geistig zu aller Arbeit unfähig. Missionar Richard, der eigentlich schon seine Reise nach Europa ange- treten hatte und bis Ipiana gekommen war, wird, bis Verstärkung aus der Heimath eingetroffen ist, die Bedienung der Station Ipiang übernehmen. Die Geschwister Häfner sollen von Inpiana nach Rutenganio übersiedeln und es so ermöglichen, daß Geschwister Kretschmer zu längerer Erholung sich nach Runguc begeben können. Geschwister Kootz bleiben nach wie vor allein in Utengule. RAus fremden Rolonien. Die Landkommission für Matabeleland. Nach Beendigung des Matabelekrieges wurde durch Order in council eine Kommission ernannt, die den Zweck hatte, die Land= und Viehfrage in Matabeleland zu regeln. Sie bestand aus dem Judge of the IHigh Court of Matabeleland und zwei Kommissaren, von denen einer von der Char- tered Company, der andere von der Regierung bestellt wurde. Sie fand, daß Lobengulas Macht sich nur auf einen Kreis um Buluwayo erstreckte, der im Durchmesser 120 Meilen betrug. Das ganze von den Matabele bewohnte Land wird auf 10 000 bis 11 000 Quadratmeilen angegeben, dagegen war die Zahl der Einwohner des Landes und des Viehs nicht festzustellen. Die Kommission schlug vor: 1. den Matabeles bestimmte Distrikte. in Größe von 6500 Quadratmeilen als „Reserve“ zu überweisen; es wärc am besten, im Prinzip die Chartered Company als Eigenthümerin des gesammten Viehstandes zu erklären, da früher hauptsächlich der König, nicht aber Privatleute viel Vieh besessen hätte, und da es jettt schwierig sei, zwischen Privat= und Königseigenthum zu unter- scheiden. Da indessen bereits früher der König seinen Leuten Vieh geliehen habe, wodurch diese das Recht auf die Produkte, wie Milch rc., hatten, solle es hierbei verbleiben. Auf Grund dieser von der Regierung genehmigten Vorschläge wurden sodann von der High Commission solgende Regulations ausgestellt: 1. Zwei näher beschriebene Landstreifen werden als „Eingeborenen-Reserve“ erklärt. 2. Alles Vieh, das sich bei Beendigung des Krieges, 31. Dezember 1893, im Besitze von Eingeborenen befand, gehört, falls es sich nicht im Besitze von Weißen befindet, der Company. Diese Regulations wurden von der englischen Regierung mit der Maßgabe genehmigt, daß sich die Company bezüglich des Viehs nach den Vorschlägen der Kommission zu richten habe. Auf Grund einer Interpellation im Parlamente wurde unter dem 26. Juni 1896 Folgendes vom □# 539 Gouverneur berichtet: Es sei später behufs ge- rechterer Vertheilung des Viehs eine Zählung der Kraals, der Eingeborenen und des von ihnen be- sessenen Viehs angeordnet worden. Hiernach seien den Eingeborenen 40 930 Stück Vieh, an denen sie bis dahin nur Gebrauchsrechte hatten, als freies Eigenthum zugesprochen worden. Die Vertheilung sei bei Ausbruch der Rinderpest gerade zu Ende gewesen, 32 000 Stück seien der Company ver- blieben. Interessant ist noch, daß die Kommission den Ausdruck „Reserve“ so auffaßt, als sei es Kronland, das im Eigenthum der Company stände; jedoch wird dieser Punkt weder in den Regulations noch in der Korrespondenz erwähnt. Britische Lalomons--Inseln. Der für die britischen Salomons-Inselu ernannte britische Resident Woodford soll beabsichtigen, seinen Wohnsitz auf Gavata (wahrscheinlich Kavoavata auf Neu-Georgien) zu nehmen. Ferschiedene Mittheilungrn. Eierhandel der Welt.“) Diejenigen Länder, welche am meisten Eier zum Konsum einführen, sind Großbritannien und Deutsch- land. Wcitaus den größten Theil dieser Einfuhr liesern Rußland und Oesterreich-Ungarn. Nach den Aufstellungen des Board of Trade wurden nach Großbritannien an Eiern eingeführt: 1890 für 3 428 802 Pfd. Sterl., 1895 für 4 003 440 Pfd. Sterl. Etwa 90 pCt. der in Großbritannien in den Städten konsumirten Eier sind aus dem Auslande eingeführt. Die Einfuhr von Eiern nach Deutschland be- trug nach der amtlichen deutschen Statistik: im Jahre 1895 835 650 Doppelcentner im Werthe von 71 866 000 Mark, gegen 1894 796 091 Doppel- centner im Werthe von 68 464 000 Mark. Dieser enormen Einfuhr steht eine Ausfuhr aus Deutschland gegenüber von nur 7719 Doppelcentnern im Jahre 1895 und 7200 Doppelcentnern im Jahre 1894. Von den Hauptproduktionsländern hat Rußland seine Eierausfuhr von 11 Millionen Stück im Werthe von 10 930 Pfd. Sterl. im Jahre 1870 auf 1250 Millionen Eier im Werthe von 2046250 Pfd. Sterl. im Jahre 1895 gesteigert. Neuerdings geht ein erheblicher Theil russischer Eier in präparirtem Zu- stande, ohne die Schale, in Blechkisten, die mit Ab- zugshähnen versehen sind, nach Großbritannien, *) Aus dem Deutschen Handels-Archiv 1896, S. 324 ff.