— 446 — einem Faden Zeug pro Mann und Woche und freier Verpflegung zu haben. Doch sind die gelernten Stationsarbeiter bei Weitem brauchbarer. Auch die Soldaten arbeiten, wenn auch etwas kürzer, mit Ausnahme der beiden Schießtage und eines Exerzir= tages pro Woche auf meine Anordnung mit. Katurwissenschaftliche Kammlungen. Dem Königlichen Museum für Naturkunde ist eine von dem Stationsleiter Conradt zusammen- gebrachte Sammlung von Naturalien bei der zoolo- gischen Sammlung zugegangen. Die Sendung enthielt: 9 Säugethiere in Alkohol, eineAnzahl Hymenobteren 35 Reptilien, - ipteren, 10 Amphibien, 250 Spinnen, 150 Lepidopteren 4 Milben, 400 Orthopteren 1 trocken, 6 Skorpionc, 250 Hemipteren I 6 Tarantuliden, P50 —s 2 Krebse, 35 Hen r i 57 Landmollusken i 10 zit nd I 15 Arten, 2 Regenwürmer, 1 Fadenwurm. —. — = Altohol 1000 zuie Die Säugethiere, Reptilien und Amphibien ent- halten keine neuen Arten, erstere jedoch einige inter- essante Jugendstadien. Dagegen sind die Orthopteren überaus werthvoll; die Hemipteren sind nicht ohne Werth; die Lepidopteren fast werthlos. Unter den Käfern befinden sich eine größere Zahl unbekannter und wohl meist neuer Arten; Hymenopteren und Dipteren enthalten recht interessante Stücke. Die Spinnen sind in der Mehrzahl für unser Museum neu, zum Theil auch noch ganz unbekannt. Ebenso sind unter den Mollusken zwei Arten, welche in der zoologischen Sammlung noch nicht vertreten und wahrscheinlich neu sind. Deuksch-SZüdwestafrika. Ueber seinen Sug bei Gobabis in der Zeit vom 13. bis zum 20. April, sowie über die Gefechte bei Siegfeld am 18. und 19. April be- richtet Hauptmann v. Estorff: Am 11. April 1896 abends wurde nach Gobabis durch den Her#n Major Leutwein eine Verstärkung von 45 Reitern und ein Geschütz herangeführt. Am 13. April früh brach die zusammengesetzte Feld= kompagmie in östlicher Richtung auf mit dem Auftrag, die Besatzung von Olifandskloof heranzuzichen, mit welcher seit Mitte März alle Verbindung ab- geschnitten war und welche unter den obwaltenden Verhältnissen besser mit im Felde verwendet werden konnte. Zugleich sollte genaue Aufklärung über den Abzug des Feindes erbracht werden. Die Stärke der zusammengestellten Komwagnee unter meinem VBefehl betrug 84 Köpfe, 5 Nama- reiter, 96 Pferde, 2 Geschütze mit je 16 Ochsen, 1 Wagen mit 20 Ochsen bespannt. 9 Mann ein- geborenes Volk beim Geschütz und Wagen. Eintheilung der Kompagnie. Führer: Hauptmann v. Estorff. 1. Zug: Pr. Lt. d. R. v. Lindequist- 25 Reiter 2... S. Lt. Hem. . 25- 3.-Vtzcjeldwcbel Froede . 20 (1. Zug 2 Namareiter, 2. Zug 2 Nama- reiter, 3. Zug 1 Namareiter) 1. Zug: Artillerie Pr. Lt. der Ldw. Her- mann, 2 Geschütze, Kal. 5,.7m 8 tt je 16 Ochsen bespannt) 1 Wagen mit 20 Ochsen bespannt 2 sfiziere 4 Zusammen 84 Köyfe, 5 Namareiter, 2 Geschütze, 96 Pferde. Am Abend des 13. erreichte die Kompagnie, über Kuijis und Gazellenpfanne marschirend, die zwei Vley. Frische Spuren von Reitern und Fußgängern führten nach Osten weiter. In der Nacht liefen 200 Stück Großvieh und eine Anzahl Kleinvieh zu, welches nach Gobabis zurückgetrieben wurde, während die Kompagnie am 14. April über Oas nach Gurus ging, wo sie eine verlassene Khanaswerft vorfand und an den Spuren feststellte, daß die Khauas mit vielem Vieh in nörd- licher Richtung geflohen seien. Am Abend wurde ein Lager westlich Stampried bezogen und am 15. April nachmittags Rooigrawwater (Rothgraben= wasser) erreicht. Frische Spuren von Reitern und Fußgängern wurden in dieser Gegend nicht mehr gesunden. Am Abend ritt der Lieutenant Helm mit 23 Reitern nach Olifandskloof ab, um die dortige Besatzung heranzuführen. Die Kompagnie verblieb am 16. in Rooigrawwater, ging aber, da die dortige Quelle nicht geuug Wasser lieferte, um Pferde und Ochsen zu tränken, in der folgenden Nacht nach Stampried zurück. Am 17. abends traf der Lieutenant Helm mit der Besatzung von Olifandskloof in Stampried ein, die Kopfstärke der Kompagnie wuchs dadurch auf 90 Köpfe an. Im Laufe des 17. wurden verschiedene Mel- dungen von zwei Streifritten erstattet, auch griff man eine Anzahl Kaffern auf, welche angaben, daß die von Gurus entflohene Khauaswerft sich an einer Wasserstelle, etwa zwei Tagemärsche nördlich von Stampried, festgesetzt habe, ebendort seien die von Oas und Stamried geflüchteten Hererowerften. Am 18. April früh brach die Kompagnie mit Tagesanbruch nach Norden auf, quer über das Feld ziehend und den Spuren der Flüchtlinge nachgehend.