— 401 — Ramerun. Der Gouvernementsbeamte Mühling, der Zoll- sind nach Kamerun abgereist. Der Schiffszimmer- mann Krake ist daselbst eingetroffen. Der für den botanischen Garten angenommene Gärtner Niepel wird den Direktor des botanischen Gartens Dr. Preuß demnächst auf einer Forschungs- reise nach Westindien begleiten. Der Gouvernementsbeamte Barche ist Kamerun abgereist. — — — nach Der Sergeant Laube und der Unteroffizier 1 Hanke sind mit Heimathsurlaub eingetroffen. beamte Baumgarth und der Maschinist Brandt Der Unteroffizier Schumann ist ausgereist. Küdwestafrika. Der für die Stelle des Regierungsbaumeisters angenommene Ingenieur Redecker reist Ende Juli nach Windhoek ab. Marshall · Inseln. Der Sekretär der Landeshauptmannschaft Senfft ist mit Urlaub in Deutschland eingetroffen. Nachrichten aus den deutschen Schungebieten. (Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) Deulsch · Bstafrika. Ueber die Werftanlage am vVictoria-Ayhanza berichtet Hauptmann Langheld aus Bussisi unter dem 31. Dezember 1898, wie folgt: Am 20. November verlegte ich mein Lager von Bukumbi nach Bussisi. In den nächsten Tagen ließ ich das Lager für die Arbeiter bauen und suchte selbst für das Europäerlager und die eigentliche Werft geeignete Plätze. Einen geeigneten Werftplatz fand ich in nächster Nähe westlich des Ortes Bussisi. Er ist mäßig geneigt, hat sehr nahe am Ufer verhält- nißmäßig tiefes Wasser ohne Steine, was hier am See sehr selten ist. 250 m südlich des Sees bot eine langgestreckte Sanddüne Chesamganja, die etwa 20 m über dem Seespiegel liegt, einen günstigen und gesunden Platz für das Europäerlager dar. In der Zeit vom 22. November bis heute wurde das Arbeiterlager fertiggestellt, der Platz des Lagers der Europäer ausgerodet und Strohhäuser für sie und ihre Dienerschaft gebaut, ein Schuppen für Arbeitsgeräth, Wege zum Werftplatz und zum Walde angelegt, der eigentliche Werftplatz gerodet und das Ufer von Papyrus und Schilf gesäubert. Besonders die letzte Arbeit war äußerst schwierig und verlangte die Einsetzung der vollen Kräfte der Arbeiter. Mit dem Bau des Werftschuppens (15 m lang, 5 m breit) wurde begonnen. Da er keine Stützen in der Mitte haben darf, ist seine Konstruktion etwas schwierig. Auch zu seinem Bau ist Holz genug ge- schlagen und herangebracht worden. So werde ich in den nächsten Tagen mit allen Vorarbeiten fertig sein und hoffe, daß der Dampfer bald eintreffen wird. Die Zeit nach Fertigstellung aller Arbeiten und während der Montirung der Pinasse wird benutzt werden, um einen möglichst großen Vorrath von Brennholz zu schlagen und zu sammeln. — — —— —— Deutsch-Züdwerfkafrika. Bahnbau. Nach Berichten von Anfang Mai ist die Bahn bis Jakalswater fertig und dem Verkehr eröfsfnet worden. Einführung von Suchtvieb. Ein Transport von Zuchtvieh aus Deutschland ist in bester Verfassung im Schutzgebiete angekömmen. Nur eine Kuh ist beim Verladen in das Landungs- boot ins Wasser gefallen und ertrunken. — — —— — Kamerun.. Erstürmung der Stadt Tibatis. Nach telegraphischer Meldung des Keiserlichen Gouverneurs hat die Schutztruppe am 13. März die Stadt Tibatis erstürmt und den Feind in die Flucht geschlagen. Der Sieg ist ohne Verluste auf deutscher Seite erfochten worden. —— Geschäftsbericht der westafrikanischen pflanzungs- gesellschaft „Victoria“. Die westafrikanische Pflanzungsgesellschaft „Vie- toria“ hat ihrem uns zur Verfügung gestellten Ge- schäftsbericht für das Jahr 1898 (das zweite Geschäfts- jahr) zufolge auf die Pflanzungen 250 417,97 Mark verwendet und besitzt zur Zeit 302 897,66 Mark flüssige Mittel. Abgeschrieben sind auf die Pflan- zungen 16 647, auf die Gebäude 100 026 Mark. Die Leitung des Unternehmens in Afrika liegt in den Händen des Herrn Bornmüller, dem im Durchschnitt 15 Weiße zur Seite standen. Ende 1898 waren 250 000 Stück gut angegangene Bäume in der Erde. Im laufenden Jahre soll nur Kakao gepflanzt werden.