175 Frcs. auf rein militärische Ausgaben, 13709162 Frcs. auf die Civilverwaltung und 9 103 000 Fres. auf die Kosten der Deportation. Da letztere den kolo- nialen Ausgaben nicht hinzugerechnet werden können, so beträgt der Gesammtaufwand Frankreichs für seine Kolonien etwa 78½ Millionen. Die Kolonien und Protektorate, welche hierbei in Betracht kommen, sind folgende: Martinique, Guadeloupe, Réunion, Guyana, Senegal, Sudan, Guince, Cote d'Jvoire, Dahomey, Congo, St. Pierre ct Miquelon, Mada- gaskar, Mayotte, Inde, Nouvelle-Caledonia, die fran- zösischen Besigungen in der Südsee, Indo-China, Cochinchina, Annam-Tonkin, Cambodja, Laos, So- maliküste. Die eigenen Einnahmen aller dieser Kolo- nien betrugen nach dem Budget für 1898 annähernd 106 000 000 Fres. Ihr Handelsumsatz ist von 477 000 000 Frcs. im Jahre 1896 auf etwa 514 000 000 Frcs. im Jahre 1897 gestiegen. Fast der ganze Mehrbetrag entfällt auf Indo-China. Von den übrigen haben nur Senegal und Guinea eine Zunahme, einzelne, wie Guadeloupe, Martinique, Guayana und Dahomcy, eine Abnahme des Handels zu verzeichnen. Nur die kleinere Hälfte des Ge- sammthandels ist französisch. Die Anzahl der Beamten in den Kolonien beläuft sich auf über 11 000. Zu ihrer Unterhaltung trägt das Mutterland 7 800 000 Francs bei. Am meisten hat sich die finanzielle Lage Indo- Chinas verbessert, welches die Kosten seiner Civil- verwaltung und — als einzige von allen Kolonien — ist wenig für öffentliche Arbeiten geschehen. Geld und Menschen gewesen, während der Handels- verkehr, anstatt zu wachsen, abnimmt. Frankreich importirt die Bedürfnisse der Armee, das Ausland bringt alles Andere. „Werden“", so fragt Herr Doumergue, „die militärischen Expeditionen stets mit dem Willen der Regierung unternommen? Die Umstände, unter denen Timbuktu eingenommen wurde, lassen einige Zweifel daran aufkommen. Jedenfalls sind sie gegen den häufig ausgesprochenen Willen des Parlaments, welches aber der vollendeten Thatfache Verwaltung vorhanden. auch noch einen Theil der militärischen Ausgaben (beinahe 8 000 000 Frocs.) selbst deckt. Kommissionsbeschlüssen jetzt nur noch 20 360 000 Fres., während er im Jahre 1898 noch über 23 000 000, 1897 über 24 500 000, 1896 beinahe 26 500 000 Francs betrug. Erwähnenswerth ist übrigens, daß ein neuer Zolltarif für Indo-China in Vorbereitung ist, der die französischen Produkte und die Industrie der Eingeborenen gegenüber dem ausländischen Wettbewerb noch mehr als bisher begünstigen soll. Madagaskar erfordert für die Civilverwaltung einen Zuschuß von 1 804 000 Frcs. Für militärische Ausgaben werden mehr als 23 000 ooo, b. i über zur Erreichung dieses Zweckes würde in dem Ent- Die 5 000 000 mehr als im Vorjahre, beantragt. Mehreinstellung ist wegen der regelmäßigen Ueber- schreitung des Voranschlages in den früheren Jahren erfolgt. Auch jetzt ist die Lage infolge des unruhigen Zustandes des Landes noch keineswegs befriedigend und eine Verminderung der Ausgaben nicht abzu- sehen, wenn, wie bisher, das Bestreben dahin geht, auf einmal alle Gebiete und Völkerschaften der großen Insel zu unterwerfen. Der französische Sudan nimmt für militä- rische Zwecke 6 165 000 Frcs. in Anspruch. Wie der Bericht sagt, ist diese Kolonie für das Mutter- land bisher eine fortlaufende Ouelle von Opfern an Der Zuschuß des Mutterlandes zu den letzteren beträgt nach den langen Eisenbahn von Dakar nach St. Louis gegenüber die Lage annehmen muß, deren Schaffung es bei vorheriger Befragung nicht zugelassen hätte.“ Der französische Kongo erfordert nahezu 2 500 000 Fres., etwas mehr wie das Vorjahr. Davon entfällt etwa 1 000 000 auf den oberen Ubangi. Abgesehen von einigen Arbeiten zur Ver- besserung der gesundheitlichen Verhältnisse in Libre- ville und der Herstellung einer Telegraphenlinie zwischen Loango und Kap Lopez bezw. Braßzwill en- sowenig ist trotz der vielen Beamten eine geordnete Es wird indeß anerkannt, daß man sich mit dieser Frage endlich beschäftigt. Auch soll eine Kopfsteuer von den Eingeborenen er- hoben werden; im Sangha= und Loangogebiet so- wie im Bezirk von Brazzoville sind in dieser Richtung schon einige Ergebnisse erzielt. Die französische Herrschaft am Kongo wird im Allgemeinen als mehr fiktiv wie reell bezeichnet, da auf einem Gebiet von etwa 1 800 000 dkm nur eine kleine Anzahl von Posten vorhanden sei. Jür den Betrieb und die Verzinsung der 264 Kkm wird ein Betrag von einer Million beantragt. Wie sich aus dem Bericht ergiebt, hat der Bau dieser Bahn seiner Zeit 20 000 000 Fres. gekostet, wo- von der Staat beinahe drei Viertel, die konzessionirte Gesellschaft gegen die Zusicherung einer Zinsgarantie von 6 pCt. ein Viertel mit 5 000 000 Frocs. auf- gebracht hat. Der Berichterstatter erachtet eine Herabminderung der kolonialen Ausgaben Frankreichs für möglich, wenn die Regierung und die lokalen Verwaltungen den guten Willen dazu hätten. Ein wirksames Mittel schluß zu erblicken sein, sich nicht weiter, wie bisher, in der Eroberung unbegrenzter Ländereien zu gefallen, infolge deren die militärischen Kosten im vorliegenden Etat allein eine Höhe von 64 913 900 Frcs. erreicht hätten. Es sei eine durch die Beispiele von Mada- gaskar, des Sudans und im Großen und Ganzen auch von Indo-China widerlegte Annahme, daß die militärischen Kosten sofort nach der Eroberung eines Landes aufhören oder sich nur wesentlich vermindern. Im Gegentheil erfordere die Vertheidigung eines Kolonialbesitzes oft größere Opfer als dessen Erobe- rung. Es sei deshalb ein bisher von dem Parlament und dem Lande vergeblich gehegter und ausgesprochener