Augabe waren sie vor einigen Monaten zwecks Er- richtung einer Handelsstation auf den Freuch-Inseln durch einen Schooner abgesetzt worden. Da die beiden Deutschen in völlig heruntergekommenem Zu- stande waren, wurden sie von Bord aus mit Allem versehen, was zu ihrer Erholung und weiteren Fahrt gethan werden konnte. Nach einer Stunde setzte ich dann die Weiterreise fort. Den 7. Februar früh steuerte ich die Duportail-