Afrika kreuz und quer durchziehen, von den großen Seen bis Sansibar und zurück, und wir Missionare müssen zufrieden sein, wenn sie hinreichend religiöse Kenntnisse und guten Willen bewahren, um ein christliches Leben zu führen. In den beiden Nachbarstämmen Usmao und Nera, östlich und südlich von Bukumbi haben wir zwei Katechetenstationen mit 30 Katechumenen. Im Westen liegt Uzinja, dessen Bevölkerung dem Christen- thum geneigt zu sein scheint. Aber dort spricht man eine ganz verschiedene Sprache, was eine neue Schwierigkeit bildet. Für eine ernstliche Missionirung wäre die Gründung einer Station in jener Gegend durchaus nothwendig. Unterdessen bereiten zwei Katecheten uns auch dort die Wege. Wir haben daselbst 80 Katechumenen, von denen einige schon sehr lange den Unterricht besuchen und es offenbar mit der Bekehrung ernst nehmen. 2. Marienberg bei Bukoba. In dieser Station, die am Westufer des Nyansa liegt, hatten wir dieses Jahr die ersten Taufen. Seit einigen Monaten macht sich in Kiziba eine politisch-religiöse Bewegung bemerkbar, deren Aus- gang man nicht vorhersehen kann. Mehrere hundert Baziba haben um Unterricht gebeten. An der Spitze steheen viele von den 200 Söhnen des Landeshäupt- lings. Leider hat unsere Mission alle die kleinen Unterhäuptlinge zu Feinden, die eine fast unbeschränkte Gewalt über ihre Unterthanen ausüben. Auch ist die Ausbreitung des Christenthums gehindert durch die arabisch-muselmännische Niederlassung an den Ufern des Kageraflusses. 3. U. l. Frau von der Hoffnung auf der Insel Ukerewe bereitet uns viel Trost. Wir haben in dieser Station ungefähr 400 erwachsene Neubekehrte getauft. Die Bevölkerung daselbst ist gut und verständig. Von Anfang an strömte sie in Schaaren herbei zum Unterricht der Missionare Nachdem die schlechten Elemente allmählich sich zurück- gezogen haben, ist jetzt ein tüchtiger Kern guter Katechumenen vorhanden. Es ist beinahe die ge- sammte Jugend der Insel. Katecheten sind allent- halben auf der Insel und auf einem Theile des Festlandes angestellt. Leider braucht der Missionar sehr viel Zeit, um die weit entfernten christlichen Stationen zu besuchen. Hier macht also jedenfalls das Christenthum größere Fortschritte, als in den übrigen Theilen unseres Vikariates. 4. Die neue Mission in Usui. P. Brard hat in dem stärker bevölkerten Usui eine neue Missionsstation gegründet. Die dortigen Eingeborenen sind gut beanlagt und zeigen viel Neigung, sich unterrichten zu lassen. Leider stellt sich bis jetzt der Häuptling des Landes feindlich zu den Missionaren. Die Stellung der Letzteren ist infolgedessen so peinlich, daß ich mir schon die 205 — Frage vorgelegt habe, ob sie unter diesen Umständen noch länger daselbst bleiben sollen. 5. U. l. Frau vom Trost. Diese auf dem Ostufer des Sees gelegene Station berechtigte anfangs zu den schönsten Hoffnungen, da die Eingeborenen mit großem Eifer zum christlichen Unterrichte kamen. Leider hat uns der Tod des Oberen der Mission, P. Thuet, in die traurige Nothwendigkeit versetzt, die Station aufzuheben bis zum Eintreffen neuer Kräfte. Im Großen und Ganzen müssen wir also trotz mancher Prüfungen dem lieben Gott dankbar sein für seinen Segen und die wirklichen Fortschritte des Christenthums in unserem Vikariat. Augenbleicklicher Stand der Mission: 882 Neu- bekehrte; 3751 Katechumenen; 4 Schulen mit 230 Knaben; 2 Waisenhäuser mit 35 Knaben und 32 Mädchen. Im Jahre 1897/08 haben stattgefunden: 314 Taufen Erwachsener; 61 Taufen von Kindern christlicher Eltern; 31 Taufen auf dem Sterbebette; 39 Trauungen; 5814 Beichten; 5232 Kommunionen; 318 Firmungen. Die Zahl der Kranken, welche Arzneien empfingen, verpflegt und verbunden wurden, beträgt 15 619. RAus fremden Holonien. Schiffsverkehr in Kanstbar in den Jahren 18397 und 1898. Es verkehrten 1897 und 1898 im Hafen von Sansibar Handelsschiffe europäischer Bauart: 1898 1897 Nationalitüt. Neg.= v"“* Reg.= 4 52 Tonsehs 5 ToNns Q . deutsche 92 131 31641K englisch. 1 94959 65 8 82290 französische 21 4461002% — 51 733 norwegische — 4 23688 — 5 3437 amerikanische. — 2 2194— 3 3 034 portugiesische. 11 2881 — — — Sultanodampfer 32 — 748831 — 7254 österreichischee -—— — 1 — 1280 286 2031225 16. 273 804 Zusammen 227 8 Dandel der Fidschi-Inseln in den Jahren 1390 und 1397.7) Einfuhr. Der Antheil an der Einfuhr, welcher auf andere Länder als die britisch-australischen Kolonien entfällt, beträgt nach den statistischen Tabellen nur etwa ein Fünftel. Jedoch ist hinsichtlich der britischen und europäischen Erzeugnisse zu beachten, daß der euro- päische Handel über Sydney geht, und die Zoll- *) Aus dem Deutschen Handels-Archiv 189, S. 63.