— 233 — Kaiserliche Schutgtruppen. Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika. A. K. O. vom 14. April 1898. Voertner, Stabsarzt, Gesuch um Belassung bei der Schutztruppe auf weitere drei Jahre genehmigt. Dr. Hildebrandt, Assistenzarzt, bisher vom Landwehr-Bezirk Hildesheim, mit dem 19. April d. Is. aus dem Heere ausgeschieden und mit dem 20. April d. Is. als Assistenzarzt mit seinem bisherigen Patent in der Schutztruppe angestellt. Schutztruppe für Südwestafrika. A. K. O. vom 14. April 1898. Dr. Lübbert, Stabsarzt, zum Oberstabsarzt 2. Klasse befördert. Seine Majestät der Kaiser und König haben Allergnädigst geruht, dem Premierlientenant Lannenberg von der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika die Genehmigung zur Anlegung des ihm von Leiner Majestät dem Sultan verliehenen Osmanie-Ordens 4. Klasse zu ertheilten. Seine Majestät der Kaiser und König haben Allergnädigst zu bestimmen geruht, daß die solgenden von Theilen der Schutztruppe für Kamerun in den Jahren 1895 und 1896 ausgeführten Kiegszüge im Sinne des § 23 des Gesetzes, betreffend die Pensionirung und Versorgung der Militär- versonen des Reichsheeres und der Kaiserlichen Marine vom 27. Juni 1871 als ein Feldzug gelten sollen, für welchen den daran betheiligt gewesenen Deutschen ein Kriegsjahr mit der Maßgabe zur Anrechnung zu bringen ist, daß hinsichtlich der Theilnehmer an der unter 1. aufgeführten Expedition das Oberkommando der Schutztruppen Bestimmung trifft, welches der beiden in Frage kommenden Kalenderjahre für die Betreffenden als ein Kriegsjahr zu gelten hat: 1. Expedition gegen die Jaundés vom 16. Dezember 1895 bis 7. Januar 1896, 2. Expedition gegen die Jaundes vom 7. Februar bis 27. Februar 1896 und vom 7. März bis 14. März 1896. — XI yy'I - Nichtamtlicher Theil. Personal· Nachrichten. Nachruf. Am 6. April verschied zu Karlsruhe das Mitglied des Kolonialraths, Ministerialdirektor Dr. Karl v. Grimm. Der Entschlafene gehörte mit zu den ersten und entschiedensten Vorfechtern für praktische deutsche Kolonialpolitik. Neben dem verstorbenen Missionsdirektor Professor Dr. Fabri war er in der #ungen agitatorischen Kolonialbewegung mit die popu- lärste und am meisten vertrauenerweckende Erscheinung. Al# Vorsitzender der Abtheilung Karlsruhe, einer der größten Deutschlands, und als Mitglied des Vor- stondes der Deutschen Kolonialgesellschaft hat er an fast allen Vorgängen der kolonialen Entwickelung in der Oeffentlichkeit theilgenommen. Daneben suchte er durh zahlreiche kleinere wissenschaftliche Abhandlungen über Kolonialpolitik und Kolonialgeschichte die junge noch sich überhostende Kolontalbewegung zu vertiefen und ihr auch in kühleren gelehrten Kreisen Anhänger zu verschaffen. Unsere muthigen Pioniere draußen mnseits der Weltmeere fanden in ihm stets einen warmen Förderer ihrer Pläne und einen beredten Vertheidiger, wenn ihnen daheim aus gegnerischen Kreisen Angrisse drohten. Sein Glaube an die koloniale Zukunft Deutschlands hat ihn nicht betrogen, und er hat die Genugthuung gehabt, noch die aus so überaus bescheidenen Anfängen erwachsene hoffnungs- volle Entwickelung des deutschen Kolonialbesitzes selbst zu erleben. Im letzten Jahre seines Lebens war es ihm in- folge seiner zunehmenden körperlichen Gebrechlichkeit nicht mehr vergönnt, an den Arbeiten des Kolonial- raths und des Vorstandes der Deutschen Kolonial= gesellschaft theilzunehmen; er mußte damit zufrieden sein, sein reges Interesse und seine geistige Kraft der kolonialpolitischen Thätigkeit in seiner Heimath schenken zu können. Sein Name aber wird in Ehren bleiben bei allen denen, die in einer kraftvollen deutschen Kolonialpolitik eine nationale Sache erblicken. Ramernn. Ingenieur Klein, Steuermann Witt, Polizei- meister Olbrich und Zollassistent Küas sind in Kamerun eingetroffen. –