machen wird, eine Schule von 26 Kindern und an Emil einen treuen Gehülfen. Von den Deutschen wird er gewiß ebenso herzlich empfangen werden. Der Boden ist bereitet.“ Dem in „Kreuz und Schwert“ abgedruckten Jahresbericht über die Gesellschaft des goöttlichen Wortes entnehmen wir: Die Gesellschaft des göttlichen Wortes entstand am 8. September 1875, wo ihr Mutterhaus zu Steyl gegründet wurde. Außer Europa versieht die Gesellschaft eine Mission in Asien (China), eine in Aaustralien (Deutsch-Neuguinea), eine in Afrika (Togoland), drei in Südamerika (Brasilien, Argentinien und Ecuador), eine in Nordamerika. In diesen sieben Missionen wirkten am 1. Juni 1898 ein Bischof und aposto- lischer Vikar (H. H. Anzer in Südschantung), zwei apostolische Präfekten (H. H. Bücking in Togoland und H. H. Limbrock in Neuguinea), 69 andere Priester, 49 Brüder und 12 Schwestern. In Europa hatten wir sechs Häuser mit 71 Priestern, 421 Brüdern, 685 Zöglingen und 134 Schwestern. a) Zu Steyl im Missionshause St. Michael (eröffnet 8. September 1875, Generalsuperior Ar- nold Janssen) waren 634 Personen, darunter 32 Priester, 273 Brüder und Lehrlinge, 321 Zög- linge der Lateinstudien. (Adresse: Steyl, postlagernd Kaldenkirchen.) b) Zu Heiligkreuz bei Neiße in Schlesien (Ein- segnung 24. Oktober 1892, Rektor Joseph Weber) 276 Personen, darunter 17 Priester, 63 Brüder, 196 Zöglinge in den Lateinstudien. c) Zu St. Gabriel bei Wien (Rektor Johann Janssen f) befanden sich 289 Personen, darunter 13 Priester, 192 Klerikernovizen und Studirende der Philosophie und Theologie (darunter noch 24 Priester, wovon 22 neugeweihte), ferner 84 Brüder. d) In St. Raphael zu Rom waren behufs höherer theologischer Studien 5 Priester nebst einem Laienbruder; außerdem an einer deutschen Universität behufs naturwissenschaftlicher Studien 2 Priester. c) Zu Steyl im Kloster der Klausurschwestern (Beginn 8. Dezember 1896) waren 18 Schwestern, in dem der Missionsschwestern (Beginn 7. Dezember 1889) waren 116 Schwestern. Die Rheinische Missionsgesellschaft schil- dert in ihren „Berichten“ die Thätigkeit ihrer der Eingeborenenbevölkerung in Südwestafrika entnom- menen Aeltesten, Gehülfen und Lehrer folgender- maßen: Im Namalande fehlt es auch jetzt in diesen trüben und dunklen Zeiten unter den 20 bis 22 Ael- testen nicht an Männern, die mit den Missionaren das äußere und das christliche Wohl ihres Volkes auf betendem Herzen tragen und wie ein Halt in der einreißenden Verwirrung dastehen. Es wird 133 ihnen das Zeugniß gegeben, daß sie bekehrte und erfahrene Männer sind. Fehlt auch den Meisten der Grad einer Schulbildung, wie die dortigen Schulkinder sie jetzt erhalten, und können auch nicht Alle lesen und schreiben, so haben doch die Missionare an ihnen in ähnlicher Weise werthvolle Gehülfen. Sie helfen ihnen über den Wandel der Gemeinde wachen und den Einzelnen mit den nöthigen Er- mahnungen nachgehen. Sie besorgen die Kranken, fragen sie nach ihrem Seelenzustande, trösten und ermahnen sie und beten mit ihnen. Anstatt des Missionars lassen diese auch wohl selbst einen der Aeltesten rufen, vollends wenn der Missionar ab- wesend ist, oder nach einem Außenplatz hin, um ihm das Herz auszuschütten und ihn für sich beten zu lassen. Sie sind auch die Berather und Gehülfen des Missionars in Fällen der Kirchenzucht und Leiter in Gebetsversammlungen in der Kirche. Während der Abwesenheit des Missionars oder auch in Zeiten der Erkrankung desselben leiten sie den Gottesdienst. Auch sind sie die Nächsten, an die sich der Missionar bei äußeren Arbeiten, z. B. bei Kirchen= und Schul- bauten, um Hülfe wendet: sie haben nicht nur die Aufsicht dabei, sondern legen auch selbst mit Hand an; desgleichen beaufsichtigen sie das in Heerden be- stehende Gemeinde= oder Gesellschaftseigenthum. Gerade um solcher ihrer kirchlichen Ansehensstellung willen werden sie endlich auch in ernsteren und schwierigeren äußeren Gemeinde= und Stammes- angelegenheiten von den Kapitänen oder Häuptlingen neben den sogenannten Amtleuten mit zu Rathe ge- zogen. Eben darum vollzieht sich ihre Berufung in der Weise, daß sie von dem Missionar unter Bei- rath der anderen Aeltesten der Gemeinde erwählt, das Ergebniß der Wahl der Gemeinde mitgetheilt und sie dann eingeführt werden. Sie müssen der Anerkennung der Gemeinde nicht nur, sondern auch der des Kapitäns und seiner Amtleute gewiß sein, sollen sie sich in ihrer Aeltestenstellung behaupten. Der Zahl der Aeltesten sind auch die zwei Evan- gelisten Paulus Platzie und Hans Witbooi ent- nommen, denen eine selbständige Arbeit unter Christen und Heiden, immer doch unter der Aufsicht der be- treffenden Missionare auf den Außenplätzen Nabis, zu Warmbad gehörig, und Khoês zu Keetmanshooy, vertraut ist. Ist es so um die Aeltesten durchgängig wohlbestellt, so kann solches in gleicher Weise von den Lehrern nicht gerühmt werden. Wohl ist auch unter ihnen der Eine und Andere, wie Nikodemus Zwartbooi in Franzfontein oder der jetzige Häupt- ling Christian Goliath von Berseba während seines Schulmeisteramtes, der aus sich selbst in seiner Ar- beit treu ist und daneben auch sonst in der Weise eincs Aeltesten seiner Gemeinde zu dienen sucht. Die Meisten aber, jünger an Jahren, geben sich als echte Nama. Allein, wenn der Missionar in seiner Auf- sicht nicht müde wird, tagtäglich die Schule besucht und mithilft, halten sie sich an den Schulplan und thun im Unterricht ihre Pflicht. Gerade sie auch