— 572 — räuberischen Hottentotten Zusammenstöße stattgefunden, bei denen die Truppe folgende Verluste erlitten hat: 1. am 5. Juli: todt: Gefreiter Serafin und Reiter Reuter; 2. am 2. August: todt: Sekondlientenant v. Alt- rock, Reiter Ewest; schwer verwundet: Se- kondlieutenant Helm, Reiter Seufert, Reiter Ammersinn sowie ein Eingeborener. RAus dem Pereiche der Missionen und der Mnkisklaverei-Bewegung. Missionar Riechmann von der Rheinischen Missionsgesellschaft hat eine neue Filiale bei dem Kapitän der Topnaar-Hottentotten, Jan Uichamab in Zesfontein, 70 Fahrstunden von seiner Station Franzfontein entfernt, angelegt; Nikodemus Kido wurde dort als Lehrer stationirt. " Am 8. Juli sind die Missionare Nauhaus und Schumann von der Berliner evangelischen Missions- gesellschaft aus Jkombe am Nordende des Nyassa in der Heimath angelangt. Wie die „Kirchlichen Mittheilungen aus Nord- Amerika, Australien und Neu-Guinea“ melden, hat Missionskandidat Held am 21. September von Genua aus die Reise nach Neu-Guinea angetreten. Zugleich mit ihm sollte die Braut des Missionars Hoh, Fräulein Else Fritz aus Regensburg, die bisher als Gehülfin im Dettelsauer Magdalenium beschäftigt war, dorthin abreisen; eine welbliche Kraft soll in Simbang durchaus nothwendig sein. Dem Jahresbericht über das Missionswerk der Brüdergemeinde vom Juli 1896 bis Juli 1697 entnehmen wir Folgendes: Deutsch-Ostafrika (Nyassagebiet). Unsere herz- liche Theilnahme erweckte der Heimgang unserer ver- heiratheten Schwester Häfner, geb. Jepsen. Am 7. Februar d. Is. ist der Erstling auf dieser Mission getauft worden. Seitdem sind noch einige gefolgt und eine Anzahl stehen im Taufunterricht. « Da Missionar Häfner nach dem Heimgang seiner Frau nicht allein in Ipiana bleiben konnte, so ist Missionar Meyer mit seiner Familie dahin gezogen, während Missionar Häfner dem Missionar Bachmann zur Hülfe nach Rungue versetzt worden ist. In Rutenganio hat Missionar Bachmann den Bau der Station ziemlich vollendet. Fraglich ist die Zukunft der Station Utengule. Auf Veranlassung der deutschen Beamten hat Merere Utengule verlassen; noch ist aber nicht sicher, ob er mit seinem Stamm, den Sango, seine alte Haupt- stadt wieder besetzen oder wo anders sich ansiedeln will. Vielleicht werden die bisher von ihm unter- drückten Sasua nun in Utengule sich wieder festsetzen können. Wir wünschen sehr, diese Station aufrecht erhalten zu können, sind uns aber darüber noch nicht klar, ob wir auch dem Merere an seinen neuen Wohnort folgen können und sollen. Wie unseren Missionsfreunden seinerzeit mit- getheilt worden ist, hat die Brüdergemeinde auf die Bitte der London Missionary Sociely hin die Station in Urambo in Unyamwesi, von jener Gesellschaft angelegt, übernommen. Es sind drei Brüder dahin berufen worden. Wie die „Mariemonatshefte“ melden, hat die Mission vom heiligen Herzen Jesu eine neue Station zu Wunamärita in der Landschaft Baining (Nord- westecke der Gazellehalbinsel auf Neupommern) ge- gründet. P. Rascher leitete die ersten Arbeiten zum Bau eines Haufes. Wie die „Missionsblätter"“ melden, sind die Grenzen der apostolischen Präfektur Südsansibar durch Dekret der Propaganda in der Weise erweitert worden, daß sie mit den Grenzen der deutschen Be- sitzungen im Süden gegen die portugiesischen Be- sitzungen zusammenfallen; demnach ist der Präfektur ein doppeltes Gebiet hinzugefügt. Das eine ist die Landschaft Magwangwara, im Westen begrenzt vom Nyassasee, im Norden vom 10. Grad südl. Br., im Osten von einer geraden Linie vom ebengenannten 10. Grad bei Mesule bis zur Mündung des Flusses Lujenda in den Fluß Rovuma, im Süden von der gegenwärtigen Grenze der deutschen und portugie- sischen Besitzungen. Das andere Gebiet an der Mündung des Flusses Rovuma dehnt sich zwischen diesem Flusse, dem Meere bis zum Kap Delgado und dem Breitengrad, der dieses Vorgebirge berührt, bis zum Rovuma aus. Schwester M. Viola von der St. Benediktus- mission schreibt aus Dar-zes-Saläm an die „Missions- blätter“ unter dem 2. Junk d. Is. Folgendes: „Durch die Güte der Kaiserlichen Regierung wurde uns ein sehr großes, fruchtbares Stück Land zum Kultiviren übergeben. Unter Aussicht einer Schwester legen unsere Kinder dort Wege au, roden die Wildniß aus, pflanzen afrikanisches Gemüse und Kokosnüsse. In einem wasserreichen Thal gedeiht auch europälsches Gemüse, das in Afrika sehr geschätzt ist. Es gehen täglich so 20 Kinder auf die Pflau- zung, welche von der Schule frei sind; außerdem ist wöchentlich ein schulfreier Tag, wo sämmtliche hinaus dürfen. Auf dem neuen Grundbesitz siedeln sich auch andere Schwarze an, welche Christen werden wollen. Mit der Zeit wird es ein großes Christendorf geben, das schön an der breiten Pugustraße gelegen ist.“ Nach den „Kirchlichen Mittheilungen aus Neu- Guinea“ haben die jungen Leute aus einer Ortschaft, Namens Qualasam, welche auf der zur Zeit von den drei Missionaren Pfalzer, Hoh und Zwanzger