digung auf ihre Erfolge und mit den besten Hoff- nungen auf ihre weitere Zukunft blicken zu können glaubt. Der deutsche Missionar Fellmann in Raluana (Gazelle-Halbinsel) berichtet von etwa hun- dert Taufen und von dem günstigen Ergebniß der kirchlichen Sammlungen in seinem Bezirk, 4315 Mk. Der Vorsteher der Station Kabakada, Missionar Chambers, hat über 120 Taufen und einen Kollekten- ertrag von 2416 Mk. zu verzeichnen, daneben lobt er den guten Schulbesuch und die Fortschritte der Kinder (über 700). Aus dem Bericht des Leiters des Neulauenburger Reisebezirks, Missionars Crump, ist der Bau von fünf neuen Kirchen, das Ergebniß der Sammlungen im Betrage von 1794 Mk., und der Fortschritt des Missionswerkes in Neumecklenburg zu erwähnen. Die Entsendung eines weißen Missio- nars dorthin wird als Nothwendigkeit bezeichnet. Außerdem wird in den Berichten noch einer Inspektionsreise des Generalsekretärs des Missions- vorstandes in Sydney, Rev. Brown, gedacht, und das Bedürfniß eines Missionars im Bismarck-Archipel betont. Der auf den Archipel bezügliche Theil des Allgemeinen Berichts schließt mit einem Vergleich der Gegenwart und dem Jahre 1875, in welchem die Mission dort ihre Thätigkeit begann. Mit be- rechtigtem Stolz stellt der Bericht dem die oben wiedergegebenen Zahlen über die reichen Erträge der Geldkollekten gegenüber, wo es „nur nackte Wilde und keinen Geldumlauf in der Gruppe gab.“ In dem „Evangelisch-lutherischen Missionsblatt" lesen wir Folgendes: Die Station Urambo in Unyamwesi (Ostafrika), die die Brüdergemeinde von der Londoner Mission im vorigen Jahre übernommen hat, scheint ein viel härterer Boden zu sein, als man erwartet hatte. Es kommen zwar 500 bis 600 Lernende zu Kirche und Schule, aber nur aus äußerlichen Rücksichten, haupt- sächlich um zu Weihnachten Fleisch und Zeug zu er- halten. „Ich glaube,“ schreibt Miss. Meyer, „daß sie gar nicht wissen, wozu wir eigentlich hier sind. Was sie von uns wollen, ist Zeug, Lebensmittel, Gewehre, Pulver, Blei und Schlichtung von Streitig- leiten. Es bietet Vortheile, auf eine eingerichtete Station zu kommen, wir beide (Miss. Meyer und Dahl) aber glauben, daß es leichter ist, von Grund aus anzufangen, als in die Arbeit Anderer einzutreten. Es scheint, daß unsere Grundsätze von denen unserer Vorgänger verschieden sein müssen.“ Häuptling Ka- tuga, der den Missionaren nach dem Leben trachtete, hat sich der Obrigkeit freiwillig gestellt und ist ge- fangen genommen worden. In dem Land nördlich vom Nyassasee hatte die Brüdergemeinde Ende 1898 vier Hauptstationen mit neun Missionaren, 24 Christen, 48 Taufbewerbern, drei Schulen mit 36 Schülern. Die erste im Jahre 1891 gegründete Station Rungwe (1600 m über dem Meere) ist völlig ausgebaut und hat eine Kirche, Missionshaus, Garten, Felder, Kaffeepflanzungen und ½ 93 ein Christendörflein mit 40 Häusern. Die ganze Weizenernte im Werthe von 11 000 Rupien ist durch Mehltau oder Rost vernichtet. Wenn der dortige Missionar einige der Christen schon für so „gefördert“ hält, daß er ihnen Anfang und Ende der Offenbarung Johannis an Sonntagnachmittagen erklärte, so möchte man doch fragen, ob diese Speise für solche jungen Christen nicht zu stark sei. Dasselbe Blatt berichtet: Die Ugandabahn ist im November 1898 bis Mto Wamave, 237 englische Meilen von Mombassa, fertig geworden. Die durch Ueberschwemmung unterbrochene Linie ist sehr schnell wieder in fahrbaren Zustand gesetzt worden, so daß sie schon am 6. Dezember von dem Sultan von Sansibar, der eine Reise durch seine Besitzungen machte, zu einer 8½⅛ stündigen Extrafahrt benutzt werden konnte bis zum gegenwärtigen Ende der Bahn. —.. M ——— RAus fremden KHolonien. Ueber die Mentereien im Rongostaat verlautet nach belgischen Quellen Folgendes: Am 4. November v. Is. ist eine etwa 200 Mann starke Abtheilung der unter dem Befehl des Barons Dhanis stehenden Truppen unter Leutnant Stevens bei Sungula — im Westen vom Tanganyika, süd- westlich von Kibanga-Lavigerieville — von Batetela- Meuterern angegriffen und geschlagen worden. Durch ihren Erfolg ermuthigt, haben die Meuterer die be- festigte Militärstation Kabambarre in Manyema an- gegriffen und am 14. November v. Is. genommen. Der Kongostaat hat zwei Offiziere und einen belgi- schen Unteroffizier verloren; ein Offizier und zwei belgische Unteroffiziere sind verwundet, 200 schwarze Soldaten sind gefallen. Der gerettete Rest der Be- satzung von Kabambarre ist am 20. November in Kassongo, dem Hauptquartier des Barons Dhanis, eingetroffen. Dhanis soll mit einer Macht von über 800 Mann die Offensive wieder ergriffen haben, und unter den Eingeborenen soll wieder Berunhigung eingetreten sein. Französischer Eisenbabnbau. Die französische Regierung beabsichtigt, von Konakry in Französisch-Guinea nach Kurussa und zum Niger eine Bahn zu bauen. — — — Englische Goldküste. Nach den in der „Government Gazette for the Gold Coast“ enthaltenen Mittheilungen des Gouverneurs in der Sitzung des legislativen Council wird die Einnahme der Goldküste für 1899 auf 249 536 L, die Ausgabe auf 287 036 K veranschlagt.