Erlaubniß, in den Hafen von Lourenzo Marques einzulaufen und mit dem Lande in Verbindung zu treten. Tropische Versuchsstation im Rongostaat. In Coquilhatville, der Hauptstadt des Aequator= distriktes, ziemlich genau am Aequator gelegen, wird jetzt eine botanische Versuchsstation errichtet, ganz besonders im Hinblick auf die Untersuchung von Pflanzenkrankheiten; es sollen dort ein Versuchsgarten und ein Laboratorium errichtet werden, ein Botaniker, ein Zoologe (Insektenkenner) und ein Gehülfe bilden das europäische Personal der Station. Coquilhatville ist einer der größten kommerziellen und agrikulturellen Plätze am oberen Kongo, schon im vorigen Jahre waren daselbst 100 ha mit Kaffee bestanden, auch mit Indigo macht man dort Versuche. In der Umgebung des Platzes giebt es mehrere Faktoreien und Missionen; auch sonst ist die Lage des Platzes im Mittelpunkt der Waldregion des Kongostaates, nicht fern von der Mündung des Ubangi und dicht bei der Mündung des Tschuapa, als eine besonders günstige zu bezeichnen. Bisher besaß der Kongostaat nur eine Versuchsstation in dem landwirthschaftlich weniger hoffnungsreichen Unterkongogebiet bei Boma. (Aus dem „Tropenpflanzer“.) Elektrische Beleuchtung der Stadt Loureno Maraques. Die französische COompagnie d’électricité hat die elektrische Beleuchtung der Stadt Lourenzo Marques übernommen und ihre Anlagen, welche die Société de Fives-Lille ausgeführt hat, am 14.No- vember 1898 eröffnet. Der Preis des Lichtes einer 16 Kerzen starken Lampe kostet für die Stunde 1½ d, bei einer größeren Anzahl Lampen 1 d. Britische Salomons-Inseln. Durch Proklamation des britischen Oberkommissars für den westlichen Stillen Ocean vom 1. Oktober 1898 sind die Annda= oder Cherry-Insel, die Fataka= oder Mitre-Insel, die Trevannion= oder Temotu-Insel und die Duff= oder Wilsongruppe dem Protektorate der britischen Salomons-Inseln einverleibt und alle auf denselben wohnenden oder sich aufhaltenden Personen der Gerichtsbarkeit des genannten Ober- kommissars unterstellt worden. PDerschiedene Wittheilungen. Vorlesungen am Seminar für orientalische Sprachen in Berlin. Im Winterhalbjahr 1898/99 sind diese Vor- 20 I l l I I l lesungen folgendermaßen besucht. Es gehören 35 Per- sonen der Klasse für Suaheli an, 19 der Klasse für Arabisch, 3 derjenigen für Herero, 1 der für Haussa. Die Vorlesungen über wissenschaftliche Beobachtungen auf Reisen werden von 9, die über Tropenhygiene von 35, über tropische Nutzpflanzen von 10, über Landeskunde der deutschen westafrikanischen Kolonien von 5 Zuhörern besucht. VFFVVW VI Titterakur. Prof. Dr. R. Sadebeck, Direktor des botanischen Museums und Laboratoriums für Waarenkunde zu Hamburg: Die Kulturgewächse der deutschen Kolonien und ihre Erzeugnisse. Für Studirende und Lehrer der Naturwissenschaften, Plantagenbesitzer, Kaufleute und alle Freunde kolonialer Bestrebungen nach dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse bearbeitet. Jena 1899. Gustav Fischer. Das sehr anschaulich illustrirte, unter Mitwirkung der besten Kenner und auf Grundlage des zuver- lässigsten Materials bearbeitete Werk enthält die folgenden Abschnitte: I. Palmen, II. Getreide und Zuckerrohr, III. Knollen= und Zwiebelgewächse, IV. Eßbare Früchte und Gemüse, V. Eigentliche Genußmittel (Kaffee-Thee-Gruppe), VI. Gewürze, VII. Tabak, VIII. Fette und fette Oele liefernde Pflanzen, IX. Farb= und Gerbstoffe liefernde Pflanzen, X. Gummi, Harze und Kopale, XI. Kautschuk und Guttapercha liefernde Pflanzen, XII. Faserstoffe, XIII. Nutzhölzer, XIV. Medizinalpflanzen. Es wird bei der Darstellung nicht allein der schon vor- handenen Kulturgewächse der Kolonien gedacht, son- dern auch der Nutzpflanzen der Eingeborenen und aller Gewächse, deren Anbau für unsere Kolonien von Werth sein könnte. Das handliche Werk dürfte bald allgemeinen Eingang finden und wird hoffentlich vielen Nutzen stiften. P. Kollmann: Der Nordwesten unserer ostafrika- nischen Kolonie. Eine Schilderung des Victoria- Sees und seiner Völker. Berlin 1898. A. Schall. Verein der Bücherfreunde. Der Verfasser, welcher längere Zeit als Offizier der Kaiserlichen Schutztruppe in Ostafrika thätig war, hat in dem jetzt veröffentlichten, vornehm ausgestatteten Buche den Versuch gemacht, die Völker des Victoria= Seegebietes in ihren Sitten und Bräuchen eingehend zu schildern. Er hat zu diesem Zwecke nicht nur an Ort und Stelle, sondern auch im Berliner Museum für Völkerkunde eingehende Studien gemacht. Das Werk, welches auch die geographischen, geologischen, zoologischen und botanischen Verhältnisse berücksichtigt, bietet dem Fachmann viel Neues und dürfte für die weitere wissenschaftliche Erforschung Deutsch-Ostafrikas von besonderem Werthe sein.