eingeführt wurde, im Prinzip dasselbe geblieben. Allerdings hat von den seinerzeit eingeführten 1000 Contos der größere Theil wohl seinen Weg wieder nach Portugal zurück gefunden, so daß effektiv heute in Mozambique nur etwa ein Drittel des kursirenden Geldes Silber ist, während der Rest des Bedarfs durch Papiergeld der Banco Nacional Ultramarino gedeckt wird. Um das vorhandene Silber im Lande zu halten, wurde vor einigen Monaten die Ausfuhr desselben zeitig verboten, wo- durch für die Kaufleute die Rimessenfrage abermals erschwert wird. Für Wechsel auf Lissabon berechnet die portu- giesische Bank 2 pCt. Prämie, während Post- anweisungen zeitweilig in Lourenzo Marques mit 10 pCt., Inhambane 11 ½ péCt., Quelimane 4 ½ pCt. und Mozambique 3 pCt. bezahlt werden. Die Ausfuhr des Vorjahres hat unter mannig- faltigen Mißständen zu leiden gehabt. Die bis Mitte des Jahres stetig immer wieder und wieder aufgetretenen kleinen Unruhen unter den einzelnen Negerstämmen des Küstenlandes sowie auch gelegentlich geführte Demonstrationen gegen die por- tugiesische Regierung verhinderten die Zufuhr der Landesprodukte nach den Küstenplätzen. Außer diesen Thatsachen haben weiter im Vor- jahre die ungünstigen Witterungs= und Kursverhält- nisse sowie das Ausfuhrverbot des gekochten Gummis auf den Rückgang des Ausfuhrgeschäfts ihren Ein- fluß ausgeübt. Die Erdnußernte in Parapat und Mozambique belief sich auf ungefähr nur 60 000 Sack, während angenommen wird, daß etwa 20 000 Sack durch zu viel Regen theilweise in der Erde verfaulten oder infolge der erwähnten Unruhen nicht ihren Weg zur Küste gefunden haben. Von Sesamsaat, früher noch außer Erdnüssen quantitativ der bedeutendste Ausfuhrartikel, wurden in letzter Saison nur 2000 Sack ausgeführt, und hat hiermit die Ausfuhr seit Jahren den niedrigsten Stand erreicht. Der Gummi elasticum-Handel lag fast ausschließ- lich in deutschen Händen, und nur vereinzelt wurden kleine Partien von den indischen Händlern direkt nach London abgeladen. Infolge des seitens der Neger angewandten schonungslosen Gewinnungsprozesses verschlechterte sich die Qualität der einzelnen Sorten immer mehr und mehr, und sah sich die portugiesische Regierung be- sonders durch diesen Umstand veranlaßt, die Ausfuhr des minderwerthigen Gummis mit dem 1. Juli des vorigen Jahres zu verbieten und darf in Zukunft nur durchaus reines und geschnittenes Gummi ge- handelt und ausgeführt werden. Vorbenanntes Verbot wurde gelegentlich bis zum Schluß des Jahres 1898 wieder aufgehoben, um den Kaufleuten zu ermöglichen, die bereits im Innern befindlichen Bestände zwecks Ausführung an die Küste schaffen zu können. 521 — Mit dem 1. Januar dieses Jahres ist denn auch das Verbot wieder in Kraft getreten. Auf den Handel wirkt dasselbe vor der Hand lähmend, da Ankünfte der besseren Sorte ganz ausbleiben werden, bis sich der Neger bequemen wird, die neue vorgeschriebene Gewinnungsmethode anzuwenden. Die wirthschaftlich praktischen Vorzüge dieser Verordnung werden vielleicht erst nach Jahren ganz zur Geltung kommen. Grenadillholz, Schildpatt, Wachs und Gummi- Kopal wurden nur in sehr geringen Quantitäten ausgeführt. Mtama und Mais wurden abermals reichlich geerntet und belief sich die Ernte auf vielleicht 80 000 Sack. Ein Theil derselben findet durch den Platzkonsum Verwendung, während größere Quanti- täten regelmäßig nach Delagoabay, Transvaal, Sansibar, Deutsch-Ostafrika, Mombassa und Aden ihren Absatz finden. Die Viehzucht in dem nördlichen Theile dieser Kolonie wird in derartig geringem Maßstabe be- trieben, daß nicht genügend Vieh vorhanden ist, um den geringen Bedarf der Europäer zu decken. Bis- lang wurde der Ausfall durch Madagaskar-Vieh ein- gedeckt, doch mußten die Bezüge bei Auftreten der Pest eingestellt werden. Inzwischen sind kleinere Versuche mit Deutsch-Ostasrika gemacht worden, da jedoch das Vieh zu theuer einstand und auf regel- mäßige Verschiffungen nicht zu rechnen ist, wird sich zwischen den beiden Kolonien kein größeres Geschäft hierin entwickeln können. Das Hinterland von Angoche hat im letzten Jahr abermals das Interesse englischer Kapitalisten auf sich gezogen. Ein englisches Konsortium, angeblich gegründet von verschiedenen Johannesburger Firmen, soll von dem Sultan Morlamum im Distrikt Umba- mella verschiedene Konzessionen erworben haben, und versucht man jetzt, auf Grund dieser Zugeständnisse die Einwilligung der portugiesischen Regierung in Lissabon zur Aufschließung des Landes zu erhalten. Der Zweck der zu gründenden Gesellschaft wird hauptsächlich neben Ausbeutung der Landesprodukte derjenige sein, sestzustellen, ob in dem besagten Distrikte Gold vorhanden ist. Der Schiffsverkehr des Hasens von Mozambique lag zum größten Theil in Händen der Deutschen Ostafrika-Linie. Die französische Linie Messageries maritimes unterhält an der Küste nur einen Dampfer, welcher vierwöchentlich mit den Haupt- dampfern in Diego Suarez zusammentrifft. Der Antheil dieser Kompagnie an dem Frachtgeschäft ist sehr gering und erlitt gegen Ende 1898 bei Aus- bruch der Pest in Tamatave einen weiteren Abbruch. Die British India Steam Navigation Co., eine englische Kompagnie, schickt gleichfalls monatlich einen Dampfer von Bombay an diese Küste, be- schränkt ihre Fahrten aber nur auf die Strecke Bombay —Ostafrika.