RKamerun. Wute—Adbatmauas-Feldzug.“) Einem Berichte des Hauptmanns v. Kamptz vom Wute—Adamaua-Feldzug, datirt Joko, den 9. Juni 1899, entnehmen wir Folgendes: Am 19. April sandte ich von Ngambe den Ober- leutnant Dominik, den Leutnant v. Arnim, den Büchsenmacher Zimmermann mit der 4. Kompagnie und 250 Trägern mit dem gesammten Elfenbein nach Yaunde ab. Oberleutnant Dominik hatte den Auftrag, die in Yauünde lagernden Lebensmittel nach Joko zu senden. Leutnant v. Arnim war mit Uebernahme der Station Yaunde beauftragt. An demselben Tage gingen Boten von mir nach dem Sultanat Banjo ab, um Bevollmächtigte des dortigen Sultans zu rusen. Diese kamen am 6. Mai in Begleitung von zwei Gesandten zurück. Der Sultan von Banjo verspricht, die Handelsstraße von Banjo nach Ngambe offen zu halten, und stellt sich unter deutschen Schugß. Inzwischen hatte ich Abgesandte aller benachbarten Tikar= und Bafutsstämme holen lassen und setzte den Häuptling Ngambe als Oberhäuptling ein. Ngambe hat versprochen, Arbeiter zu stellen, nur bittet er um Ausschub. Sein Volk hat noch zu große Scheu vor den Weißen. Ich habe das Vertrauen zu dem Häuptling Ngambe, daß er Arbeiter stellen will und in Jahresfrist auch kann. Die Zahl schätze ich auf 300 bis 400. Am 12. Mai verließ ich Ngambe, überschritt am zweiten Marschtage den Fluß Nje, am dritten Tage den Fluß Kim und traf am 15. Mai in Jakum ein, wo ich bis zum 18. verblieb. Am 20. erreichte ich Joko, wo sich nach und nach die ganze Bevölkerung einfand. Die Gesandten von Banjo und Ngaundere gingen am 30. Mai mit Antwortschreiben unter Bedeckung von Soldaten ab. Der Sultan von Tibati ist den neuesten Nach- richten zufolge noch nicht nach Tibati zurückgekehrt. Er soll sich im Gebirge Gobi aufhalten, da er einen erneuten diesseitigen Angriff fürchtet. Viele seiner Vasallen sind von ihm abgefallen. Dem Vernehmen nach will er sich nach meinem Abzug der Station Joko unterwerfen. Oberleutnant Nolte hat die Weisung, möglichst gelinde hierbei zu verfahren, da ich es für politisch wichtig halte, den von Joko unabhängigen Herrscher zu gewinnen und ihn nicht wieder in die Arme von Joko zurückzutreiben. Einer der Abtrünnigen des Lamido, der Häupt- ling Tina, hat sich hier unterworfen und ist sechs Stunden östlich Joko angesiedelt worden. Ferner ist der Wutehäuptling Cheme auf seine Bitte direkt der Station unterstellt worden. *) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1899, S. 476 f. 561 Cheme liegt zwei Tage nördlich von Joko an der Straße nach Tibati. Tina ist der Sohn des Häuptlings von Ngaundelle am Sanaga, das seiner- zeit von Ngllla zerstört wurde. Gesandte von Wenke und dem selbständigen Mascharin find zur Unterwerfung hier eingetroffen. Auch will sich der neue Ngilla heutigen Nachrichten zufolge unterwerfen, und sollen seine Leute bereits den Weg reinigen. Von Agutte, der bis jetzt stets ausgewichen ist, fehlt zur Zeit noch Näheres. Am 26. Mai traf hier Sergeant Liebert mit der Post und dem Proviant von Yaunde ein. Ich werde den Oberleutnant Nolte mit drei weißen Unteroffizieren und 120 Soldaten als Stations-= besatzung in Joko zurücklassen und in den nächsten Tagen nach Ngilla marschiren. Ferner liegt nachstehende Meldung vor: Joko, den 11. Juni 1899. Gestern erschienen Gesandte des Lamido von Tibati, welche um Frieden baten. Sie überbrachten zwei Briefe. Ich habe den Sultan aufgefordert, sofort einen seiner angesehensten Leute als Bevollmächtigten hier- her zu senden. Die Kriegsentschädigung ist auf 200 große Elfenbeinzähne und 500 Stück Rindvieh (Buckelrind) bemessen. Von seinem persönlichen Erscheinen habe ich in Anbetracht seiner großen Furcht Abstand genommen, habe es aber anheimgestellt. Wegeban im sSchutzgebiete. Aus einem amtlichen Berichte des Kaiserlichen Gouverneurs von Kamerun vom 26. Juni d. Js., betreffend den Wegebau im dortigen Schutzgebiete, dürften die nachfolgenden Ausführungen für weitere Kreise von Interesse sein: - An dem Ausbau der Straße Victoria—Buea sind zur Zeit 200 farbige Arbeiter beschäftigt unter Aufsicht des Leutnants Oskar Schmidt; ihm zur Seite stehen der Feldmessergehülfe Scholze, welcher früher im Schwarzwald Vicinalwege gebaut hat, und der Forstausseher Schroeder, welcher ebenfalls von seiner heimischen Thätigkeit her mit Wegebau vertraut ist. Mit diesen Kräften ist die Herstellung der Fahrstraße in den letzten Monaten schnell vor- wärts geschritten; wenn nicht unvorhergesehene Un- glücksfälle eintreten, so ist die Straße am 1. Oktober dieses Jahres von Buea bis Boana, am 1. Januar nächsten Jahres bis Victoria soweit fertig, daß sie dem Fahrverkehr übergeben werden kann. Der weitere Ausbau der Wege am Kamerun- Gebirge ist in folgender, dem Bedürfniß am meisten entsprechender Weise geplant: 1. Fortführung der Fahrstraße Victoria—Buea bis Lisoka; späterhin dann weiter über den Richard- See nach Johann Albrechts-Höh.