lieutenant Kuhlmann schickte während meiner Revi- sion Likinindas sofort den Feldwebel Merkl los, dessen Geschicklichkeit und Ausdauer es gelungen ist, Quawa derart in die Enge zu treiben, daß er dicht vor Ankunft des Feldwebels seinen letzten Anhänger und sich selbst erschoß.“ Dies Ergebniß ist mit großer Genugthuung zu begrüßen. Denn wenn auch der Quawa bereits seit Monaten über keine Machtmittel mehr verfügte, so bedeutete doch seine Existenz an sich eine fortgesetzte Beunruhigung des Uhehelandes, und bei dem räthsel- haften Einflusse des Mannes auf seine Stammes- genossen mußte stets damit gerechnet werden, daß bei einer Verringerung unserer militärischen Macht- entfaltung ein Theil seiner Anhänger ihm wieder zufallen würde. Mit dem Tode des Quawa darf wohl jede Gefahr eines Wiederaufflackerns des Auf- standes für beseitigt betrachtet werden. begetationsverhältnisse. Forstassessor v. Bruchhausen hat unter dem 11. Juli d. Is. über seine Besichtigung der Man- groven= 2c. Palmenbestände an der nördlichen Küste des ostafrikanischen Schutzgebietes an das Kaiserliche Gouvernement in Dar-es-Saläm, wie folgt, berichtet: Nach zweitägiger Fahrt mit dem Zollkreuzer „Wami“" am 11. Juni in Tanga eingetroffen, besich- tigte ich zunächst die Mangrovenbestände in der Um- gebung der Stadt. Die in nächster Nähe befindlichen Ausflüsse des Mkulumusi und Sigi bilden ein kleines Delta, das mit Mangroven besetzt ist. Die Mkulu- musimündung verschwindet hierbei vollständig unter den niedrigen Stämmen, der Sigi ist jedoch mit einem Boot eine große Strecke stromaufwärts zu befahren. Zunächst wechseln hier in kleineren Par- tien niedrige, krumme Mkaka= oder Mkokostämmchen (Rbizophora mucronata) mit der weidenähnlichen Mchu (Avicennia officinalis) ab, nur ab und zu tritt auch die Mpya (Sonneratia acida) auf. Das ganze Bild macht den Eindruck, als wenn früher stärkere Stämme dort vorhanden gewesen und abge- holzt wären, einige übrig gebliebene stärkere Baum- stümpfe scheinen das auch zu bestätigen. Weiter oberhalb indeß finden sich etwas bessere Mkakabestände, aus denen, wie ein Holzlagerplatz beim Dorfe Mahengo zeigte, neben Boriti für Haus- bauten auch Eisenbahnschwellen geschlagen werden. Etwa ½ Stunde hinter diesem Dorfe hört jedoch die Mangrovenvegetation schon wieder auf, so daß die Ausdehnung dieser Waldungen nicht allzu groß ist. Die der Mündung des Sigi benachbarte Tschon- golianibucht ist ebenfalls nur mit niedrigen Gebüschen von Mkaka und Mpya umgeben. welchen dieselben bilden, ist ziemlich schmal, etwa 100 m breit, worauf alsdann die gewöhnliche Insel- vegetation, dichtes Gestrüpp, folgt. Die Westgrenze 589 Der Gürtel, der Bucht bildet das Festland mit nur wenigen Mangroven. Nur an der Nord= und Ostseite der Leuchtthurminsel Ulenge, nicht allzuweit von dem Wohnhause des Leuchtthurmwärters entfernt, finden sich stärkere und schlank gewachsene Mkakastämme mit einer Höhe bis zu 22 m und einem Durchmesser bis zu 40 cm, welche zu Bauzwecken verwendet werden könnten. Am 14. besuchte ich die Insel Jambe, welche wie fast alle der dem Festlande vorgelagerten Inseln mit einem dichten Mangrovennetze umgeben ist. Nur die Nordseite der Insel weist einige stärkere Mkaka- stämme auf, alles Uebrige ist von keinem besonderen Werthe, der Gürtel wird auch selten breiter wie 100 bis 150 m. Am 15. fuhren wir nach Aufnahme des Haupt- zollamtsvorstehers Proschell von Tanga nach der Mansabucht. Diese Bucht dürfte wohl die schönste und größte unserer ganzen Nordküste sein. Mit einem vorzüglichen Eingange zwischen der Insel Kwale und der Halbinsel Gomani zieht sie sich über drei Stunden nach Norden hin, um schließlich noch etwas nach Westen hin auszubiegen. Am Ende der Bucht liegt das Dorf Mansa. Die Hauptmangrovenbestände des Nordens fangen hier an. Der größte Theil der holzholenden Dhaus fährt in diese Bucht, legt sich hier, vor Unwetter geschützt, fest, sucht und schlägt in Ruhe die ge- wünschte Art und Anzahl Stämme, um alsdann bei günstigem Winde wieder in See zu stechen. Der Aufbau der Mangrovenbestände geschieht ganz etagenförmig. Zuerst kommt die noch mitten im Seewasser stehende, niedrige Mpya und Mchu, dann die etwas stärkere Mkandaa (Ceriops can- dolleana) und schließlich die Mkaka. Bei dieser letzteren fallen die vielen zopftrockenen Stämme in die Augen. Die Mkaka wird hier scheinbar im Gegensatz zum Rufiyidelta nicht sehr alt, mit etwa 40 Jahren fängt sie eben schon an abzusterben. Eine Nutzung des Holzes muß daher hier früher eintreten. Schuld an dem frühzeitigen Eingehen dürfte dem geringen Schutz der Stämme vor den heftigen Seewinden beizumessen sein, viel aber, und wohl hauptsächlich, wird der Umstand mitsprechen, daß der wirkliche Schwemmboden, wie er sich im Rufiyidelta befindet, in dem die starken Stämme reichliche Nahrung und auch gewissen Halt finden können, hier fehlt, Seewasser und Festlandsboden gehen zu schnell ineinander über. Nur bei dem Orte Boma auf der Halbinsel Gomani führt ein Kriek weit ins Land hinein, den man schließlich nur noch mit einem Einbaum und bei Hochwasser befahren kann. Hier befindet sich denn auch die eigentliche Holzvorrathskammer der Dhaus. Fast jede Dhau, die uns begegnete, gab auf Befragen, woher sie käme oder wohin sie führe, diesen Platz an. Infolge des schwierigen Transportweges ist man jedoch gezwungen,