2. Praktische Uebungen: täglich außer Sonnabends, 5—7 Uhr (5—6 Uhr für den Anfänger-Kursus, 6—7 Uhr für den zweiten Kursus), Herr Belten. 3. Schreibübungen: Montags, Mittwochs, Frei- tags, 4—5 Uhr, Herr Velten. Herero. Anfangsgründe: Dienstags, Freitags, 10 bis 11 Uhr, Herr Velten. Haussa. 1. Anfänger-Kursus: täglich außer Sonn- abends, 8—9 Uhr, Herr Dr. Lippert. 2. Ethnographie und Geschichte des westlichen Sudan: Sonnabends, 8—9 Uhr, Herr Dr. Lippert. 1. Praktische Uebungen: täglich außer Sonnabends, 5—6 Uhr, Herr Muhammed Beschir. 2. Schreibübungen: Dienstags, Freitags, 41—5 Uhr, Herr Muhammed Beschir. Praktische Uebungen mit Instrumenten, welche den astronomischen Ortsbestimmungen und topographi- schen Messungen auf Reisen dienen: Mittwochs, 12—2 Uhr, Herr Prof. Dr. Güßfeldt. Herr Assistent Schnauder wird auf dem Gebiet des Königlichen Geodätischen Instituts bei Pots- dam die praktischen Uebungen leiten, soweit die Witterungsverhältnisse des Winters dies gestatten, bezw. im Auditorium XXIII des Seminars. Ueber Tropenhygiene, verbunden mit Demonstrationen und praktischen Uebungen: Mittwochs, Freitags, 4—5 Uhr, Herr Oberstabsarzt Dr. Kohlstock. Ueber die wichtigsten tropischen Nutzpflanzen und deren Verwendung, mit Demonstrationen: Montags, Donnerstags, 10—11 Uhr, Herr Prosessor Dr. Warburg. Landeskunde der deutschen westafrikanischen Kolonien (Deutsch= Südwestafrika, Kamerun und Togo): Dienstags, Freitags, 4—5 Uhr, Herr Dr. Dove. Koloniale Wirthschaftslehre (Auswanderung, Siede- lung 2c.): Mittwochs, 3—4 Uhr, Herr Dr. Dove. Anleitung zum Sammeln, Ronserviren und Verpacken von Thieren für die zoologische SLammlung des Museums für Katurkunde in Berlin. 1. Säugethiere!) von P. Matschie. Das Abbalgen. Bei größeren Thieren schneide man auf der Unterseite des Körpers mit einem Scal- pell oder einem Messer mit scharfer Spitze die Bauch- haut vom Kinn bis an den After heran vermittelst eines Längsschnittes auf und führe alsdann diesen Schnitt auf der Innenseite der Beine weiter bis zu den Zehen. Man vermeide die Verletzung des Afters und der Geschlechtsorgane und hüte sich, die Bauch- muskulatur zu durchschneiden, damit die Eingeweide *) Abgedruckt aus: P. Matschie, Die Säugethiere Deutsch-Ostafrilas. Verlag von Dietrich Reimer, Verlin 1805. 516 nicht herausquellen. Alsdann löst man die Haut mit Hülfe einer kräftigen Pinzette von der Bauchwand und den Schenkeln los und schneidet dieselbe dicht über den Krallen, Zehen oder Hufen ab. Bei Zehen- thieren werden alle Zehen auf der Unterseite bis vor das Krallenglied aufgetrennt. Der Schwanz wird auf der Unterseite der Länge nach aufgeschnitten. Hat man den Rumpf aus der Haut herausgeschält, so löst man, so weit es geht, mit dem Griff des Scalpells oder den Fingern die Haut des Kopfes, wobei man namentlich bei der Schnauze, den Lippen, der Nase und den Augen sehr vorsichtig sein muß. Die Ohrknorpel werden dicht am Knochen durch- schnitten. Die Ohren, Lippen und Augenlider müssen taschenförmig gespalten werden, damit die Konser- virungsstoffe von innen wirken können. Bei gehörnten Thieren löst man die Haut um die Hornwurzel herum los und vergrößert, wenn nöthig, diese Oeffnungen durch einen verbindenden Schnitt. Niemals lasse man den Schädel oder die Füße unpräparirt im Felle! Bei kleineren Thieren genügt gewöhnlich ein Längsschnitt zwischen Kinn und After, um den ganzen Körper herausbalgen zu können. Um die Beine her- auszuschälen, drücke man zunächst das Knie heraus und schneide dann das Hüftgelenk durch; die Vorder- gliedmaßen werden im Schultergelenk losgetrennt; die Sohlen und Zehen sind auszuschneiden. Das Konserviren. Hat man die Haut ab- gezogen, so entfernt man das Fett durch Kratzen mit einem stumpfen Messer, wäscht das Blut aus dem Haar aus und legt die Haut für eine halbe Stunde in Wasser. Dann nimmt man sie wieder heraus, läßt sie gut ablaufen und legt sie in eine Lösung von gleichen Theilen Alaun und Salz oder reibt sie stark mit Alaun und Salz ein. Im Nothfalle kann man auch die Asche des Lagerfeuers hierzu gebrauchen. Alsdann weicht man alle trocken gewordenen Stellen der Haut mit Wasser auf, bestreicht die ganze Innenseite mit Arsenikseife, kämmt und bürstet das noch nasse Haar möglichst glatt und legt die Haut zum Trocknen an einen luftigen, nicht von der Sonne beschienenen Ort. Vor dem Verpacken bestreut man die Häute reichlich mit Naphthalin. Zarte Häute verpacke man in Papier und schichte dieselben übereinander, indem man zwischen je zwei Stücke eine Schicht Watte legt. Den Schädel reinige man von den Fleischtheilen möglichst, ohne ihn irgendwie zu verletzen, entferne die Augen, hole durch das Hinterhauptsloch das Ge- hirn heraus, vergifte ihn gut, befestige den Begleit- zettel und lasse das Präparat trocknen. Die Beinknochen werden oberflächlich gereinigt, gut etikettirt und mit dem Schädel in Papier zu- sammen eingewickelt. Wenn es möglich ist, sammele man von jeder Thierart auch mindestens ein Skelett. Skelette werden so hergerichtet, daß man nach dem Abziehen