Pflanze von derselben entnommen werden; dasselbe gilt von Drogen, von gerb= und farbstoffhaltigen Produkten, ja zum Theil auch von Hölzern. Die verschiedenen Resultate, welche mehrere geübte und zuverlässige Forscher über die Güte und Verwend- barkeit eines und desselben Nohstoffes zuweilen ge- funden haben, ist in den meisten Fällen darauf zurückzuführen, daß der Untersuchung Nohstoffe vor- gelegen haben, welche nicht in gleichen Entwickelungs- stadien der Stammpflanze gesammelt wurden. Es sind daher vergleichende Untersuchungen über die Beschaffenheit eines und desselben Rohstoffes in ver- schiedenen Entwickelungsstadien erforderlich. Ueber die Kicherung von Zauhölzern gegen die Angriffe bol3zerstörender Thiere und die seewurmsicheren Dolzarten hat der der Kaiserlichen Botschaft zu Washington beigegebene Wasserbauinspektor Hvech folgenden Bericht erstattet: Die vollständige oder zeitweilige Sicherheit ein- zelner Vaumarten vor den Angriffen thierischer Feinde, wie Teredones, Limnorien und Termiten, hat in der Neuzeit den interkolonialen Holzhandel bemerkbar belebt. Besitzungen und der großen Handelsflotte, Geldmacht und Geschäftskunde des Mutterlandes spielt er sich größtentheils innerhalb englischer Gebiete ab. Aber auch für die jungen deutschen Kolonien haben die einschlägigen Fragen bereits Bedeutung gewonnen. Soweit mir die Erfahrungen mit Holzarten, welche thierischen Angriffen widerstehen, bekannt ge- worden sind, giebt es verschiedene Bäume, deren Wahl in den Kolonien, auch wenn sie über See bezogen werden müssen, billiger und zweckmäßiger erscheint als die Anwendung von Schuhzmitteln, welche nur eine entwickelte Industrie zuverlässig liefern kann. Wegen der großen Verbreitung der englischen 745 Der folgenden Zusammenstellung bemerkenswerther Baumarten habe ich eine kurze Beschreibung der wichtigsten Holzfeinde vorangestellt und eine Reihe Bauhölzer hinzugefügt. Teredonen. Die jungen Seewürmer schwärmen in unzähligen Mengen im klaren Seewasser. Nach den Beobach- tungen des Holländers Kater setzt sich der junge Teredo gegen Ende Juni auf den Hölzern fest und ist bis Mitte Juli voll entwickelt. Zunächst bohrt er ein Loch von ¼ bis ½ mm Weite durch die Außenschicht des Holzes und wendet sich dann nach der Faserrichtung. Stets wachsend, bohrt der Teredo die neuen Theile seiner Höhle weiter und weiter, kleidet seine Zelle mit einer kalkigen Kruste aus, vermeidet aber, wieder die Außenhaut und die Zwischenwände zu durchbrechen. Der Teredo erstreckt sein Arbeitsfeld, das er eng mit 5 mm weiten und 40 cm langen Zellen durch- setzt, abwärts bis zum Seegrunde und aufwärts bis zu halber Fluthhöhe. Er verlangt also nicht dauernd neues Wasser und wurde in Port Darwin, Nord- australien, nach zwei Monaten im Holz, das an der Luft gelegen hatte, noch lebend vorgefunden. Inner= halb von Schiffsböden haben Teredonen 14 Tage in süßem Wasser ausgehalten; sie starben innerhalb eines Tages nach Umschließung des Pfahles mittelst Röhren, vielleicht an dem dabei aufgerührten Schlamme. Verunreinigung des Scewassers vertreibt den Teredo. Steinkisten und Bohlwerke an städtischen Ufern bleiben häufig verschont, wenn die Ausbauten zernagt werden. Seit in New-Dork die Abwässer- kanäle bis gegen das Ende der Landebrücken ver- längert sind, haben die Seewurmschäden im Hasen bemerkbar abgenommen. Limnorien. Die Länge des Thieres ist etwa 3 mm, seine Löcher sind 1 bis 1½ mm weit und 10 bis 15 mm tief. Sie sind in die Hölzer so nahe aneinander gebohrt oder vielmehr gefressen, daß die dünnen Wände dazwischen bald verfallen und weggewaschen werden. So wird das Holz in Lagen von etwa 1½ cim jährlich von außen her abgenagt. Im Gegensatze zu den Teredonen benutzen die Limnorien das Holz zur Ernährung; sie fressen das weiche Holz weg und umgehen zunächst die härteren Theile an den Aesten. Schlammiges Wasser vertreibt auch diese Schäd- linge, doch sind sie bei Weitem nicht so empfindlich gegen Trübung des Wassers wie die Teredonen. In der Fundybucht findet man die Limnorien allgemein, nur die Nähe der Schlickbänke an den oberen Enden einiger Buchten ausgenommen. Auch ziehen sie sich aus der Nähe der Abwässerausflüsse im Hasen von Halifax zurück. Entdeckt wurde die Limnoria terebrans 1811 von Robert Stephenson im Holzwerk des Bell NRockbuchtthurmes in Schottland. von Erfahrungen mit Schutzmitteln gewöhnlicher Als eine Verwandte der Limnoria ist die Chelura terebraus zu erwähnen. Sie wurde nach dem Archiv für Naturgeschichte 1839 von Dr. Philippi bei Triest in einem Brette, das auf dem Meere schwamm, entdeckt. Das Thierchen ist 8 mm lang, hat 14 Füße wie die Limnoria und eine große Zange. Die etwas schlanker gebaute Chelura ist insofern gefährlicher, als sie zusammengesetzte Holz- konstruktionen von den Verbindungsstellen her an- greift. Termiten. In den Tropenländern bilden die sogenannten weißen Ameisen, Termiten, eine besondere Landplage. Die weißen Ameisen legen Tunnelwege und bedeckte Galerien mit Vermeidung von Licht an und