aber in Abnahme) und als Gewürz (in stetiger lang- samer Zunahme). Das Kapitel über die Aussichten der Muskat- kultur in der Zukunft behandelt in sachlichster Weise auf Grund der zuverlässigsten Zahlen die so sehr wichtige Rentabilltätsfrage. Der Verfasser kommt zu dem Schluß, daß die Muskatkultur auf dem besten Wege ist, eine Eingeborenenkultur zu werden, daß sie sich augenblicklich unter normalen Verhältnissen für Großkultur unter europäischer Leitung nicht rentiren kann, daß aber gründliche landwirthschaftliche Studien im Stande sein dürften, den Ertrag außer- ordentlich zu heben. „Die Hauptaufgabe hierbei fällt den landwirthschaftlichen Stationen und den botani- schen Gärten zu sowie der sorgsamen Beobachtung der einschlägigen Verhältnisse durch die Pflanzer selbst. Wie die meisten Tropenkulturen, so steckt auch die- jenige des Muskatbaumes noch in den ersten Kinder- schuhen, denen sie erst infolge methodischer, nach ernsten Prinzipien unternommener Arbeiten allmählich entwachsen wird.“ Das sehr gut ausgestattete umfangreiche Werk darf einen der ersten Plätze in der Koloniallitteratur beanspruchen und dürfte jedem mit praktischen wie theoretischen Arbeiten auf diesem Gebiete beschäftigten Manne von großem Werhhe sein. Deutscher Kolonial-Atlas. 30 Karten mit 300 Nebenkarten in 15 Lieferungen. Bearbeitet und herausgegeben von Paul Langhans. Gotha, Justus Perthes. 11. und 12. Lieferung. Mit den vorliegenden beiden Lieferungen wird die große Vier-Blatt-Karte der Schutzgebiete Kamerun und Togo in 1:2000 000 vollständig, die auch einzeln zu haben ist. Gegenwärtig interessirt beson- ders die Karte des Hinterlandes von Togo, wo eine Abgrenzung der von den verschiedenen Mächten bean- spruchten Gebiete noch nicht zustande gekommen ist. An Nebenkarten bieten diese Blätter eine ethno- graphische und eine wirthschaftliche Uebersicht des Togolandes sowie die Togoküste in größerem Maß- stabe, sodann Pläne von Lome, dem jetzigen, Sebbe, dem früheren Sitz der Landeshauptmannschaft, von Klein-Popo und der Kaiserlichen Station Misahöhe. Das dritte Blatt dieser neuen Lieferungen zeigt die deutsche Arbeit in Afrika, den Antheil der Deutschen an der Erforschung des Erdtheils, farbig unterschieden nach ihren Auftraggebern. Zahlreiche Pläne der früheren brandenburgischen Kolonien an der Goldküste und in „Barbarien“ (nebst einem Siegel des preußi- schen Gouverneurs von Argien) vergegenwärtigen uns den Schauplatz der Kolonialbestrebungen des Großen Kurfürsten, während eine andere Nebenkarte uns mit der Darstellung der zahlreichen deutschen Faktoreien und Schiffslinien an der Küste Oberguineas in die Gegenwart führt, Koloniales Jahrbuch. Beiträge und Mitthei- lungen aus dem Gebiete der Kolonialwissenschaft 299 und Kolonialpraxis. Herausgegeben von G. Mei- necke. IX. Jahrgang. Berlin 1897. Der jetzt vollendete Band des Jahrbuchs ent- hält außer den üblichen Uebersichten über den Gang der kolonialen Arbeit und Politik im Jahre 1896 eine Anzahl von Aufsätzen, denen man zwar nicht allgemein beistimmen dürfte, die aber mannigfache Anregung gewähren. Es gehören dazu die Arbeit von Graf Schweinitz: Bedarf Ostafrika jetzt einer Centralbahn? Dr. Scharlach: Beschaffung von Geldmitteln für unsere Kolonien. Graf Pfeil: Betrachtungen über Anlegung einer Strafkolonie in Südwestafrika. Londo la Mudangwedi: Die Pilgerreise zur seligen Ewigkeit von John Bungan, übersetzt in die Dualasprache. Basel 1897. Herausgegeben von der evangelischen Missionsgesellschaft. Melodien zu den Dualaliedern für die Christen- gemeinden in Kamerun. Gesammelt und zusammen- gestellt von Eugen Schuler. Basel 1897. Missionsbuchhandlung. Die rührige Basler Mission hat in den zwei vorliegenden Büchern einen neuen Beweis für den Ernst und Erfolg ihrer Arbeiten in Kamerun ge- liefert. Die ersterwähnte Schrift ist eine Bearbeitung des in Tausenden von Auflagen in allen englischen Ländern verbreiteten beliebtesten Andachtsbuches. Die zweite bietet nicht weniger als 92 bekannte Kirchen- lieder in Dualaübersetzung mit den Gesangnoten. Es ist staunenswerth, wie die Missionsgesellschaft die Bücher so billig herstellen kann. Jedes kostet ge- bunden nur zwei Mark. Dabei ist das erstere noch reich illustrirt. · G. K. Anton: Die Entwickelung des französischen Kolonialreichs. Dresden 1897. v. Zahn & Jaensch. Der Verfasser, welcher schon eine verdienstliche Arbeit über die französische Agrarpolitik in Algier geliefert hat, bietet hier einen · kurzgefaßten Abriß der gesammten Entwickelung der französischen Kolonial- bestrebungen. Die Schrift ist geeignet, dem größeren Publikum das Verständniß der gegenwärtigen Ueber- seepolitik Frankreichs zu erleichtern. Der bekannte geographische Verlag von Leo Woerl in Würzburg und Leipyzig, der bereits einige Hundert kleine handliche Bücher über Städte und geographische Sehenswürdigkeiten der ganzen Welt veröffentlicht hat, liefert jetzt einen reichhaltigen Führer durch Leipzig und Umgebung. Mary H. Kingsley: Travels in West Akrica, Congo français, Corisco and Cameroons. With illustrations. London 1897. Mac- millan and Co. Die Verfasserin des vorliegenden starken Bandes, welche sich bereits durch naturwissenschaftliche Arbeiten einen Namen gemacht hat, legt hier der Welt die Institut für Kolonjalwirtscheaft Hansische Oniversität.