Barombistation lag. Auf dieser Seite befinden sich in der Hauptsache die Anlagen der Station im Halb- kreise um diese selbst. Unmittelbar unter dem Stationshause liegen auf dem terrassenförmig ab- fallenden Hügel die Arbeiterhäuser, im großen Um- kreise sind etwa 3000 Planten und ganze Felder Kolo gepflanzt. Etwa 100 Kakaopflanzen und 120 Bäumchen arabischer Kaffee gedeihen sehr gut. Auch mit wildem Kaffee werden Anbauversuche ge- macht. Längs des Weges, der durch die Farm führt, stehen über 20 Kautschukbäume, die ein recht gutes Aussehen zeigen. Ueberhaupt ist der Eindruck, den die in schöner Landschaft gelegene Station macht, ein erfreulicher. Das große Stationshaus mit fünf geräumigen Zimmern ist praktisch und solid gebaut. Nur der Wegebau läßt zu wünschen übrig. Durch die Farm selbst führt zwar ein guter Weg, auch der Bach unterhalb der Station ist überbrückt, von da ab aber wird der Weg nach Mundame zu immer schlechter, die zahlreichen Bäche sind mit Ausnahme einer Stelle, wo ein Baumstamm eine bedenkliche Passage bietet, nirgends überbrückt, und der Weg selbst ist, besonders soweit er durch das Gebiet Makias führt, an einzelnen Stellen beinahe ungangbar. Nun ist nicht zu verkennen, daß die Beschoffenheit des sehr fruchtbaren Bodens die Herstellung einiger- maßen trockener Wege besonders in der Regenzeit erschwert. Allein die Hauptschuld liegt jedenfalls daran, daß die Eingeborenen, vor Allem Makia und seine Leute, seither für Wegebau so gut wie nichts gethan haben. Ich habe deshalb den sämmtlichen Dörfern die Freischlagung und Reinigung des Weges Johann-Albrechtshöhe—Mundame zur ersten Pflicht gemacht und den Stationsleiter Conradt ange- wiesen, mit aller Energie auf Herstellung eines guten Weges Mundame—Johann-Albrechtshöhe zu dringen, da unter den jetzigen Verhältnissen der Transport von Material nach der Station mit den größten Umständen verbunden ist. Am 7. August verließ ich Johann-Albrechtshöhe und marschirte unter Mitführung der Gefangenen zu dem Hauptdorfe Makias, Mokonje. Dort eröffnete ich den Mokonjeleuten in Gegenwart der wieder erschienenen Leute von Cumba, Bakang, Mambanda und Eliliwindi die ergangenen Urtheile, besonders, daß Makia abgesetzt sei und das Dorf Mokonje als Strafe für den fortgesetzten Widerstand gegen die Anordnungen der Station 30 Ochsen und 12 Ele- fantenzähne zu zahlen habe. Ich setzte an Stelle Makias dessen ältesten Sohn Ago als Häuptling ein. Bei meiner Wiederankunft in Mundame erschienen auf Ladung die Häuptlinge mehrerer Ortschaften mit ihren Leuten. Ich machte allen die Auflage, nun- mehr, nachdem der allgemein gefürchtete Fetischmann Makia von der Bildfläche verschwunden, den Fetisch- dienst und die damit zusammenhängenden fortgesetzten Räubereien und Erpressungen zu unterlassen. Der von mir eingesetzte Häuptling Ngo bat einen Lehrer der Basler Mission nach Mokonje zu schicken, um 695 — auf diese Weise dem Unwesen des Fetischdienstes ein Ende zu machen. Ich versprach ihm, bei dem Missionsvorstand in Kamerun in der Sache vorstellig zu werden. Ich glaube mit Sicherheit annehmen zu können, daß nach Wegführung Makias sich die Verhültnisse um die Station Johann-Albrechtshöhe vollständig beruhigen werden. Makia wird als aus dem Mongogebiet verbannt in Campo internirt werden. Togo. Bericht des Stationsleiters Dr. Rersting über seine Reise von Lome nach Sugu. Einem Bericht des Stationsleiters Dr. Kersting über seine Reise von Lome nach Sugu entnehmen wir folgende Mittheilungen: Die Stationen an den großen Verkehrscentren in Togo bieten eine interessantere und größere Thätigkeit, als ich es sonst wohl in anderen Kolonien gesehen habe. Die Pflege der Beziehungen zu den Eingeborenen, die Förderung des Einflusses der Station, die sehr zahlreichen Rechtspalaver, die wirthschaftlichen Fragen des Handels und Verkehrs, die politischen, zuweilen kriegerischen Verwicklungen, die Inspektionstouren, wissenschaftliche Arbeiten, dazu die Gründung, Instandhaltung, Verwaltung und Rechnungsführung der Station und der Posten sind von einem einzelnen Europäer auf die Dauer kaum zu leisten, ohne daß seine Gesundheit und das Interesse der Kolonie Schaden nimmt. Die Regenzeit wurde im Juli von Kete ab sehr ausgesprochen. Wir haben seitdem auf der ganzen Reise fast täglich heftigen Regen gehabt. Seit dem 15. August regnet es in Kirikri oft 24 Stunden ununterbrochen. Die stark angeschwollenen Bäche sind jetzt ein Verkehrshinderniß. Der Nyalo, südlich von Kirikri, ist reißend, über mannstief, oft 100 m breit und mit Lasten nicht zu passiren. Die Wege sind sonst auf der ganzen von uns bereisten Strecke sehr gut. Das Terrain zeigt nur im Agomegebirge, dann zwischen Taschi und Fasugu und bei Sudu größere Unebenheiten, die aber, so- lange nur Menschen und Lastthiere als Transport- mittel in Betracht kommen, nicht stören. Der Oti ist der einzige Fluß der vermittelst Kanoes zu passiren ist. Die Trinkwasserverhältnisse unterwegs sind am schlechtesten zwischen Lome und Misahöhe. Die Häufigkeit des Guineawurms in jenen Gegenden hängt nicht zum kleinsten Theil damit zusammen. Der Verkehr ist von Lome bis Kete sehr lebhaft, von hier bis Taschi auch noch bedeutend. Der Weg von Taschi über Paratan, Sudu, Sugu ist viel ge- ringer besucht. Die Hauptverkehrsader des Ostens aus dem weiteren Innern geht über Wangara, Bolibina, Boti, Kirikri, Paratau, Blitta und Pessi,