find bereits verschiedentlich Versuche gemacht worden. Die Kultur des Kakao ist in höheren Lagen, wie Busa, ausgeschlossen. Einige hier ausgepflanzte Bäumchen stehen kümmerlich und kränkeln. Kaffee würde für diese Lagen sehr ertragreich sein, wenn nicht der Kaffeekäfer auftreten würde. In einer größeren Pflanzung von Coflea arabica, der Station gehörig, stehen jüngere Pflanzen kräftig und vollbe- laubt, haben jedoch die Stämme der Bäumchen eine gewisse Stärke erreicht, so bohrt sich die betreffende Raupe an dem unteren Theile des Stammes ein und geht innen, das Mark des Baumes zerstörend, empor. Die Blätter werden dann gelb und fallen nach kurzer Zeit ab, so daß dann nur noch das todte Gerüst der Bäume bleibt. Viel erfreulicher ist das Gedeihen des Theestrauches, von dem hier einige große, dicht belaubte, kräftige Sträucher stehen. Sie haben sämmt- lich reichlich geblüht und sind nun gegenwärtig dicht mit Früchten besetzt, die zur Reifezeit ausgesät werden sollen, und würde sich dann mit den aufgehenden Pflänzlingen ein größerer Anbauversuch anstellen lassen. Von außerordentlicher Fruchtbarkeit ist der Mais, der im Jahre zwei reiche Ernten ergiebt, mit dem- selben sind größere Felder bestellt. Gleich dem Mais überaus fruchtbar ist das enorm hohe, sogenannte Guineakorn, welches ein gutes Pferdefutter liefert. Dasselbe ist perennirend und erfordert keine weitere Pflege, da es nach dem Schnitt immer von selbst wieder kommt. Auch dieses ergiebt jährlich zwei Ernten. Sehr ertragreich ist ferner die Kultur der süßen Banane, die auch hier oben in Buga noß die mächtigen hohen Büsche wie in der Etene bildet. Auf der Station ist nur die süße Banane „Musa sapientum L.“ in Kultur, während die bittere „Musa paradisiaca L.“ vielfach von den Eingebo- renen angebaut wird. Sehr kräftig wächst der Tabak, der hohe Stauden mit großen breiten Blättern ent- wickelt. Ricinus kommt wild außerordentlich häufig vor, wahrscheinlich in zwei Varietäten. Er bildet zunächst dichte hohe, oft baumartige Büsche mit reich- lichem Samenansatz. An Zierpflanzen haben die Park= und Garten- anlagen der Station ein reiches Material an schönen holz= und krautartigen Pflanzen, z. B. auf Beeten ausgepflanzt, zu Gehölzgruppen vereinigt, oder als Solitärpflanzen auf den frischgrünen Rasenplätzen. Auch von den Zierpflanzen gehört ein sehr großer Theil den nördlicheren Zonen an, so stehen fast die sämmtlichen deutschen Sommerblumen hier in schönster Blüthe, wie Nelken, Georginen, Zinnien, Tayetes, Gartenkressen, Gartenwinden und viele andere. Ganz besonders üppig aber gedeihen die Rosen, Remontant sowohl als Theesorten. In kurzer Zeit entwickeln sie sich zu den kräftigsten, dichtbelaubtesten Büschen, die kaum im Schnitt zu halten sind; Knospe über Knospe bildet sich an jedem Trieb, den ganzen Busch bald mit überreicher Blüthenfülle überdeckend. Die sämmtlichen Sorten „Maréchal Niel“, „Gloire de Diion“, „Souvenir de la Malmaison“, „La 694 — France“, „Sunset“ und mehrere andere bis zur Centifolie entwickeln eine so reiche Blüthenfülle und ein so üppiges Wachsthum, wie es in Deutschland nie zu erreichen ist. Es gewährt einen überaus herr- lichen Anblick, die verschiedenen Sorten längs des Hauptweges nach dem Gouvernementsgebäude zu beiden Seiten auf Rabatten gepflanzt, in ihrer präch- tigen Blüthenfülle zu betrachten. Die Sortenzahl ist noch nicht sehr groß, und würde es sich wohl empfeh- len, noch verschiedene aus Deutschland zu beziehen. Tropische Zierpflanzen gedeihen auch hier, wie einzelne Nutzpflanzen, gar nicht, oder nur kümmerlich. Die buntblätterigen Crotonsträucher, die sich unten in Victoria zu hohen dichten Büschen auswachsen, bleiben hier oben kümmerlich, kränkeln und gehen ein. Aehnlich verhält es sich mit vielen anderen. Doch bieten die halbtropischen Gewächse eine Fülle der schönsten, reichlich blühenden oder buntblätterigen Zierpflanzen. So ist vor anderen eine Daturaart, zumeist als Solitärpflanze auf Rasenplätze ausgepflanzt, eine fast beständig blühende schöne Pflanze. Sie ist reich mit den schönen, reinweißen, herunterhängenden Trompeten= blumen besetzt, die, besonders abends, einen scharf aromatischen Duft, ähnlich der Gardenia, ausbreiten. Ihr folgt eine hübsche, blau blühende Thunbergia. Im besten Wachsthum stehen die Hibiscus rosa sinensis-Arten mit ihren großen Blüthen in leuch- tend scharlachrother Farbe. Auch Gardenia florida gedeiht gut, doch sind es noch junge Pflanzen. Einen weiteren prächtigen Schmuck verleiht als Isolir= pflanze den Rasenplätzen eine Magnolie mit ihren schönen weißen Blüthen. Erwähnt seien noch Alla- manda, Tecoma Smitii#, Bignonien, Oleander, Ixora coccinea u. A. m. Besonders üppig gedeihen Canna Chroix-Arten, die sich vorzüglich zu Blatt- pflanzengruppen eignen. Solche Gruppenpflanzungen sind zumeist eingefaßt von den wirkungsvollen, bunt- blätterigen Caladien. Außer diesen wird noch eine große Anzahl dekorativer oder schön blühender Ge- wächse kultivirt. . Auch eine ganze Anzahl einheimischer Gewächse hat als Zierpflanzen in den Parkanlagen Verwen- dung gefunden, so eine der Lobelia Volkensii var. Engl. aus dem Ulugurugebirge Ostafrikas sehr nahe- stehende baumartige Staude, die auf einem schlanken Stamme eine der Dracaena ähnliche Blattkrone entfaltet und als Einzelpflanze sehr wirkungsvoll ist; desgleichen verschiedene Costus und Marantae. Weiter sind in den Parkanlagen ausgepflanzt: einheimische Coco, Canna, Dracaenen in drei verschiedenen Arten, Spo- moen, Acanthus, Farne, diverse Ziergräser, die sich in Kultur alle prächtig entwickeln. Von Bäumen sind zu erwähnen: Musanga Smitii, Spathodea campanulata mit feuerrother, leuchtender Blüthe und einige Erythrinen. Der Park und die Pflanzungen werden vergrößert, und werden gegenwärtig einige Neuanlagen geschaffen. Zur Anzucht des Pflanzenmaterials ist geeignetes Land zu einer Pflanzschule hergerichtet, in welcher