der Wawendi, auf den Höhen stehen lichte, wildreiche Wälder. Unter den Sandsteinen steht nun, an einigen Thälern sichtbar, der alte Gneis an, welcher etwa vom oberen Rugufu an bis über Karema hinaus das einzige gebirgsbildende Gestein darstellt. Das Gelände dieses dritten Bezirls ist sehr hügelig, weist aber nur in dem Kungwegebiet (zwei bis sechs Tage nordwestlich Karema) bedeutende Kämme und Höhen auf, welche in ihrer Längsstreckung dem Streichen des Gneißes folgen. In diesem Hügellande wechsel- lagern die verschiedensten Glieder des Gneißes, helle quarzitische, röthliche und weiße feldspathreiche Schichten, hornblendenreiche Partien, gegmatitische Varietäten und reine Amphibolite. Von Erzen wurden hier nur ganz untergcordnete Raseneisenstein- bildungen angetroffen. Leider war auch das Suchen nach Steinkohlen oder wenigstens nach Pflanzenabdrücken (welche eine Altersbestimmung hätten möglich gemacht) in den oben erwähnten ausgedehnten rothen Sandsteinen ohne Erfolg. Die Bildungen des Tanganyikasees jüngeren geologischen Alters sind im Wesentlichen und weitaus vorherrschend feine Sande mit zahlreichen Muscheln, daneben finden sich auch Lehme, rothe Konglomerate und Kiesschichten, alle bis zu einer Höhe von 20 m über dem heutigen Seespiegel. Kamerun. viehzucht. Das zu Zuchtzwecken nach Kamerun abgesandte Allgäuer Zuchtvieh (10 Stück) ist nebst dem Senner Hipp in gutem und gesundem Zustande in Busa eingetroffen. — ——— — — Rus dem Bereiche der Wissionen und der Antisklaverei-Bewegung. Die Wesleyanische Missionsgesellschaft in Sydney hat einen in der Sprache der Bewohner der Gazelle- Halbinsel (Neupommern) verfaßten Katechismus drucken lassen. Der Katechismus ist bei Epworth in Sydney, Clarence Str. 287, erschienen. T. Jakob Pfändler von der Mission der Pallo- tiner in Kamerun ist am 4. Oktober in der Schweiz am Tropenfieber gestorben. („Gott will es.“) — —% Dem Organ der Baseler Mission „Der evange- lische Heidenbote“ entnehmen wir: Missionar Schürle, der die Mittelschule in Lobethal (Bezirk Edea, Kamerun) leitet, kann be- richten, daß die Schüler neben der Schule fleißig in der Kakaopflanzung arbeiten, was ihnen leichter vor- 770 — kommt als das Bruchrechnen. Als der Lehrer einen einfachen Bruch erweiterte und dann wieder durch Verkürzung auf die ursprüngliche Form zurückbrachte, konnten sie nicht genug die Weisheit den Europäers bewundern. Nach Ansicht der Schüler gilt als erstes Fach Religion, als zweites Deutsch und als drittes Rechnen. —. Große Aufgaben liegen vor der Rheinischen Mission im Groß-Namalande, dem weiten, südlichen Theile des deutschen Südwestafrika. In Angra Pequena, Richmond und Nabis sollen neue Stationen angelegt, in Keetmanshoop eine Schule für weiße Kinder ein- gerichtet und das Katechistenseminar wieder eröffnet werden. Außerdem müssen die verwaisten Stationen Gibeon und Bersaba neu besetzt werden. Und um den durch die Nöthe der letzten Jahre vollends ver- armten Namas aufzuhelfen, empfehlen die dortigen Missionare den Ankauf von Kühen und Ziegen, die den Aermsten in den Gemeinden zum Gebrauch überlassen werden sollen. ——.. — Dem „Epvangelischen Missionsmagazin“ entnehmen wir folgende Beschreibung einer Besteigung des Kupeberges in Kamerun: Südlich von der Baseler Missionsstation Nyasoso erhebt sich majestätisch und hehr der etwa 2500 m hohe Kupeberg aus dem gewaltigen Gebirgswall der den südlichen Theil der deutschen Kolonie Kamermn in einem großen Halbkreis umzieht. Wie ein kühner Gebieter steht er unter den übrigen Gebirgshöhen und Bergspitzen da, die ihn wie seine Trabanten m weitem Bogen umlagern. Allerlei Sagen und Be- richte der Eingeborenen über Feuer= und Aschenregen, über feurige Wagen, heftiges Donnergetöse und son- stige schreckhafte Erscheinungen ließen schon vor Ih- ren, noch ehe man den Berg näher kannte, darauf schließen, daß er vor Zeiten eine vulkanische Thälig- keit entfaltet habe. Zugleich sind damit allerlet Geister= und Hexengeschichten, die sich die Eingebo- renen von ihm unter Gruseln erzählen, verknipft, so daß jede Annäherung vom Küstengebirt her noch vor wenigen Jahren für den Europäer außerordentlic schwer war. Den Missionaren aber gebot die Rück sicht auf die abergläubische Furcht der Eingeborenc, in der ersten Zeit ihres dortigen Aufenthalts von einer Besteigung des Berggipfels abzusehen, da de Bewohner von Nyasoso fürchteten, die Weißen würden die Berggeister dort oben gefangen nehmen und se dann in ihren Wohnstätten zum Verderben der Ein- geborenen loslassen. Es mußte also erst dos Ver- trauen des Volkes gewonnen werden, ehe man daron denken konnte, eine Besteigung zu wagen. Anderer seits — das mußten sie sich sagen — würde eite solche, wenn sie glücklich ausgeführt wurde, voraut sichtlich dazu dienen, dem alten Aberglauben einen heilsamen Stoß zu versetzen. — — *) Etwa 90 km Luftlinie nördlich von Kamerun gelegen.