wenig zuträglich waren, wenigstens soweit dieselben noch jung und für Wasserzufuhr nicht erreichbar waren; Weizen, Roggen und eine früh ausgesäte Haferprobe stehen in der Aehre, der rechtzeitig gesäte Hafer und Weizen will schießen, Mais ist bald reif, Rumkelrüben haben gut angesetzt, Wicken und Erbsen sangen bald an zu blühen; Calyxus steht gut, Roggen schlecht, wegen der schlechten Saat und des wohl zu schweren Bodens, und ein kleines Versuchsfeld von allen Arten Feldgewächsen, das vor Kurzem noch umgelegt wurde, um zu erforschen, wie sich die jungen Pflanzen in der trockenen Zeit verhalten, ist noch zu lung zu einer Beurkheilung. Im Versuchsgarten steht Alles nach wie vor gut, auch der Tabak hült sich bis jetzt in der Trockenheit gut; leider zeigt derselbe jetzt eine starke Rippe und ein dickes Blatt, doch mag dies wohl in der Sorte liegen, da wir von den feinen Tabaken (Deli und Sumatra 2c.) nichts erhalten haben. Der zuerst gesäte Tabak wird a adr reif sein. Mit dem Verschulen der einzelnen aumarten ist begonnen, die verpflanzten Bäumchen ehen gut. Der Kaffee kommt jetzt aus der Erde und wird hoffentlich um Mai—Juni aufs Land vn racht werden können. Die vier eingefahrenen chsen ziehen fleißig und sind augenblicklich mit Holzfahren beschäftigt. Das Maulthier und die Schweine sind munter; ersteres wird benutzt zur Wegekontrole. Der Stationsbau schreitet langsam vorwärts, wird dafür aber mit der nöthigen Akkura- tesse ausgeführt in Hinblick darauf, seineni Zweck auf längere Zeit hinaus dienen zu sollen. In den Weih- nachtsfeiertagen ist einer der Herren nach Lunguza gegangen, um das Kalkbrennen zu inspiziren, und hat sich zufriedenstellend darüber geäußert. Bei dieser Gelegenheit ist der erste Versuch des Lasten- tragens mit Eseln gemacht worden, der gut ausge- fallen ist, soweit das Terrain nicht allzu bergig und steinig war; es wäre damit die Verwendbarkeit auf dem glatt ausgehauenen Verbindungswege nach Mombo erwiesen. Der Momboweg ist bis zum Wald am Mkusu für den Wagenverkehr fertig, im Walde selbst muß er stellenweise noch elwas erweitert werden; durch- Lehauen ist er bis zum Kungulukberg, tracirt etwa km weiter. · Den 31. Jannar 1897. d Bereits im Anfange des Monats Januar hat er Regen mit Ausnahme ganz geringer Gewitter- nirderschlige aufgehört, aber nicht der scharfe Wind, der an manchen Tagen sehr heftig weht und das Land sehr austrocknet. Wenn die Pflanzungen sich trot dieser anhaltenden Trockenheit immer noch halten, logar zum Theil (Runlelrüben, Hafer, Weizen, Mals) feudig weiter wachsen, so ist dies wohl den reich- schen Morgenthauen und der Kapillarität bezw. der Gosferkapazitst des Bodens zuzuschreiben. Hafer, * sen und Runkelrüben, drei sehr wichtige Faktoren 7l der Viehhaltung, können in der Heimath nicht sser stehen wie hier. Von Weizen sind bis jetzt 285 nur die mit Taboraweizen gemachten und als zu- friedenstellend zu bezeichnenden Versuche vorhanden, doch entspricht dieser Weizen mit seiner kurzen Aehre und dem kurzen, brüchigen Stroh nicht den An- sprüchen eines europäischen Landwirthes, da er be- sonders vom Stroh nicht die gewünschte Masse liesert; ich glaube jedoch, daß unsere Sommerweizen= arten ebenso gut hier gedeihen und erheblich bessere Erträge liefern. Es empfiehlt sich, die Saaten aus südlichen Gegenden, vielleicht Italien oder Aegypten oder Algier, zu beziehen, was bei der kurzen Keim- fähigkeit des Roggens von Wichtigkeit ist, abgesehen davon, daß die in südlichen Gegenden gezogenen Spielarten sich rascher entwickeln und mehr Masse geben. Der Kaffee auf den Saatbeeten ist ungleich aufgegangen, steht sonst befriedigend ohne Beschattung; Tabak ist leider etwas angestoßen vom Winde; der- selbe soll jetzt eingebracht werden. Die Baumschulen- pflanzen sind durch geeignete Beschattungshütten den schädlichen Einflüssen von Sonne und Wind entzogen und gedeihen gut. Die zuerst angelegten Gemüse- pflanzungen sind in Samen geschossen und werden im nächsten Monat abgeerntet werden können. Der Stationsbau ist in dlesem Monat nicht merklich vor- geschritten, da die zuletzt gekommenen acht Fundis (Maurer) die Arbeit heimlich verlassen haben. Der Kuhstall ist bis auf den Bretterbelag des Kornbodens fertig, für das Wohnhaus wird jetzt der Dachstuhl angesertigt und für die Molkerei und Käserei sind die Fundamente hochgemauert, so daß mit dem Bau der Luftziegel begonnen werden kann. Das Vieh ist gesund und munter. Den 1. März 1897. Der Monat Februar war mit seinen ausgiebigen Niederschlägen, dem oft bedeckten Himmel und den milden Nächten den Pflanzen erheblich günstiger wie der Januar. Die Grasnarbe, die im Januar einen braunen Schein bekommen hatte, nahm ihr saftiges Grün wieder an, und Baum und Strauch stehen in voller Blüthe und werden hoffentlich bald Samen geben. Auf der Station geht Alles seinen geregelten Gang. Im Versuchsgarten sind die neu gekommenen Sämereien ausgepflanzt und die alten gedeihen gut. Die Wein= und Kaffeepflänzchen schreiten rüstig in ihrer Entwickelung fort, letztere allerdings erst, nach- dem sie Schutzdächer erhalten haben. Ich glaubte, derselben entbehren zu können, der Januar jedoch mit seinem Sonnenbrand und den austrocknenden Winden machen dieselben zur Nothwendigkeit. Da ich nicht ermitteln konnte, ob Sonnenbrand oder Wind im Jannar an dem Stillstand im Wachsthum der Pflänzchen die Schuld trugen, sind zwei Beete versuchsweise unbedeckt geblieben; diese beiden Berte zeigen jetzt zur Genüge, daß die Sonnenstrahlen auch hier oben auf den Bergen in den Mittags- stunden zu heiß für die kleinen Kaffeepflänzchen sind. Der Tabak ist jetzt eingeerntet und befindet sich zum Trocknen im Dachstuhl des Kuhstalls. Derselbe ist