— 370 Togv. Wissenschaftliche Lammlungen. Dem Königlichen Museum für Naturkunde in Berlin ist eine Naturaliensammlung des Grafen Zech in Kete-Kratji (Togo) zugegangen. Sie enthielt: 18 Säugethiere, davon 11 in Alkohol, 22 Vogelbälge, 15 Frösche, 2 Fische, 22 Schmetterlinge, 48 Käfer. 10 Orthopteren, 50 Rhynchoten, 140 Düten mit Dipteren, 2 Würmer. Die Konservirung der Thiere ist durchweg gut. Unter den 11 Sänugethierarten befindet sich der erst vor Kurzem beschriebene Togohase Lepuns zechi in sehr guten Bälgen und jüngere Thiere derselben Spezies in Alkohol, so daß nun für die Untersuchung dieser interessanten Thierform ausreichendes Material zur Verfsügung steht. Von Bedeutung ist auch das Auffinden einer weißflügeligen Fledermaus, Vesperus reudalli Thos. Diese Art ist vor einigen Jahren erst aus dem Gambiagebiet bekannt geworden und war bisher nur im britischen Museum vertreten. Die Vögel enthielten zwar keine neue Arten, waren aber ols Ersatz für die vorhandenen mangel- haften Stücke sehr willkommen. Die Laubfrösche sind sehr werthvoll, und es ist erwünscht, davon noch mehr Material zu erhalten. Die Ausbeute an In- sekten ist von beträchtlichem Werthe, da die Mehr- zahl kleinen, bisher wenig vertretenen Formen an- gehörk, bei deren Durcharkeitung voraussichtlich sich manche neue Arten ergeben werden. —. — – — Deufsch-Südwestafrika. Bohrungen mit dem Diamantkronenbobrer. Mit einem der vom Gouvernement aus der Kap- kolonie von der Firma Benningham & Gearing bezogenen Diamantkronenbohrer sind in neuerer Zeit in dem südsüdwestlich von Windhoek gelegenen Gebiete, in dem eine Anzahl von Regierungsfarmen theils früher, theils im vergangenen Jahre in den Besitz von Privaten übergegangen ist, Bohrungen vor- genommen worden. In der Zeit vom Oktober 1898 bis Februar 1899 wurde an fünf Stellen und zwar auf vier Farmen und einem Bastardplatze gebohrt und überall Wasser erzielt. Die Tiefe der Bohrungen bewegt sich zwischen 91/2 m auf einer noch unbesetzten Regierungsfarm unweit Saelgras mit einem Wasser- stande von 3½ m im Bohrloche und 27 m auf der dem Ansiedler Maiburg, einem früheren Angehö- rigen der Schutztruppe, gehörigen Farm. Der Wasserstand im Bohrloche betrug dort 22 m. Das noch nicht vergebene Land soll in gleicher Weise auf Wasser untersucht und für den Farmbetrieb vor- bereitet worden. Die Oberleitung dieses wichtigen Zweiges wird demnächst der vom Gouvernement gewonnene Herr J. C. Watermeyer, der bekanntlich Herrn Regie- rungsbaumeister Rehbock während seiner Bereisung Südwestafrikas als landwirthschaftlicher Sachverstän- diger begleitete, übernehmen. RAus dem Bereiche der Wissionen und der Ankishlaverei-Bewegung. Am Mittwoch, den 17. Mai, abends 6 Uhr, fand die Hauptversammlung des deutschen Frauenvereins für Krankenpflege in den Kolonien im Abgeordneten- hause in Berlin statt. — Am Mittwoch, dem 19. April 1899, abends 7 Uhr, fand zu Berlin die Hauptversammlung des evange- lischen Afrikavereins statt. Da der Vorsitzende, Herr General der Infanterie z. D. v. Strubberg, erkrankt war, und der stellvertretende Vorsitzende, Herr Graf v. der Groeben, zur Zeit nicht in Berlin weilte, übernahm Herr I. theol. Merensky den Vorsitz; als Protokollführer fungirte der Ge- heimrath Steinhausen. Auf der Tagesordnung standen: 1. Jahresbericht, 2. Rechnungslegung und Entlastung für die vor- jährige Rechnung, 3. Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben, 4. Wahl der Rechnungsrevisoren, 5. Wahl von Vorstandsmitgliedern, 6. Eventuell: Vortrag über die nächsten Ziele des Vereins. Es betrugen die Einnahmen des Vereins 1898 25 791,96 Mk. und die Ausgaben 25 842,22 Mk., so daß sich eine Mehrausgabe von 50,26 Mk. ergab. Der von dem Vorstande in der Sitzung vom 1. März 1899 angenommene Voranschlag der Ein- nahmen und Ausgaben balanzirt mit 19 550 Mk. Dieser Voranschlag wurde gebilligt. Dem in der Versammlung erstatteten Geschäfts- bericht entnehmen wir Folgendes: Der Verein besteht jetzt seit sechs Jahren, er hat in dieser Zeit die Freistätte für befreite Sklaven in Lutindi (Deutsch- Ostafrika) begründet, welche mit dem verflossenen Jahre das zweite Jahr ihres Bestehens zurückgelegt hat. Sie steht unter der bewährten Leitung des Diakon Bokermann, welcher sich mit Schwester Maria Lohoff verheirathet hat. Ihm zur Seite stand bisher der Diakon Gerdes nebst Frau, welche im Sanatorium wohnten, und zeitweise Diakon Lie- busch. Die Zahl der Pfleglinge ist wiederum durch Ueberweisung von fünf weiteren Kindern gewachsen und beträgt jetzt etwa 40. Von diesen konnten sieben von dem Missionar Johannsen aus Hohenfriedberg