— 443 — Erythrina lithosperma und E. umbrosa ba- gegen scheinen in der That Schattenbäume ersten Ranges zu sein. Beide entwickeln sich ungemein üppig. Leider haben alle im Garten kultivirten Erythrina- arten, wozu auch zwei einheimische gehören, sehr unter den Angriffen eines Käfers zu lelden, dessen Larve in den Stammspitzen und dann auch im alten Holze lebt. Alle Erythringarten wechseln das Laub in der Trockenzeit und stehen eine Zeit lang ganz oder fast ghanz kahl, bis die schönen Blüthen und gleich darauf auch die neuen Blätter erscheinen. Euterpe edulis. Die bis jetzt hierher gelangten Exemplare dieser Art sind in der Trockenzeit ein- gegangen. Feronia elephantum. Zwei junge Exemplare, welche wie auch Orange und Citrone, den Raupen des Papilio Demoleus als Futterpflanze dienen und daher sorgfältig beobachtet werden müssen. Ficus religiosa. Diese Art war bereits früher in fünf statklichen Bäumen im botanischen Garten vorhanden und gedeiht sehr gut. Flacourtia. inermis, zwei Sträucher mit stach- ligen, weit überhängenden dünnen Aesten, welche noch nicht geblüht haben. " Garcinia cochinchinensis, zwei ganz junge Pflanzen. Alle Garciniaarten im botanischen Garten zeichnen sich leider durch ein außerordentlich lang- somes Wachsthum aus, so besonders die durch ihre Frucht berühmte Garcinia mangostana, aber auch die G. kola und die Garcinia xganthochymus, von der mehrere kräftige Exemplare vorhanden sind. onolobus Condurango. Ein einziges Exem- plar langte im November 1896 hier an, welches sich jebt bereits mehr als 4 m hoch emporgeschlungen hat und relchlich blüht. Unjacum sanctum, sechs kleine Sträucher, welche überhaupt kein oder nur ein unendlich geringes Wachsthum zeigen. Eine Kultur dieses Strauches dürfte nie lohnend werden. Hevea brasiliensis (Parakautschulbaum). Ueber das Gedeihen dieses Baumes habe ich bereits früher ausführlich berichtet. Ob seine Kultur lohnend sein wird, kann sich erst im Laufe der nächsten Jahre feststellen lassen. Hymenaea verrucosa und H. Courbaril lang= ten beide bereits todt hier an. Illipe latilolian. Vier mehr als 2 m hohe Bäunchen mit vollen Kronen. Jambosa vulgaris. Zwei schöne Bäume mit vollen Kronen und weidenähnlichem Laube. Sie bluhen und Uuliiffiren seit längerer Zelt. Kaempbheria Galanga gedeiht gut und ist reich- lich vermehrt worden. ba oedelht Krich b Landolphia Watsoni war bereits früher im otanischen Garten vorhanden. An eine reguläre rentable Kultur dieser Kautschukliane ist des lang- samen Wachsthums wegen nicht zu denken. Pflanzen von mehr als sieben Jahren sind noch im entfern- testen nicht so weit, daß sie mit Erfolg angezapft werden könnten. Mangilera indica. Die Mangopflaume war bisher in Victoria und Kamerun in einer nur sehr minderwerthigen Varietät vertreten. Die aus dem botanischen Garten in Berlin gesandte Varietät, die von den Molukken stammen soll, sowie eine Anzahl von Ceylonmangos, deren Samen ich 1893 direkt aus Ceylon erhlelt, haben sich ungemein üppig ent- wickelt. Im nächsten Jahre schon dürfte der bota- nische Garten um eine schöne Fruchtart reicher sein. Mallotus philippinensis, nur ein Strauch, der reichlich blüht, ist am Leben geblieben. Melaleuca Cajeputi. Die einzige hier ange- kommene Pflanze wurde nachts von Grillen abgefressen und ging ein. · Mesua ferrea. Von den fünf in sehr dürftigem Zustande angekommenen Pflanzen überstand troß aller Pflege nur eine die sehr lange und starke Trockenzeit. Der November, in welchem die Regenzeit schließt, ist eine sehr ungünstige Zeit für neu ankommende Pflanzen, da diese höchstens noch einige Tornados erhalten und dann zunächst die ganze Trockenzeit darchzumachen haben, welche bis zum Anfang April auert. Michelia Champaca. Die drei im September 1894 hier angekommenen Pflanzen haben sich zu herrlichen, pyramidenförmigen Bäumen von 8 bis 9m Höhe entwickelt. Myristica fragrans. Das einzige lebend hier angelommene Exemplar ging ein, obgleich es in ganz gleicher Weise behandelt wurde wie mehrere zu gleicher Zeit aus Singapore eingetroffene Muskatnußbäunchen, die sich theilweise schon zu 2 m hohen Bäumen ent- wickelt haben, und deren gutes Gedelhen zu der Hoffnung berechtigt, daß die Kultur des Muskat- nußbaumes in Kamernn gelingen wird. Nephelium Longanum war bereits früher im botanischen Garten in Victoria vorhanden, aber die mehr als sieben Jahre alten Sträucher haben noch nie fruktifizirt. Sie treiben nur sehr wenige und sehr flache Wurzeln und müssen daher sorgfältig vor Winden geschützt werden. Ochrocarpus siamensis; nur ein einziges kräf- tiges Pflänzchen, welches ebenso langsam wächst wie die Garciniaarten. Periocopsis mooniana, zwei noch sehr junge Pflanzen. Picodendron Juglans, zwei junge üppig empor- schießende Pflanzen. Piper angustilolium; drei sehr dichte, 2,50 m hohe Sträucher, die reichlich fruktifizlren. Piper Betle (Betelpfeffer), wuchert außerordent- lich stark. Er wird an Oelpalmen gezüchtet. Piper Cubeba; nur ein junges Exemplar der echten Art ist vorhanden. Als Stützbaum dient Crescontia Cujete. Piper nigrum wlrd seit 1890 im botanischen Garten kultivirt, liefert auch ein gutes Produkt, in-