Wie Professor Wohltmann hierzu erläuternd bemerkt, sind sämmtliche Bodenproben in jeder Be- ziehung von vorzüglicher chemischer Zusammensetzung. Auch die physikalische Beschaffenheit des Bodens ist gut. Da schließlich im Untergrund von 30 bis 40 cm Tiefe unter diesem Boden eine sandige Masse lagert, welche überschüssige Regenwässer leicht aufnimmt, so ist Mohorro und Umgegend sehr der Kultur zu empfehlen, sofern die klimatischen Verhältnisse daselbst gleichfalls von günstiger Beschaffenheit sind. Kamerun. von der Station Mpim. Infolge von Berichten des Premierlieutenants v. Besser und des Lientenants Schmidt, welche die Lage der Station Mpim als gejährdet bezeichnet hatten, da die Babimbios sich unruhig zeigten, wurde am 24. April Lieutenant v. Stein mit 40 Mann der Kaiserlichen Schutztruppe dorthin gesandt, um die Besatzung zu verstärken. Lieutenant v. Stein hat über seine Expedition aus Edea unter dem 13. Mai folgenden Bericht erstattet: Der Weg nach Mpim führt im Allgemeinen längs des Sanaga in höchster Entfernung von etwa 5 km vom Fluß ab zu dem etwa 200 m hohen, 80 bis 100 km von Edea entfernten Mpim. Er passirt die Edeadörfer in niederem Buschwald durch mehrere kleine Flüsse etwa 20 km lang. Das Land ist da verhältnißmäßig stark bevölkert. Sehr wenig stark bevölkert und durchweg mit hohem Urwald bestanden ist das etwa 40 km breite Stück des Mangallelandes, dessen Ausdehnung nach Süden übrigens sehr be- schränkt ist. Die darauf folgenden Bekoks, deren Land etwa 30 km lang durchschritten wird, sind wohl einer der stärksten Bakokostämme und reichen weit nach Süden, dehnen sich in einiger Entfernung vom Fluß, aber auch weit von Osten nach Westen aus. Interessant war es mir, sowohl in Mangalle als auch in Bekok die Existenz eines etwa zwei Tage- reisen südlich des Sanaga von Ost-Nord-Ost nach West-Süd-West fließenden sehr bedeutenden Neben- flusses des Nyong, Nkelle genannt, bestätigen zu hören, dessen Einfluß in den Nyong ich vor einem Jahre etwa zwei Tagemärsche südöstlich Edea zu konstatiren Gelegenheit hatte. Die Bevölkerung macht durchweg einen ganz guten und vor allen Dingen einen fried- liebenden Eindruck, wenn sie auch etwas ängstlich erscheint. Besonders in den Towus, wo ich über- nachtete, bezw. auf dem Rückmarsch mir längere Zeit nahm, wurde sie schnell äußerst zutraulich. Von einflußreicheren Häuptlingen am Wege klom- men in Betracht Jumba, der Sohn des Bomes von Edca. der gestern erst nach langer Abwesenheit im Busch zurückgekommen ist, und über dessen Gesinnung ich vorläufig noch nicht urtheilen kann. In Man- galle dann ist ein neuer Häuptling, da der alte be- kannte vor Kurzem gestorben ist; derselbe macht einen recht guten, wenn auch etwas scheuen Eindruck. Meine Aufnahme bei ihm war ausgezeichnet, auch hat er seinen Besuch in Edea zugesagt. Ein weiterer Häupt- ling von Bedeutung befindet sich nicht am Wege durch Mangalle, doch war die Aufnahme bei den weniger großen Kings eine recht gute, besonders auf meinem Rückwege war von Aengstlichkeit nichts mehr zu merken. In Bekok schließlich ist Sak, der sehr ein- flußreiche, alte Häuptling von Sakebayeme, zu er- wähnen, der Lieutenant v. Brauchitsch lange beher- bergte und ein entschiedener Freund unserer Sache ist. Sein Einfluß erstreckt sich übrigens auch über den Sanaga nach Norden zu den Dogotsché, und er hat mir versprochen, in einem halben Monat selbst mit einem Dogotschèhäuptling zu mir zu kommen. Es folgt dann Jambena, der Häuptling von dem großen, stark gebirgigen Lokebaselük, der, ein noch junger Mann, einen entschieden intelligenten und auch uns freundlichen Eindruck macht. Er steht übrigens ebenso wie Sak in lebhaftem Verkehr mit der zwei Stunden entfernten Station Mpim, stellt Arbeiter 2c. Um nach der Station zu gelangen, hat man dann noch das kleine Gebiet des alten Häuptlings Mpim zu passiren, der allerdings den Mittheilungen Licutenant Schmidts nach und auch meiner Ueberzeugung ge- mäß nicht gerade unser Freund ist. Er soll sogar die Feinde der Station, zwei Dogohemdörfer am Sanagaufer, kürzlich besucht und seine Hülfe im Falle eincs Angriffes auf die Station zugesagt haben. Ich habe aber persönlich den Eindruck gewonnen, als ob hinter dieser Mittheilung vom Dokupchäupt- ling (östlich der Station) ein guter Theil Eifersucht zwischen dem von der Station begünstigten Dokupe Ekukumba und dem alten Mpim dahinterstecke. Jedenfalls unterliegt aber die Abneigung Mpims gegen uns keinem Zweifel. Nördlich des Weges am anderen Ufer sitzen die Babimbis, ein Sammelname, zunächst die Dogodsche, die sehr furchtsam, aber nicht seindlich sind und mit denen ich in Sakebayome habe Verbindung anknüpfen können. Weiter hin auf der Höhe der Station die Dogohenc, über die ich bei meiner Anschauung der Lage der Station schreiben will. Im Süden des Weges sitzen außer Edeas fast in der ganzen Ausdehnung Bekoks, die von selbst nichts unternehmen werden, und ein kleiner Bassa- stamm dicht an der Edeagrenze, mit dem ich von hier aus versuchen werde, in Unterhandlung zu treten. Jedenfalls halte ich es den Gebräuchen der Ein- geborenen nach für ganz ausgeschlossen, daß Leute eines Stammes (von Dogokèm z. B.) im Gebiet eines anderen (Logebasduk z. B.) ohne vorherige Verab- redung mit diesem angreifen. Interessant ist übrigens, daß die eigentliche große Handelsstraße nach Osten zwei bis drei Stunden vom Flusse entfernt parallel läuft. Sie biegt dicht hinter Edea nach Südosten ab und trifft erst bei den Ndogundjuch, einen Tag hinter Mpim, wieder auf den Fluß. Ihr Begehen