Cogo. Der Lazarethgehülfe Franke ist nach Lome abgereist. sen ·Guinea. Der Gerichtsassessor Boether reist demnächst nach Stephansort ab. 234 Marshall · Inseln. Der zum Vorsteher des Bezirksamtes der Insel Nauru ernannte, bisher beim Kaiserlichen General- konsulat in Sydney beschäftigt gewesene Ludwig Kaiser ist am 17. Dezember v. Is. in Jaluit eingetroffen und wird demnächst die Reise nach der genannten Insel fortsetzen. Nachrichten aus den deulschen Schukgebieten. (Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) Deutsch-Hltafrika. Bericht über die Ergebnisse der Forschungen des Gebeimen Medizinalrathes Dr. Roch. Ueber die Ergebnisse seiner Untersuchungen über Malaria, Schwarzwasserfieber, sowie über West- usambara in sanitärer Beziehung hat Geheimer Medizinalrath Dr. Koch unter dem 11. März d. Is. eingehende Berichte erstattet. Dieselben gelangen in nächster Zeit in den gelesensten medizinischen Zeit- schriften zum Abdruck. Von besonderem allgemeinen Interesse ist der folgende Bericht: Ueber Westusambara in sanitärer Beziehung. Zwei für Deutsch-Ostafrika nicht unwichtige Fragen hat man in neuerer Zeit mit dem westlichen Theil des Usambaragebirges in Verbindung gebracht. Die Besiedelungsfähigkeit für deutsche Einwanderer und die Begründung eines Sanatoriums. Beide Fragen stehen in einem gewissen Zusammenhang miteinander. Wenn eine Gegend geeignet sein soll, deutsche Einwanderer aufzunehmen, welche daselbst als Ackerbauer und Viehzüchter sich eine neue Existenz gründen sollen, dann muß sie, abgesehen von der Ertragsfähigkeit des Bodens, vor Allem gesund sein und ein solches Klima besitzen, daß es dem Europäer noch möglich ist, die für die Bewirth= schaftung des Bodens erforderlichen Arbeiten selbst zu leisten. Eine derartige Gegend würde sich aber auch ohne Weiteres zur Anlage eines Sanatoriums eignen. Nach Allem, was darüber berichtet wurde, schien Westusambara für diese Zwecke besonders günstig zu sein. Das Klima nähert sich dort dem europäischen, es ist erheblich kuhler wie an der Küste oder gar in der benachbarten glühendheißen Steppe; zeitweilig kann es geradezu kalt werden, ohne daß jedoch die Temperatur jemals bis zum Gefrierpunkt sinkt. Andererseits wurde aber gegen die Verwendung des Usambaragebirges geltend gemacht, daß die Ge- sundheitsverhältnisse dort nicht unbedenklich seien. Der Europäer, welcher dorthin komme und sich längere Zeit aufhalte, müsse eine ein bis zwei Monate lang dauernde fieberhafte Krankheit, eine Art von Akklimatisationsfieber durchmachen, welches unter Umständen recht gefährlich werden könne. i Auch sei im Gebirge die Wirkung der Sonnen- strahlen eine so intensive, daß sehr oft Gesundheits- schädigungen durch Insolation veranlaßt würden. Um über diese Verhältnisse Klarheit zu gewinnen, begab ich mich selbst nach Westusambara und blieb dort, durch die Versuche über das Texasfieber zurück- gehalten, etwa anderthalb Monate, lange genug, um einen Einblick in die sanitären Zustände des Ge- birges gewinnen zu können. Westusambara bildet einen Gebirgsstock für sich. Es ist durch das tiefe und breite Luengerathal von Ostusambara vollkommen getrennt. An allen Seiten steigt es aus der flachen Steppe mit schroffen Fels- wänden festungsartig auf und bildet oben eine zwischen 1200 und 1600 m hoch gelegene hügelige Fläche, welche in ihrer Gestaltung an die mittel- deutschen Gebirge erinnert, gerundete Bergkuppen, welche auf den Höhen bewaldet sind, kesselartige und flache Thäler, in deren Grunde Bäche fließen. Die Gewässer sammeln sich zu kleinen Flüssen und stürzen, am Rande des Gebirges angekommen, in mächtigen Wasserfällen zur Steppe herab. Der am meisten benutzte Weg nach Westusambara führt von der Küstenstation Tanga durch das Bondei- land zum Pangani= oder Rufufluß, welcher vom Kilimandjaro kommt und am westlichen Rande des Gebirges den Mkomasifluß aufnimmt. Die Karawanen- straße verläßt den Rufu sehr bald wieder und geht am Mkomasi bis Mombo, von wo der Aufstieg ins Gebirge erfolgt. Auf der ganzen Strecke bis Bondei, am Rufu= und am Mlomasifluß sind häufig sumpfige Niederungen zu passiren, von denen die gefürchtetste der mit Papyrusdickichten bestandene Tarawanda- sumpf ist; in der nassen Jahreszeit braucht man fast eine halbe Stunde, um ihn zu durchwaten. Um von der Küste ins Gebirge zu kommen, ist ein Marsch von sieben bis acht Tagen erforderlich. In Westusambara leben zur Zeit zwei bis drei Dutzend Europäer, welche sich auf mehrere Missions- stationen, die vom Gouvernement fast in der Mitte des Gebirges angelegte Kultur= und Versuchsstation Kwai und eine Plantage vertheilen. Der Eindruck, welchen ich bei meiner Ankunft in Kwai, meinem Reiseziel, von dem Gesundheitszustande der Europäer im Gebirge erhielt, war zunächst ein höchst ungünstiger.