— 744 — wundet. Lieutenant Budik führte darauf die Expe- dition zurück. Eine spätere Strafexpedition, an welcher der englische Kommissar der brltischen Salo- mons-Inseln Woodford theilnahm, tödtete eine Anzahl Eingeborener, doch gelang es nicht, die Leichen der Ueberfallenen zu bergen. Uganda-Eisenbabn. Nach der „African Review“ sind 40 Meilen der Eisenbahn von Mombas nach dem Innern zu jetzt fertiggestellt. Die Behörden hoffen, bis zum 1. Januar 100 Meilen fertigzustellen. Vom 1. Januar an hofft man, monatlich 25 Meilen bauen zu können. Neuer Solltarif in Britisch-Eentralafrika. In Britisch= Centralafrika ist ein neuer Zolltarif eingeführt worden. Danach zahlen Feuerwaffen, Pulver und Munition 10 péEt. Zoll bei der Einfuhr. Wein, Ale, Porter und Bier zahlen für 1 bis 12 Flaschen 5 pCt.; Brandy, Whisky, Rum, Gin, Liköre und andere Spirituosen zahlen für die Gallone Proof 12 Schill. und für jeden Grad darüber 1 Schill. mehr. Alle anderen Waaren werden mit 5 pCt. vom Werth bei der Einfuhr begzollt. Elefantenzähne unter 15 Pfund zahlen 2 Schill. Ausfuhrzoll vom Pfund, Zähne über 15 Pfund zahlen 9 Penny vom Pfund. Flußpferdzähne und Rhino= zeroshörner zahlen 1 Penny vom Pfund, Gold 1 Schill. von der Unze bei der Ausfuhr. Wilder Raffee in Sierra Leone. Das „Bulletin der Royal Gardens Kew“ enthält Mittheilungen über den im Innern von Sierra Leone einheimischen wild wachsenden Kaffee Collea stenophylla. Diese Pflanze ist vor etwa 100 Jahren durch Afzelius entdeckt, aber erst 1834 beschrieben worden. Die Pflanze wird bis 20 Fuß hoch, sie ähnelt dem Liberiakaffec, ihre Bohnen werden aber angeblich höher als der letztere geschätzt. Eine fran- zösische Firma soll den Sierra Leonekaffee zu 1 Frcs. 50 Cts. für das Pfund als besten Mocca verkauft haben. Die englische Regierung hat diesen Kaffee jetzt in den Kew Gardens gezüchtet und von da nach Indien und anderen Kolonien versandt, um dort mit ihm Versuche anzustellen. In Dominika und Ceylon sind diese nicht geglückt. In Trinidad, Jamaika und Singapore scheinen die Pflanzen sich gut entwickeln zu wollen. Sambesl- Eisenbahngesellschaft. Durch ein Dekret vom 25. September hat die portugiesische Regierung der Zambesi-Eisenbahn= gesellschaft die Konzession zum Bau einer Bahn von Quelimanc nach dem Ruo ertheilt. Die Gesellschaft darf vierprozentige Schuldverschreibungen bis zum Nominalbetrage von 1 400 000 Pfd. Sterl. ausgeben, die innerhalb 65 Jahren einzulösen sind. Die Re- gierung überträgt ihr während dieser Zeit die Zoll- einnahmen aus dem internationalen Transit für die durch die Quelimane — Ruobahn beförderten Güter. Von 1900 ab verspricht die Regierung außerdem nöthigenfalls einen Ergänzungszuschuß. Der Staat erhält 10 pCt. aller Aktien. Verschiedene Wiktheilungen. winke für die Behandlung von Pflanzentbeilen, die bebufs wissenschaftlicher Untersuchung aus tvopischen Ländern nach Deutschland gesandt werden. Da die Untersuchung der Rohstoffe und Drogen bezw. auch Nahrungs= und Genußmittel außerordent- lich erleichtert wird, wenn man genau weiß, welcher Pflanzenart dieselben angehören, so ist es von Wich- tigkeit, daß dem Rohstoff, der Droge 2c. Zweige mit Blättern und Blüthen bezw. auch Früchten der- jenigen Pflanze beigegeben werden, von welcher der Rohstoff, die Droge rc. entnommen werden. Das Konserviren solcher blüthen= oder fruchttragenden Zweige kann auf verschiedene Weise geschehen, ent- weder dadurch, daß man dieselben sorgfältig zwischen Löschpapier trocknet und preßt, d. h. in der Weise, wie es bei der Herstelluug von Herbarexemplaren zu geschehen pflegt. Diese Methode der Konser- virung ist aber namentlich in den Tropen schwierig und unsicher. Besser und bequemer erfolgt das Konserviren der qu. Zweige dadurch, daß man die- selben in ein mit Meerwasser oder mit etwas ver- dünntem denaturirten Alkohol angefülltes Tönnchen einlegt. Im Meerwasser halten sich die Pflanzen- theile fast noch besser als im Alkohol. Die Zweige müssen jedoch, bevor sie in die Tönnchen gebracht worden, mit elwas baumwollenem oder leinenem Zeug umhüllt werden damit sie während des Transportes nicht verletzt oder zerbrochen werden. Die zu untersuchenden Rohstoffe sind in größerer Angahl einzusenden, weil z. B. in dem Falle, daß eine chemische oder technische Untersuchung sich als nothwendig herausstellte, die Resultate einer solchen sicherer werden, wenn man mit größeren Mengen arbeiten kann.“ Handelt es sich um Untersuchungen von Schäd- lingen, mögen dies nun thierische oder pflanzliche sein, so ist es am vortheilhaftesten, wenn die zu untersuchenden Objekte in der oben beschriebenen Weise in Alkohol eingelegt werden. Meerwasser ist in diesem Falle als Einlegemedium nur dann zu benutzen, wenn Alkohol absolut nicht zu haben ist. Bei der Einsendung von Faserstoffen bezw. Ge- spinnstfasern ist außerdem darauf zu achten, daß die- selben in verschiedenen Entwickelungsstadien der