Einfuhr Ausfuhr Insgesammt 1891 . . 1542 16868 3 410 1892 1276 2 035 3 311 1893 2 351 2 877 5228 1894 2 876 2 769 5 645 1895 25571 2 663 5 234 1896 2 717 2 170 4 187 1897 3 090 2 595 5 686 Aber der Bahnbetrieb bis Ambaca ist unzu- reichend zur Erschließung des weiten reichen Hinter- landes. Ihre Weiterführung über Malange hinaus ist ein Erforderniß, damit die Bahn sich als eine Haupthandelsader erweise, der die Kolonialerzeugnisse reichlich zufließen müssen. Zur Herstellung der Bahn bis Ambaca hat das Mutterland keine Opfer gescheut. Ohne die der Gesellschaft gemachten Vorschüsse zu erwähnen, wird es genügen, an das Budget des laufenden Jahres zu erinnern, das zur Zahlung der Zinsgarantie den Betrag von 512 850 Doll. (1 539 000 Mk.) enthält, und daß der Staat seit dem Beginn der Bahn bis jetzt die Gesammtsumme von 3 431091 Doll. 651 Reis (10 293 000 Mk.) ausgegeben hat. Diese vom Mutterlande gemachte Ausgabe ist dem Kolonialhandel zu Gute gekommen, wovon namentlich Lissabon in der schwierigsten wirthschaft- lichen und Geldkrise Vortheil gehabt hat. Man darf also nicht sagen, daß sie nutzlos erfolgt ist, und sie darf nicht von weiteren Verbesserungen abhalten, obgleich in der Provinz selbst die Mittel zu ihrer Verbesserung zu suchen sind. Weitere Bahnbauten werden dringend begehrt, in erster Linie die von Benguella ins Innere führende, von der man sich nicht nur eine starke Entwickelung des Kolonialhandels, sondern auch einen Fortschritt in der europäischen Kolonisation des dortigen Be- sitzes verspricht. Von den sonstigen öffentlichen Arbeiten ist die in einer Ausdehnung von 897 km vorhandene Tele- graphenanlage zu erwähnen, die einige Punkte im Innern mit der Küste verbindet. Indeß bleibt noch sehr viel zu thun übrig, um die Kolonialverwaltung durchgreifend auszugestalten. Nicht unerwähnt darf ferner die Strafkolonie bleiben, als ein von der Kolonialverwaltung ver- suchtes Mittel zur sittlichen und wirthschaftlichen Ent- wickelung der Provinz, das, wie zugegeben werden muß, fast immer wenig günstige Ergebnisse gehabt hat. Künftige Ausgaben sollten dazu verwandt werden, diejenigen Arbeitskräfte nach der Provinz zu leiten, die sich fremden Ländern zuwenden. Dazu ist indeß erforderlich, daß die zur dauernden Niederlassung von Europäern geeigneten Gegenden bezeichnet und 482 so vorbereitet werden, daß Kolonien angelegt werden können und fortkommen, daß namentlich für gute Verbindungen gesorgt wird, die den Ackerbau, das Gewerbe und den Handel ermöglichen. Der Mangel W dieser Erfordernisse hat die bisher in Angola gegrün- Sammeln, Konserdiren und Verpacken von Thieren“ deten Kolonien zu Grunde gehen lassen. Diese Aenderungen genügen, um den Schluß zu rechtfertigen, daß diese Provinz hervorragende Be- dingungen zum Gedeihen vereint und daß sie, bei gehöriger Ausnutzung ihrer Reichthümer, als eine wahrhaft portugiesische Provinz erhalten werden muß. Ihr jetziger, aus vorübergehenden Ursachen ent- standener Fehlbetrag im Haushalt kann in einen bedeutenden Gewinn verwandelt werden, wenn die ausgedehnten Gebiete des Ostens der Provinz von Eisenbahnen durchzogen sind und eine europäische Kolonisation dort eingerichtet ist. Dann können die dort ruhenden, unberechenbaren Reichthümer Angola zu einer der ersten Kolonien der Welt machen. Perschiedene Miltheilungen. Aufruf zum Sammeln von kleinen Lgäugethieren. Sobald größere Bodenflächen unserer Schut- gebiete der Ausnutzung durch den Europäer dienstbar gemacht sein werden, wird sich als eine unabweis- bare Forderung das Studium derjenigen Thierarten herausstellen, welche der Landwirthschaft und dem Plantagenbetriebe in den Tropen Schaden zufügen können. Je früher man eine genaue Kenntniß der Fauna unserer Kolonien erlangt, desto besser wird man im Stande sein, den Feinden, welchen die Anpflanzungen aus- gesetzt sind, mit Erfolg zu begegnen. Unter den Kleinsäugethieren kommen in erster Linie Nage- thiere und Fledermäuse in Betracht. Wir wissen z. B., daß viele fliegende Hunde sich vorwiegend von Früchten ernähren; es müßte daher der Lebens- weise derjenigen Arten, welche in den Schutzgebieten leben, besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Vor allen Dingen ist es aber nöthig, die Arten, welche in Frage kommen, festzustellen. Dazu müssen den Spezialisten möglichst viele Stücke zur Unter- suchung geschickt werden. Herr Matschie, Kustos am Museum für Naturkunde zu Berlin, der Ver- fasser des bekannten Buches: „Die Säugethiere Deutsch-Ostafrikas“, arbeitet jetzt an einer Monv- graphie sämmtlicher Fledermausarten, für welche die Beschaffung möglichst reichen Materials von großem Werthe sein würde. Auch andere Säugethiere unserer Kolonien sind sehr willkommen. Wir wissen noch sehr wenig über die Insekten fressenden Fleder- mäuse, die Spitzmäuse und die Nagethiere. Damit die gesammelten Thiere unversehrt an das Königliche Museum für Naturkunde zu Berlin ge- langen können, muß man sie entweder als Bälge oder gereinigte Häute präpariren oder aber gut in Alkohol konserviren. Wer sie trocken versenden will. muß eine gewisse Fertigkeit im Präpariren besitzen. Die vom Berliner Musecum für Naturkunde auf unsch gern zugänglich gemachte „Anleitung zum giebt darüber Auskunft. Viel leichter ist es, die