Beilage zum „Deutschen Kolonialblatt“, VII. Jahrgang. Berlin, den 15. Juli 1896. Ueber die Aiederwerfung des Aufstandes der Khauas-Hottentotten berichtet der Kaiserliche Landeshauptmann Major Leutwein aus Otjunda unter dem 8. Mai 1896 Folgendes: Nachdem am 1. Mai d. Is. der Kapitän Witbooi mit etwa 70 Reitern in Begleitung des Premier= licutenants v. Burgsdorff, welch Letzterer 22 Reiter seines Distrikts mitgenommen hatte, in Gobabis an- gelangt war, durste ich die mir zur Verfügung stehende Truppc als vollzählig betrachten und trat daher in der Nacht vom 2. zum 3. Mai d. Is. meinen Vormarsch an. Meine Truppe war nun folgendermaßen zusammengesetzt: a. Abtheilung v. Estorff: 1. Feldkompagnie: Premierlientenant d. R. v. Linde- greifend bemerken will, im nächsten Gefecht abermals Anist, Sekondlieutenant Eggers. 2. Feldkompagnie: Sekondlieutenant Schmidt, Se- kondlicutenant Helm (war während des Gefechts bei der 3. Kompagnie). 3. Feldkompagnie: Premierlieutenant v. Perbandt, Sekondlientenant a. D. v. Ziethen. b. Abtheilung v. Burgsdorff: 22 weiße Reiter, 4 etwa 70 Witbooireiter unter dem Kapitän Hendrik Witbooi. c. Etwa 120 Herer oreiter unter dem Ober- häuptling Samuel Maharero. Zur Unterstützung des Letzteren hatte ich den Kriegsfreiwilligen R. Voigts, ehemals Einjährig- Freiwilligen im Infanterie-Regiment Nr. 92 und mit der Qualifikation zum Reserve-Offizier ent- lassen, kommandirt. Er war seit seiner Ent- lassung im Auslande gewesen und hat mir, als langjähriger Kenner der Hereros und deren Sprache mächtig, die schätzenswerthesten Dienste ge- leistet. Er war der eigentliche Führer der Hereros. Im Ganzen bestand sonach die Truppe aus ctwa 180 Weißen und Bastardsoldaten, 70 Witboois, 120 Hereros, dazu die bewaffneten Treiber und Leiter der Wagenstaffel, in Summa über 400 Köpfe nebst einer Artillerie-Abtheilung von drei Geschützen. Die Lettere führte der Kriegsfreiwillige, Premier= licutenant der Landwehr a. D., Hermann (früher Landwirth in Kubnb). Der Mangel an Offizieren hatte mich auch veranlaßt, den Vorstand des Pferde- depots, Lieutenant a. D. v. Ziethen, einzuberufen, wie solches mit dem Assessor und Premierlientenant R. v. Lindequist schon früher geschehen war. di. bereits in den Gefechten bei Gobabis verwun— deten Sekondlieutenants Helm und Eggers hatten, obwohl noch nicht wiederhergestellt, durchaus nicht zurückbleiben wollen und wurden zunächst auf den Wagen nachgefahren. Beide wurden, wie ich vor- verwundct, Lieutenant Helm sogar zweimal, und Veide so schwer, daß ihre Dienstfähigkeit für lange Zeit in Frage gestellt bleiben wird. An Kriegsfreiwilligen hatten sich der Truppe angeschlossen: Bei der 1. Feldkompagnie: Lieutenant d. N. Schmidt, gefallen bei Gobabis den 5. April 1896, Feldkompagnic Nelson und Otto (früher nicht Soldat gewesen), * 3. Feldkompagnie: Lieutenant a. D.van Alten, Aleithe (Soldat gewesen), Albrecht Schroeder J.- Dr. jur. Feeder cuich Soldat gewesen), Grootefend - Baumann - Schroeder II. - desgl. die Boeren: Burgers, Cossce, Roux, Voges. Bei der Artillerie: Premierlicutenant der Landwehr a. D. Herrmann, Creutz (ehemaliger Artillerist). Bei dem Detachement v. Burgsdorff: Dunkan jun. (nicht Soldat gewesen). F n Rietmann, La