— 682 Der Ausfuhrhandel mit frischen Früchten ist noch im Beginnen. Es werden Anstrengungen ge- macht, ihn erheblich zu erweitern, indem die Obst- kultur gefördert wird und auf den Schiffen nach Europa Eiskammern für die Aufnahme der Früchte eingerichtet sind, doch sind auch trotzdem bereits einige Sendungen im Jahre 1896 verdorben. Wolle ist der einzige größere Stapelartikel für die Ausfuhr von der Kapkolonie. Die Preise waren zu Anfang des Jahres 1895 in London nur 3⅛ bis 3½ Pence für Wolle, die auf 35 PéCt. reine Wolle geschätzt wurde, sie stiegen jedoch im Oktober für Wolle dieser Art auf 4⅛ Pence. Später im Jahre trat wieder ein Rückgang im Preise ein, da Amerikas Bedarf gedeckt war. Die höchsten Preise wurden im Oktober für gut sortirte Karoowolle ge- zahlt, und zwar bis 5¼ Pence. Die Weinernte hat im Jahre 1895 5384 129 Gallonen gegeben und wird für das Jahr 1896 auf 7½ bis 10 pCt. weniger geschätzt. Im März und April 1895 wurde den Farmern für das Faß von 127 Gallonen 4 Pfd. Sterl. 10 Schill. gezahlt. Der Preis stieg zu Ende des Jahres auf 10 Pfd. Sterl. für das Faß. An den bedeutenderen Kap-Ausfuhrartikeln für 1895 ist Deutschland in folgender Weise betheiligt: Werth: Wolle: Ballen Pfund Pfd. Sterl. Auf dem Thiere gewaschen 118 30 982 11 Geschoren und gewaschen 290 54 816 2451 Ungereinigle 1683 638 629 12964 Stück Straußfeden — 799 1220 Felle von Zieggen 354 1627 54 Felle von Schafen . 68704 34 588 550 Häute, Kuh= und Ochsen- 1371 38 487 849 Vlumen, Gräser, getrocknet. — 118 765 6548 4 Gallonen Wen — 28182 6587 Die Ausfuhr nach Deutschland hat im abgelau- senen Jahre wiederum eine Verminderung erfahren. Es wurden ausgeführt nach Deutschland: 1893 1894 1895 Werth: Pfund Sterling 108 434 66 193 55 459 Geldmarkt. Die Banken diskontirten drei bis vier Monats- papiere mit 6 pCt. auf das Jahr und zahlten für Gelder, die auf 12 Monate deponirt wurden, 3 bis 3½ pCt. Sichttratten auf London schwankten von ½ pCt. Diskonto bis auf ½ pCt. Prämie. Schiffsverkehr. Die Gesammtzahl der Schiffe, die die verschie- denen Häfen der Kapkolonie anliefen, betrug im Jahre 1894 2111 von 4618 610 Reg.-Tonnen, und waren davon 1854 britische und 257 Schiffe anderer Nationen. Die Zahl der Dampfschiffe betrug 1638 und die der Segelschiffe 473. Für das Jahr 1895 war der Schiffsverkehr folgender: In alle Häfen klarirten ein 2118 Schiffe von 5 116 508 Reg.= Tonnen, nämlich 1859 britische und 259 Schiffe anderer Nationen, oder 1673 Dampfschiffe und 445 Segelschiffe. Spanische Besitzungen im Golf von Guinea. Der in der „Gaceta di Madrid“ vom 22. Sep- tember d. Is. veröffentlichte Voranschlag des Etats der spanischen Kolonien in Westafrika (Fernando Po und Elobey) sieht Einnahmen im Betrage von 262742 Pesos 13 Centavos und Ausgaben im Betrage von 255 943 Pesos 47 Centavos vor. Der größte Theil der Ausgaben, nämlich 141 609 Pesos 34 Centavos sind für Marinezwecke, 39 925 Pesos für Missionen und Schulen, 38 429 Pesos 50 Cen- tavos für den Verwaltungsdienst bestimmt. An eigenen Einnahmen weisen die fraglichen Kolonien nur 16 919 Pesos 40 Centavos aus Steuern, Stem- peln und dergleichen auf. Den Rest decken Mutter- land und die Philippinen. Das erstere zahlt für Zwecke dieser Besitzungen 175 000 Pesos, das heißt 44 000 Pesos mehr als im Vorjahre. Die Philip- pinen werden wieder mit 70 822 Pesos 73 Centavos für die Kosten Westafrikas herangezogen. Unter den Ausgaben befindet sich auch eine Summe von 1000 Pesos, welche an die geographische und die handels- geographische Gesellschaft von Madrid gezahlt werden, eine von 7000 Pesos zur Förderung der Einwan- derung sowie eine von 1230 Pesos für eine Hülfe- leistung, welche ein Woermannschiff dem Kreuzer „Isabel II.“ im März 1892 an der afrikanischen Küste gewährt hat. Verschiedene Miltheilungen. vorlesungen am Orientalischen Seminar in Berlin. Am Orientalischen Seminar zu Berlin finden während des Wintersemesters folgende Vorlesungen von kolonialpolitischem Interesse statt: Guzerati. 1. Dienstags, Donnerstags, 6—7 Uhr, Herr Vacha. 2. Praktische Uebungen im Guzerati: Montags, Mittwochs, Freitags, 6—7 Uhr, Herr Vacha. Neuarabisch mit besonderer Berücksichtigung des Dialekts von Syrien. 1. Zweiter Kursus: täglich 8—9 Uhr, Herr Prof. Dr. Hartmann. Anfänger-Kursus: täglich außer Mittwochs, 9—10 Uhr, Herr Prof. Dr. Hartmann. Uebungen der Selekta im Erklären und Ab- fassen von öffentlichen und privaten Urkunden in Neuarabischer Sprache: Mittwochs, 10 bis 11 Uhr, Herr Prof. Dr. Hartmann. —.22 4. Geographie und moderne Geschichte Syriens: Mittwochs, 9— 10 Uhr, Herr Prof. Dr. Hartmann.