Brunnen oder Ouellen festzustellen. Sollverwaltung. Das Zollamt III. Klasse Kilwa Kisiwani ist aufgehoben und dafür ein solches in Ras Kismani, der Südspitze der Insel Masia, errichtet worden, wo bisher viel Schleichhandel stattgefunden hat. Togo. » Grabstätte des Stabsarztes Dr. Wolf. Der Kaiserliche Landeshauptmann hat den Sta- tionsvorsteher von Kete-Kratschi, Lieutenant Grafen Zech, angewiesen, die Gebeine des seinerzeit in Borgu verstorbenen und dort beerdigten Stabs- arztes Dr. Ludwig Wolf bei erster passender Ge- legenheit von ihrer bisherigen Ruhestätte nach Lome überzuführen. Deutsch-Hüdwolkafrika. Ueber die Maßregeln zur Ubwehr der KRinderpest wird aus Grootfontein unter dem 12. Januar d. Js. gemeldet, daß die Absperrungslinie des Distrikts Gobabis (Bezirk Windhoek) nördlich vom Omu- ramba Epukiro über das Gefechtsfeld von Otjunda bis zur Wasserstelle Epata fortgeführt ist. Von dort aus ist nur in ganz besonders guten Regen- jahren eine Verbindung nach dem Mittel= und Ober- lauf des Omuramba Uamataki, und zwar bei dem Punkte Otjituo möglich. Eine solche wird von dem in jenem Gebiete stationirten Lieutenant Grafen v. Kageneck angestrebt werden, ist aber bisher noch nicht gelungen. Otjituo diente als Ausgangspunkt für die weitere Absperrung im Nordosten gegen die vom Ngamisee und im Norden gegen die vom Okorango und dem Ovambolande drohende Gefahr. Bei den nur 40 Minuten voneinander liegenden Quellen Otjituo und Okatjuru münden die zwei großen Wege vom Okorango und dem Ngamisee aus dem Durst- felde ein. Nur in ganz besonders guten Regen- jahren können dieselben bei reicher Vleybildung um- gangen werden. Nach Otjituo ist deshalb ein stärkerer Militärposten mit Nebenstation Okatjuru gelegt worden. Außer dem Omuramba Uamataki, der bis Karakovera (Karakubis) keine Quellen oder Brunnen hat, während jenseits dieser Quellen wie- derum eine vieltägige Durststrecke folgt, ist der Omuramba Ovambo die einzige bedeutende Wasser- ader dieser Gegend. Das Bestreben der Landes- hauptmannschaft war daher, den Beginn dieser nur in der Regenzeit Wasser führenden Rinne aufzu- finden und die zwischen Okatturu und dem Omuramba Ovambo am Rande des sich nach Osten hin aus- dehnenden großen Sand= und Durstfeldes liegenden Lettere aus- zufinden, war besonders schwierig, da es keine auch 196 — nur annäherud richtige Karte jener Gegend giebt, und außerdem keine die ganze Gegend kennenden Führer zur Verfügung standen, man vielmehr auf die Aussagen der im Felde aufgegriffenen Busch- leute, die immer nur ein kleines Stammesgebiet kannten, angewiesen war. An den Wasserstellen Neitsas und Guntsas, bei denen seit mehreren Jahren nicht mehr benutzte Handelswege vom Okovango- flusse einmünden, sind Stationen angelegt. Das Ovamboland wurde vorläufig außerhalb des Absperrungsgürtels gelassen. Wie im Osten die Wasserstellen Kuis, Neitsas, Eitsas, Pekos, Guntsas, so bildet im Norden der in westnord- westlicher Richtung der Onondova= und Etosha- pfanne zulaufende Omuramba Ovambo die Grenze gegen das Durst= und Sandfeld, das sich von dort ohne Unterbrechung bis zum Okovango hinzieht. In Vishfontein, Tsindsabis und Omutu nondju, wo wiederum Wege vom Okovango ein- münden, sind gleichfalls Militärstationen errichtet worden. Die Hauptwege vom Ovambolande sind durch die Stationen Amutoni und Okaukweyo süd- östlich und südwestlich der Etoshapfanne gesperrt und unter denselben durch die Station Rietfontein (Gnasenen) Verbindung hergestellt. Zwischen Amu- toni und Amutu nondju wird nach Eintreffen von Verstärkung eine Station in Ondera eingeschoben werden, der die Aufgabe zufällt, den regen Verkehr zwischen Orambos und Buschleuten zu verhindern. Die Stärke der Stationen beträgt, je nach Um- fang der zu lösenden Aufgabe und der Wichtigkeit des Platzes, 5 bis 12 Mann. Den Stationen von Otiituo bis Amutoni wird je ein sich freiwillig stellender Boer, sowie allen Stationen eine Anzahl gewandter und zuverlässiger Eingeborener beigegeben. Zwischen den einzelnen Stationen finden regelmäßige Patrouillengänge bezw. -ritte statt, welch letztere wegen der hier ungemein heftig auftretenden Pferde- sterbe meist auf Reitochsen stattfinden. Die Sta- tionen am Omuramba Ovambo bis einschließlich Amutoni wurden dem Lieutenant v. Bonin, die Stationen Vishfontein bis Otjituo dem Distriktschef Lieutenant Steinhausen unterstellt. Eine die Sperrung der Grenze betreffende Be- kanntmachung ist hier beigefügt. Inwieweit der Verkehr der Missionare des Ovambolandes über Okankweyo sich aufrecht erhalten läßt, wird erst an Ort und Stelle zu entscheiden sein. Ueber ein gefahrdrohendes Näherrücken der Pest von Norden und Nordosten waren keine Nachrichten angelangt; auch die letzten Berichte aus dem Ovam- bolande melden nichts über die Rinderpest. Die Reise des Regierungsraths v. Lindequist, welcher alle erwähnten Anordnungen getroffen, von Grootfontein längs der Absperrungslinie bis Rietfontein an der Etoshapfanne und Grootfontein zurück nahm 36 Tage in Anspruch, während welcher fast täglich starke Regengüsse stattfanden, so daß das ganze Gebiet einer grünen Wiese glich.