durch Träger, 50 bis 60 Pfund pro Last, ist im Verhältniß zur Masse zu theuer und für diesen Fall wäre eine Verbindung Ngoko—Sanga—Leopoldville— Matadi zu empfehlen und will sich nicht eine neue Gesellschaft bilden, was ein größeres Anlagekapital erfordert, so sollte deutsches Kapital entschieden An- schluß an eine bereits hier eingeführte Gesellschaft suchen. Wenn auch Elfenbein noch für Jahrzehnte hinaus in reicher Menge in den zwischen dem 2. und 4. Grad liegenden Waldungen vorhanden ist, so sollte man den Export des Kautschuk, der jetzt einen so guten Markt hat, nicht vernachlässigen. Konnte während der ganzen Expedition der Ge- sundheitszustand des Gesammtpersonals als nicht ungünstig bezeichnet werden, so war dieses am Schluß der Reise umsomehr der Fall. Trotz bester Ver- pflegung streikte mein ganzes Personal, und leider verlangten Fieber und Dysenterie noch mehrere Opfer. Planzung „Günther Soppo“, G. m. b. B. Unter diesem Namen ist die bisher seit Anfang 1897 von Herrn Günther in Soppo am Kamerun- gebirge betriebene Pflanzung in ein Gesellschaftsunter- nehmen verwandelt. Die Pflanzung umfaßt 2000 ha Land, welches nach Prof. Dr. F. Wohltmann einen der besten Böden des Kamerungebietes enthält. Das Kapital beträgt 300 000 Mk. Gesellschafter sind die Herren Seine Durchlaucht Prinz Alfred zu Loewenstein, Dr. jur. M. Esser und M. Günther; der Letztere führt die Leitung wie bisher weiter. Es sollen 250 000 Kaffeebäume, wozu die höheren Hänge in Aussicht genommen sind, und 200 000 Kakaobäume an den niederen Hängen gepflanzt werden. Bisher sind ungefähr 150 ha Land urbar ge- macht und bereits zum Theil mit Kaffee bepflanzt, mit der Aussaat von Kakaosamen ist ebenfalls bereits begonnen. (Tropenpflanzer.) Bericht über die Regierungsschule in Ramerun. Die Regierungsschule in Kamerun hat sich unter der Leitung des Lehrers Betz in erfreulicher Weise entwickelt. Nach einem Berichte des stellvertretenden Gou- verneurs, der am 18. März d. Is. eine eingehende Schulprüfung abhielt, waren die Leistungen, ins- besondere in der deutschen Sprache, außerordentlich befriedigend. Ueber den Besuch der Schule und den Lehrplan berichtet Lehrer Betz unter dem 17. März d. Is. aus Belldorf Folgendes: Die Zahl der Schüler beträgt 98. In der ersten Klasse sind 13 Knaben. Deutschen Unterricht 274 — erhielt diese Abtheilung feit drei Jahren, täglich zwei Stunden. Im verflossenen Jahre kam zur Behandlung: in der deutschen Sprache: § 68 bis zum Schluß des Christallerschen Handbuches der deutschen Sprache. Umfangreiche Uebungen in der indirelten Rede. Zahlreiche Sätze aus der Umgangssprache. Münd- liche Wiedergabe von leichteren Erzählungen; im Rechnen: die Schlußrechnung; in der Geographie: alle Erdtheile; im Besonderen Europa und Deutschland; im Singen: zwei= und dreistimmige Lieder. In der zweiten Klasse sind 20 Schüler, die seit 1¼ Jahren deutschen Unterricht genießen. Der täg- liche Unterricht beträgt zwei Stunden. Zur Be- handlung kam: in der deutschen Sprache: §§ 1 bis 46 der Sprach- lehre von Christaller. Sätze aus der Umgangs- sprache. Etwas Anschauungsunterricht (Thiere); im Lesen: deutsche Fibel bis Nr. 26; im Rechnen: die vier Spezies; im Singen: dasselbe wie bei Klasse 1. Die dritte Klasse hat 21 Schüler. Diese haben seit drei Monaten deutschen Unterricht, täglich 1½ Stunden. Im Deutschen wurden durchgenommen: §8 1 bis 11 des „Handbuches“. Mit dem An- schauungsunterricht (in deutscher Sprache) wurde vor einigen Tagen begonnen; im Lesen: deutsche Fibel bis Nr. 4; im Rechnen: Zusammenzählen, Abziehen; das kleine Einmaleins. In der vierten Klasse sind 44 Schüler, welche seit 3/4 Jahren die Schule besuchen. Der tägliche Unterricht beträgt 1½ Stunden. Unterricht wird dem Lehrplan gemäß in der Dualasprache ertheilt. Behandelt wurde die Duala-Fibel bis Nr. 20. Rechnen im Zahlenraum 1 bis 20 ist seit einigen Tagen in deutscher Sprache begonnen worden. — Deutsch-Südwellkafrika. Farmengründung. Diie Barmer Mission steht in Unterhandlungen, um eine größere Strecke Landes in Deutsch-Südwest- afrika zu pachten oder zu kaufen, die in kleine Farmen eingetheilt werden soll. Auf diesen Farmen sollen Brunnen gebohrt und kleine Bewässerungsanlagen geschaffen werden und damit sollen Ansiedlerkolonien speziell aus Eingeborenen begründet werden. Geplant sind diese Anlagen zunächst in dem Bezirke Gibeon. Die Barmer Mission sendet für diese Eingeborenen- Ansiedelungen den Missionsingenicur W. Borchardt- Ott, einen kenntnißreichen und vielgereisten Mann, hinaus. Sein Name dürfte Manchem erinnerlich sein, der an die Expeditionen nach Somaliland (in Nordostafrika) zurückdenkt. An einer italienischen