Aussuhr von Britisch · Aeu · Guinea.*) Die Verschiedenheit des englischen und deutschen Theiles Neu-Guineas spricht sich recht deutlich in den Ausfuhrartikeln aus. Folgende Zusammenstellung auf Grund der drei letzten dem Parlament von Queensland vorgelegten Jahresberichte zeigt die eigen- thümliche Entwickelung des Exports des englischen Schutzgebietes: 1894/95 1895/6 1896/97 Pfund Sterling Goldl K 2000 4735 25018 Perlmuscheln. 3005 2371 6004 Trepang —- 929 1016 Kopora 2830 2748 3494 Sandelhoz. — 4035 2323 Kautschauk 27 609 3472 Gesammtausfuhr 16 215 19 401 44 944 Während 1888/89 der Gesammtwerth der Aus- fuhr erst 5943 4 betrug, hat die englische Kolonie in Bezug auf den Export jetzt schon Deutsch-Neu- Guinea sammt dem Bismarck-Archipel überholt. Wenn auch die Goldfunde, von denen übrigens an- geblich ein großer Theil nicht zur Deklaration ge- langt, vor Allem hierbei in Frage kommen, so ist doch auch eine Steigerung in der Kopraausfuhr be- merkbar, vor Allem aber scheint die Kautschukgewinnung stark zuzunehmen, und der Bericht bemerkt, daß der- selbe vielleicht in nicht zu ferner Zeit der Haupt- exportartikel werden könnte. Dem „Queensland Agricultural Journal“ zufolge stammt dieser Kautschuk hauptsächlich von dem öst- lichen Theil des englischen Schutzgebies, und zwar von einem Ficusbaum. Der Regierungssekretär Musgrave sandte Herbarmaterial und Samen dieses von den Eingeborenen „Maki“ genannten Baumes von dem Rigodistrikt, 30 bis 40 englische Meilen östlich von Port Moresby, nach Brisbane, wo der Kolonialbotaniker Bailey die Art als Ficus Rigo beschrieb. Nach der leider nur kurzen Be- schreibung scheint es eine der Ficus retusa nahe- stehende Art zu sein; es ist nicht unwahrscheinlich, daß diese Art auch in Deutsch-Neu-Guinea vorkommt, oder wenigstens, daß die dort im Walde sehr häufigen, damit nahe verwandten Ficusarten einen ebenso guten Kautschuk liefern. Wenn schon jetzt, im zweiten Jahre nach der Entdeckung, für 70 000 Mark Kautschuk exportirt wird, so sollte dies jedenfalls die Aufmerk- samkeit aller in Deutsch -Neu-Guinea interessirten Kreise auf sich ziehen und zu umfangreichen Versuchen mit dem dort disponiblen Material führen. *) Aus dem „Tropenpflanzer“ Nr. 10 1898. — ——“““"“ 658 Perschiedene Wittlreilungen. Organisatorische Bestimmungen für die Schutztruppen. Die Organisatorischen Bestimmungen für die Kaiserlichen Schutztruppen in Afrika (Schutztruppen- Ordnung) vom 25. Juli 1895 erscheinen im Verlage der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler und Sohn in Berlin SW 12, Kochstraße 68—71, und kosten, bei unmittelbarer Bestellung aus den Schutztruppen, geheftet 85 Pfennig, gebunden 1 Mk. pro Exemplar. — — — Bcaersche Pflanzkette. Die Firma O. Krautmann in Erlbach (Bezirk Zwickau in Sachsen) hat eine Kette für Plantagen, Gärtnereien, Forste und dergleichen hergestellt, die unter dem Namen Beoersche Pflanzkette zu beziehen ist. Es wird ihr vom Erfinder eine besonders viel- seitige Verwendbarkeit und dabei einfache Hand- habung nachgerühmt. VVVVVVVVYVYYTYTVYVYPVVY VYVVTY 7' y Titteratur. Bernhard: Der Eisenbahnbau in Deutsch-Ostafrika mit besonderer Berücksichtigung des Baues der Linie Tanga—Muhesa. Berlin 1898. L. Simion. Der hier vorliegende stattliche, mit zahlreichen Abbildungen ausgestattete Band faßt eine Reihe von Aufsätzen zusammen, die der Verfasser seit Ende 1896 in den Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes veröffentlicht hat. Wenngleich be- kanntlich die erste und vor der Hand einzige in Deutsch-Ostafrika angelegte Eisenbahn, deren Ent- stehung und Bau hier eingehend vorgeführt werden, den darauf gesetzten Erwartungen bisher in keiner Weise entsprochen hat, bietet das Buch doch viel Lehrreiches und wird bei jedem späteren Bahnbau in deutschen Kolonien beachtet werden müssen. Der Verfasser hat bei seiner Arbeit auch die von den Engländern an der Mambas-Eisenbahn und die von Belgien bei der Kongobahn gemachten Erfahrungen berücksichtigt und war nach seiner eigenen Versiche- rung bemüht, die in jedem einzelnen Baustadium don deutscher Seite gemachten Fehler festzustellen und für die Zukunft die richtigen Wege zu weisen. Hoffent- lich wird das Werk dazu beitragen, daß in Zukunft bei einem neuen Bahnbau in Deutsch-Afrika die Ver- sehen und Irrthümer, welche bei der Tangabahn vorgekommen sein mögen, vermieden werden. Unter dem Titel „General Directory of German Machine Manufacturers“" giebt die Ver- lagshandlung Max Nößler in Bremen in etwa 30 Bänden ein Verzeichniß der Erzeugnisse deutscher Maschinenfabrikanten für Exportzwecke in englischer ! Sprache heraus.